Mülheim. Kein schönes Bild gibt der obere Bereich der U18-Haltestelle Gracht ab. Mit welchen Problemen die Stadt Mülheim konfrontiert wurde.
Wilde Büsche, zugewucherte Wege und völlig morsche Holzgeländer - wer an der U18-Haltestelle Gracht mit dem Aufzug an die Oberfläche fährt, den erwartet aktuell kein schönes Bild. Doch noch in diesem Jahr soll sich etwas tun.
Schon im Sommer meldete sich eine Leserin bei der Redaktion und zeigte sich entsetzt über den Zugang zu den Aufzügen: „Dass man kein Buschmesser mitnehmen muss, ist doch die Höhe.“ Seit über einem Jahr sei kein Gras mehr gemäht worden.
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Mitarbeiter eines Mülheimer Altenheims pflegten einst die Grünfläche
Über viele Jahre, so erklärt es Mülheims Umweltdezernent Felix Blasch, sei der Bereich von Mitarbeitenden des benachbarten Altenheims gepflegt worden. Ein Schild weist auch nach wie vor auf den „Heimgarten der Alteneinrichtungen“ hin. Diese ist aber längst durch einen Zaun vom Bereich oberhalb der U-Bahn-Station getrennt worden.
Die Stadt ist also nun zuständig und hat sich dem Problem im Hintergrund bereits angenommen. Nur Pflanzen zurückzuschneiden, damit sei es allerdings nicht getan. Denn der gesamte Bereich ist schwer in die Jahre gekommen. Im Mai 1977 wurde die U-Bahn-Linie U18 in Betrieb genommen und aus dieser Zeit stammt auch die Haltestelle Gracht. „Der Status quo ist ein bisschen der Zeit geschuldet“, sagt Blasch.
Styropor quillt aus alten Holzverkleidungen an der Mülheimer U-Bahn-Station
Am Rande des U-Bahn-Dachs wurden damals Hochbeete installiert, deren Holzverkleidung in den fünf Jahrzehnten morsch und komplett instabil geworden ist. „Da wurden außerdem Sachen verbaut, die dort nicht hingehören“, sagt Frank Nadermann, Abteilungsleiter der Unteren Bodenschutzbehörde. Unter anderem wurden Hohlräume mit Sacken voller Styroporkügelchen verfüllt. Vermutlich, um das U-Bahn-Dach nicht zu sehr zu belasten. Mittlerweile quillen sie aus der Erde heraus.
Die Stadt hat den Bereich bereits chemisch untersuchen lassen und wird im nächsten Schritt den gesamten Randbereich abtragen, um den Abfall zu entfernen und anschließend neu pflanzen zu können. Die Verwaltung hat Kontakt zur Ruhrbahn aufgenommen, denn auch auf dem Dach des Funktionsgebäudes hat sich wilder Pflanzenwuchs entwickelt. „Wir wollen die Statik der Bäume überprüfen lassen“, betont Felix Blasch. Einer davon sei vor geraumer Zeit bereits auf den Weg gestürzt.
Wege an Mülheims Gracht sind zu Trampelpfaden verkommen
Auch die Eigentümerin des auf der anderen Seite angrenzenden Wohngebäudes werde involviert. Schließlich müsste auch der Weg runter zur Straße erneuert werden. Große Rutschgefahr bei feuchtem Wetter ist gepaart mit komplett morschen Geländern.
Noch in diesem Jahr soll zunächst die Rasenfläche erneuert werden. Ein mittiger Weg, der aktuell ins Nichts führt, wird entfernt, sodass eine durchgehende Fläche entsteht. Der vordere Weg, der zur Straße führt und der aktuell zu einem besseren Trampelpfad verkommen ist, soll wieder vernünftig freigelegt werden. Anschließend werden die Randbereiche abgetragen, was in Handarbeit erledigt werden muss. „Wir können hier nicht mit dem Bagger rangehen“, betont Frank Nadermann.
Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 25.000 Euro. „Es gab dafür natürlich keinen Haushaltsposten, wir können es aber durch Umschichtungen im Dezernatsbudget finanzieren“, erklärt Blasch. Im kommenden Frühjahr soll das Dach der Haltestelle Gracht wieder ein deutlich freundlicheres Bild abgeben.
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