Wesel. Viele Bäume in Wesel leiden unter dem Klimawandel – bis Februar müssen 350 gefällt werden. Darunter eine 150 Jahre alte Buche auf einem Friedhof.
Der Klimawandel macht vielen Bäumen in Wesel zu schaffen: In diesem Winter müssen deswegen weitere 350 im Stadtgebiet gefällt werden, wie Heinz-Georg Oberender vom ASG im Betriebsausschuss berichtete. „Einige Baumarten sind massiv von den Klimaveränderungen betroffen“, so der für den Baumschutz zuständige Oberender. Während der überwiegende Teil der Pflanzen sich in den Glacis oder in Waldgebieten befindet und ihr Fehlen wohl nur dem genauen Beobachter auffallen wird, gibt es auch einige prominente Bäume, deren Lebenszeit enden muss.
Ein solcher Baum ist die Buche auf dem Friedhof an der Caspar-Baur-Straße am Rande der Innenstadt. Seit über 150 Jahren steht sie dort, unverkennbar aufgrund ihres knotigen Stamms mit einem starken Pilzbefall. Bereits seit zehn Jahren steht die als Naturdenkmal gezeichnete Buche unter Beobachtung und es wurden zahlreiche Maßnahmen zur ihrer Rettung unternommen – vergeblich. Der ASG sieht jetzt dringenden Handlungsbedarf. „Der Baum muss kurzfristig gefällt werden“, sagte Oberender. „Die Standfestigkeit kann nicht mehr garantiert werden.“
300 Jahre alte Eiche in Wesel muss gefällt werden
Ein noch älterer Baum schlägt seit Ewigkeiten seine Wurzeln in einem Waldstück an der Feldstraße in Obrighoven: Mit ihren rund 300 Jahren gilt die Eiche als einer der ältesten Bäume überhaupt in Wesel. Zwar ist die Situation noch nicht ganz so dramatisch wie an der Caspar-Baur-Straße – doch auch die Eiche könnte noch in dieser Saison, die bis Ende Februar andauert, gefällt werden. Das gilt ebenso für 25 weitere Buchen in dem Waldstück, die von der sogenannten Buchenkomplexkrankheit befallen sind. Sie sind laut ASG-Fachmann Oberender zwischen 75 und 100 Jahre alt.
Außerdem müssen in den nächsten Monaten zahlreiche Pappeln an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet gefällt werden – unter anderem in der Nähe des Aue-Stadions, an der Straße Am Bruchweg und im Lippeglacis. Alle Fällungen sollen durch Neuanpflanzungen mit Sorten ausgeglichen werden, die den Klimaentwicklungen besser gewachsen sind.