Oberhausen. So einfach klappt es in der Praxis doch nicht, mit einer Bankkarte im Bus Fahrkarten zu kaufen. Das berichten Fahrgäste. Die Stoag reagiert.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Kaum hatte Stoag-Chef Werner Overkamp die Oberhausener aufgefordert, in den Stoag-Bussen beim Kauf von Einzeltickets lieber mit Bank- oder Kreditkarte zu bezahlen, als zeitraubend nach Kleingeld zu suchen, zweifeln Fahrgäste an dem reibungslosen Ablauf des Fahrkartenkaufs im Alltag.
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„Die meisten Busfahrer sind damit überfordert“, „das können nicht alle“, „wenn manche Busfahrer das bedienen könnten, dann wäre das auch super“, sind einige der Wortmeldungen auf der Facebookseite der WAZ Oberhausen. Und offenbar schaffen es manche Fahrer auch in einer Bargeld-Notlage nicht, auf die Karte hinzuweisen: „Letzte Woche konnte kein Wechselgeld ausgezahlt werden und wir haben eine Viererkarte statt zwei Fahrten gekauft. Ein Hinweis auf Kartenzahlung erfolgte vom Fahrer nicht.“
Stoag reagiert auf Erfahrungsberichte zum bargeldlosen Zahlen im Bus
Die Erfahrungsberichte der Stoag-Fahrgäste verhallen nicht ungehört. Die Stoag-Spitze, allen voran der Leiter der Abteilung Fahrbetrieb, Sven Glowniewski, will sich um Schwächen in der Praxis kümmern, um diese auszumerzen. Zwar sind alle Busfahrer im Umgang mit dem Kartenlesegerät geschult, aber eine weitere Schulung kann nur nützlich sein. So sind alle Fahrerinnen und Fahrer an einem Testgerät im Schulungsraum der Stoag unterrichtet worden; künftig will die Stoag den Busfahrern auch noch ein Lehrvideo präsentieren. Zusätzlich sollen diese bei Schulungen dazu animiert werden, die Kunden aktiv darauf hinzuweisen, dass eine Kartenzahlung möglich ist.
Zu Beginn der Kartenzahlung gab es in den Bussen Technikprobleme. „Seitdem läuft aber der Prozess des bargeldlosen Zahlungsverkehrs technisch ohne nennenswerte Schwierigkeiten“, berichtet Sven Glowniewski auf Nachfrage der Redaktion. Dabei wurde auch der Komfort für die Busfahrer selbst bei der Bedienung der Geräte verbessert: „Anfänglich war der Unbar-Button für die bargeldlose Zahlung in der zweiten Ebene zum Auswählen hinterlegt. Nun liegt der Button auf dem Hauptbildschirm.“
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Der Stoag ist durchaus bewusst, dass viele Kunden gar nichts von der bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten in den Bussen ahnen. Das kann man zwar anhand der Symbole an den Bordrechnern in den Bussen sehen, aber das reicht offenbar nicht. „Wir werden in Zukunft deutlicher auf das bargeldlose Zahlen aufmerksam machen - auch im Bus selbst“, verspricht der Fahrbetriebs-Leiter Glowniewski. „Mit einer neuen Kampagne werden wir die Vorteile des bargeldlosen Zahlens hervorheben.“
Größter Vorteil für alle: Die Bezahlung geht einfach schneller - und der Busfahrer kann ohne Zeitverzug den Bus durch den dichten Oberhausener Straßenverkehr steuern.
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