Wesel. Die Stadt Wesel will mit Hilfe von Fördermitteln zwei Gastro-Betriebe an die Brückstraße locken. Weiterer neuer Mieter aus dem Fitnessbereich.

Die Brückstraße gehört für den Handel in Wesel nicht unbedingt zu den gefragtesten Lagen, ist aber als Teil der Fußgängerzone eine wichtige Achse zwischen Dom, Kornmarkt und Hohe Straße. Mit Hilfe von Mitteln aus dem „Sofortprogramm NRW“ plant die Stadt nun, auf diesem Teilstück einen gastronomischen Schwerpunkt zu etablieren. „Der Bereich bietet sich dafür an“, sagt Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf. Für drei der fünf leerstehenden Lokale gibt’s schon Interessenten, zwei davon wollen sich mit gastronomischen Angeboten niederlassen. Ein weiterer neuer Mieter setzt auf Fitness.

Das Landes-Programm zur Beseitigung von Leerständen bietet den Kommunen die Chance, für eine Übergangszeit als Zwischenvermieter zu vergünstigten Preisen aufzutreten. Dabei sollen nicht einzelne Ladenlokale, sondern so genannten Konzentrationsbereiche bezuschusst werden. Die Stadt hat sich für eine Fördersumme von 83 475 Euro für die Brückstraße beworben.

Denn hier könnte die Belebung der Verbindung zwischen der gastronomischen Meile am Kornmarkt und den Einkaufsangeboten zusätzliche Kundenfrequenz bringen. Mit dem Café Extrablatt, dem Royal Donut, den Burger Nerds und der Kaffeebar Lombers gibt es bereits einige Angebote aus dem Bereich der Gastronomie.

Espressobar und Feinkostgeschäft wollen sich an der Brückstraße niederlassen

Zwei weitere Interessenten für Leerstände an der Brückstraße stehen bereits parat, teilt Wendelin Knuf mit. Die Verträge sind unterschriftsreif, die potenziellen Mieter warten nun auf die Zusage für die Förderung. Es handelt sich um eine hochwertige Espressobar und um ein Feinkostfachgeschäft mit Speisebereich. Mehr könne derzeit noch nicht verraten werden, so Wendelin Knuf.

Sollte das Land die Mittel bewilligen, könnten die beiden Betreiber bis maximal 1. Januar 2024 von deutlich günstigeren Mieten profitieren. Die Umsetzung funktioniert so: Der Vermieter erklärt sich bereit, die Miete um 30 Prozent zu reduzieren. Die Stadt übernimmt die Lokale und vermietet sie an die Interessenten weiter. Sie bezahlen lediglich 20 Prozent der Ursprungsmiete. Die restlichen 50 Prozent werden zu 90 Prozent vom Land finanziert und zu zehn Prozent von der Stadt. Heißt: Der städtische Eigenanteil für die 83 475 Euro Fördersumme liegt bei 8347 Euro.

Das „Sofortprogramm NRW“ ist also eine Chance für Gastronomen und Händler, ihrem Betrieb durch die vergünstigten Mieten Luft in der Startphase zu verschaffen. Noch hat sich das Land allerdings nicht entschieden, ob der Weseler Antrag den Zuschlag bekommt, berichtet Wendelin Knuf.

„Fitbox“ zieht im Frühjahr in Wesel ein

Unabhängig von dem Förderprogramm wird im ehemaligen Intertoys-Ladenlokal an der Brückstraße im kommenden Jahr ein neuer Mieter einziehen: Dort wird die „Fitbox“ eröffnen, ein Mikro-Fitnessstudio, das mit Elektro-Muskelstimulation arbeitet, wie der zukünftige Betreiber Daniel Wentz erklärt. Der 37-Jährige betreibt auch seit Jahren den Weseler Senioren-Betreuungs- und Pflegedienst „Home Instead“.

Das neue Fitnessstudio wird auf 100 Quadratmetern Kraft- und Kardiotraining sowie Ernährungsberatung anbieten, maximal vier Personen gleichzeitig sollen jeweils unter Anleitung trainieren. Die Eröffnung des Studios der Franchise-Kette ist für März geplant.