Oberhausen. Mehrere Bäume sollen weichen, damit eine Schulmensa entstehen und der Ausbau einer Straße erfolgen kann. Welche Forderungen Baumexperten erheben.

Wegen zweier Bauprojekte sollen Bäume gefällt werden. Zum einen handelt es sich um den geplanten zweigeschossigen Mensaanbau für das Elsa-Brändström-Gymnasium, zum anderen soll die Straße Bermensfeld erweitert werden. Fachleute aus der städtischen Baumkommission haben sich die örtlichen Gegebenheiten angeschaut, sehen die vorgesehenen Fällungen kritisch und geben nur in Teilen grünes Licht.

Oberhausener Baumkommission schlägt eine alternative Lösung vor

Am Elsa sollen nach den Absichten der Stadt insgesamt fünf Bäume weichen, vier Baumhaseln und eine Eberesche. Letztere zu fällen, findet die Zustimmung der Kommission. Anders sieht es mit den übrigen vier Bäumen aus. Sie stehen offensichtlich bei der Lieferung von Baumaterialien im Weg. Vorgesehen ist dazu die Otto-Dibelius-Straße. Wenn aber der Antransport über eine andere Route, nämlich die Havenstein- und Geibelstraße erfolge, könnten sie erhalten bleiben, sagen die Baumexperten. Wie aus der Vorlage für die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen, die darüber am 29. Januar diskutiert, hervorgeht, spricht aber einiges gegen diese Variante. In der Geibelstraße lasse sich kein Kran aufstellen, auch mit einem erforderlichen Tieflader werde es schwierig, so die Vorlage.

Die Kommission bemängelt obendrein, dass noch keine Planung für die Baustellen vorliege. Sie ist der festen Überzeugung, dass es weitere, möglicherweise auch teurere Konzepte geben müsse, um die Bäume zu erhalten. Ein Umdenken wäre hier wünschenswert, heißt es.

Stadt will die Straße Bermensfeld in einem Teilabschnitt erweitern

Auf Unverständnis in der Kommission ist zudem die geplante Fällung von weiteren vier Baumhaseln an der Straße Bermensfeld gestoßen. Der Ausbau im Abschnitt zwischen Nathland und Hellstraße ließe sich aus Sicht der Fachleute auch ohne die geplante Abholzaktion verwirklichen. Aber die Bezirksvertretung hat den Ausbau der Straße im September vergangenen Jahres bereits beschlossen. Allerdings waren darin die Baumfällungen nicht eigens genannt. Aus Sicht der Stadt ist es dennoch fraglich, ob der Straßenausbau noch abgelehnt werden kann. Denn die Bezirksvertretung hätte auch die Chance gehabt, Klärungsbedarf anzumelden. Dass Baumhaseln verschwinden müssen, das stand zwar nicht im Beschluss, aber in den Erläuterungen.

Die Baumkommission hat ihrerseits dann doch mehrheitlich der Fällung zugestimmt, allerdings gab es auch in dem Gremium drei Gegenstimmen. Eine Forderung haben die Fachleute noch erhoben: Bäume, die zum Ersatz gepflanzt werden, sollen einen Stammumfang von 20 bis 25 Zentimeter haben.

Bezirksvertretung Alt-Oberhausen, Mittwoch, 29. Januar, Rathaus Oberhausen, Raum 217, Ratssaal

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