Mülheim. Eine Gruppe Mülheimer hat sich zum Ziel gesetzt, sich ganzjährig selbst mit Obst und Gemüse zu versorgen. Wir haben ihr Erntefest besucht.
Knackig frisch kommen Kürbisse, Möhren und Salate bei dem Gemüsebetrieb „Das Kleine Grün“ vom Feld. Zusammen mit dem Restaurant Ronja feiern sie bei einem Kürbisfest das Erntejahr und die erfolgreich ausgebaute Gemüse-Kooperation.
Bei dem Fest gibt es nicht nur leckere Kürbisgerichte, sondern bei einem Spaziergang über den Acker erhält der Besucher auch einen Einblick in den Gemüseanbau. Kinder können lustige oder gruselige Gesichter in Kürbisse schnitzen.
Gemeinschaftliche Finanzierung über Mülheims Solidarische Landwirtschaft
Selbstverständlich ist es währenddessen möglich, Gemüse feldfrisch zu erwerben. Zudem kommt Obst aus einer Kooperation mit dem Verein „Mülheimer Obstgarten“ und dem Naturschutzbund. Weitere Partner wie der Mülheimer Weltladen, die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) und der Wandelwinkel-Verein sind vertreten und stellen ihre Arbeit vor.
„Das Kleine Grün“ ist ein junger Gemüsebetrieb in Mintard. Es gibt ihn seit Anfang 2023 und er ist ein Partnerbetrieb der Solawi Mülheim. Zum größten Teil wird er gemeinschaftlich über sie finanziert. Das bedeutet, die Kosten werden solidarisch in der Gemeinschaft geteilt und im Gegenzug gibt es feldfrisches Gemüse. Dabei wird auf Pestizide, konventionelle Dünge- und Pflanzenschutzmittel, verzichtet. „Wir benutzen nur vegane Düngung, das bedeutet, ohne tierische Produkte wie Hornspäne“, erklärt Johannes Dabringhausen von „Das Kleine Grün“.
Mülheimer produzieren klimaschonend gesunde und frische Produkte
Mit viel Leidenschaft erzeugen sie so klimaschonend gesunde und frische Produkte. „Wir sind sehr nachhaltig unterwegs“, betont Dabringhausen. „Wir haben eine genaue Anbauplanung und benutzen bodenschonende Anbaumethoden.“
Eine große Herausforderung stellt die Ganzjahresversorgung dar. Frisches Gemüse soll das ganze Jahr über angeboten werden. Folientunnel helfen bei der Umsetzung. Während im Sommer Tomaten, Paprika und Gurken angepflanzt werden, sind es im Winter Salate, Kohl und Lauchzwiebeln. Zudem ist eine gute Lagerungsmöglichkeit wichtig.
Mülheimer Landwirtschaftsbetrieb bietet auch Raum für Wildbienen und Schmetterlinge
„Das Kleine Grün“ bietet auch Raum für Wildbienen und Schmetterlinge. Eine bunte Wiese mit Sommerblumen zum Selberschneiden unterstützt und erhöht die lokale Artenvielfalt. „Es blüht und summt den ganzen Sommer“, so Dabringhausen. „Unser Beitrag zur Biodiversität.“
„Und dabei wollen wir immer besser werden“, erklärt Johanna Behl. Sie genießt es, mit den anderen den Acker zu bebauen, und hat bereits viel gelernt. Auch Melanie Melis „wollte immer schon ein Gemeinschaftsprojekt machen“.
Für die Erntegemeinschaft 2025 in Mülheim werden noch Mitstreiter gesucht
Für die Erntegemeinschaft 2025 werden noch Menschen gesucht, die einen Ernteanteil übernehmen wollen. „Unser Ziel für 2025 ist es, von 200 Ernteteilen auf 220 zu wachsen“, erklärt Dabringhausen. Die Beitragsrunde dazu findet am 24. November im Ringlokschuppen statt. Weitere Informationen gibt es unter www.solawi-mh.de.
Ein weiteres Kürbisfest findet am Samstag, 26. Oktober, von 12 bis 18 Uhr am Restaurant Ronja im Ringlokschuppen statt.
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