Oberhausen. Nach acht Monaten hat das beliebte „König“ an der Centro-Promenade wieder geöffnet. Was die Betreiber verändert haben und fürs Wochenende planen.
Als die Farbe urplötzlich von den Säulen abblätterte, schwante Rudolf Stocker nichts Gutes. „Wir haben mit den Facharbeitern gesprochen. Ein kleines Loch, gerade einmal so groß wie eine Stecknadel, soll der Ursprung gewesen sein“, sagt der Gastronom. Rohrbruch im beliebten „König“ an der Centro-Promenade in Oberhausen! Die Mischung aus Bar, Café und Restaurant musste kurz nach der eigenen Silvester-Party plötzlich schließen.
Sehr lange blieben die Türen verschlossen. Seit dieser Woche tragen Kellner aber wieder Tabletts an die Tische. Es fließt Gerstensaft aus dem Zapfhahn, es dampft Kaffee in den Tassen und brutzeln Steaks in der Küche. Die Centro-Promenade hat das „König“ wieder. „Das fühlt sich natürlich sehr gut an“, findet Stocker, der die Gastronomie seit der Eröffnung 1996 als Geschäftsführer betreut und die Geschicke hier seit 2005 als Besitzer lenkt.
Centro Oberhausen: „König“ öffnet mit neuem Design, Möbeln und Wintergarten
Ja, der Schaden war größer als erwartet. Das Wasser hatte in einer nicht sofort einsehbaren Stelle gewütet. Küche, Arbeitsgeräte, Toiletten, Technik - alles musste auf den Prüfstand. Auf 800.000 Euro beziffert der ursprünglich aus Mittelösterreich stammende Restaurantfachmann den Schaden. Eine viertel Million Euro steckte er zudem in die Renovierung. Der Umbau gestaltete sich schwierig, ein ursprünglich geplanter Eröffnungstermin musste nach hinten verlegt werden.
Tische und Stühle sind nagelneu. Massive Holzplatten wurden abgeschliffen und aufgearbeitet. Die Farben verbinden helle und dunkle Elemente. Pflanzen stehen als Raumtrenner bereit.
Dass im Internet durch die lange Umbauphase einige Gerüchte über einen dauerhaften Abschied die Runde machten, darüber kann Stocker nur schmunzeln und wundert sich darüber, welche Energie manche Leute in Spekulationen stecken. „Da war nie etwas dran. Wir wollen unsere Gäste nach und nach zurückgewinnen.“
Centro Oberhausen: König-Betreiber möchte mit Schnitzel-Gerichten punkten
Dafür steht Stocker, der mit dem „König“ auch den nahen „Centro Beach“ gastronomisch betreut, ein neuer Betriebsleiter zur Seite. Timucin Ökde stammt aus Heidelberg, hat unter anderem schon im Hardrock Café gewirkt. „Rund 60 Prozent unserer Zutaten, wie Obst und Gemüse, stammen aus der Region.“
Bekannte Rituale möchte das „König“ nach der Wiedereröffnung erhalten. An den Freitagen und Samstagen wird zu wechselnder DJ-Musik getanzt. Die gesamte Woche über gibt es einen Mittagstisch.
Mit knapp 10 Euro für ein Schnitzel samt Pommes möchten sich die Macher am Gastro-Markt der Centro-Promenade positionieren. Zumindest für Kunden, die bis 17 Uhr bestellen. Ein argentinisches Steak steht mit Salat, Dressing und Baguette für knapp unter 26 Euro auf der Karte. Das König Pilsener kostet 3,30 Euro (0,25 Liter) und 5,20 Euro (0,4 Liter). An einem Frühstücksangebot wird noch gearbeitet.
Centro Oberhausen: Tanzfläche bleibt am Freitag und Samstag im „König“ erhalten
Architektonisch deutlich verändert hat sich die Terrasse vor dem Restaurant. Der Wintergarten ist deutlich wertiger gestaltet und passt sich dem Grunddesign der Mitbewerber auf der Centro-Promenade an. Auch der Biergarten am Centro-Kanal ist neu gestaltet und beinhaltet ein Mittelzelt, das für schnelleren Service sorgen soll. Im Inneren des Lokals öffnen weiterhin zwei Ebenen. Ingesamt bietet das „König“ mindestens 400 Plätze, so der Besitzer.
In den Anfangstagen des „König“ in den späten 1990er-Jahren standen die Gäste zum Tanzen noch im schnieken Anzug an. Dieses Konzept hat der Besitzer schnell geändert - und für eine breite Zielgruppe geöffnet. „Ich liebe das Ruhrgebiet für ihre Menschen. Sie sind gerade heraus und wissen, was Maloche ist“, sagt Stocker und scherzt: „In meinem früheren Leben muss ich selbst wahrscheinlich auch Ruhrgebietler gewesen sein.“