Mülheim. Riesige Schlangen gab es bei der Grippe- und Covid-Impfung in einer Mülheimer Apotheke. Praxen vergeben jetzt Termine. Was Ärzte empfehlen.

Mit Herbstbeginn hat auch das Thema Impfen wieder Saison, speziell mit Blick auf Corona und Grippe. Mülheimer Ärztinnen und Ärzte raten besonders gefährdeten Patientengruppen dringend dazu, einen Impftermin zu vereinbaren. Am besten jetzt, „bevor die große Infektionwelle die Runde macht“, sagt Dr. Stephan von Lackum, Hausarzt und Vorsitzender der KV-Kreisstelle in Mülheim.

Angepasste Impfstoffe gegen die aktuelle Covid-Variante stehen zur Verfügung. Auch neue Grippeimpfstoffe seien in den Praxen angekommen, berichtet von Lackum: in zwei unterschiedlichen Zusammensetzungen für Personen unter und über 60. Letztere hätten eine höhere Wirksamkeit.

Mülheimer Arztpraxen bieten Grippe- und Covid-Impfung, auch am selben Tag

Empfohlen sind Grippeschutz- wie auch Covid-Impfung für die bekannten Risikogruppen: Patienten mit Vorerkrankungen, ältere Leute, Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen. Von Lackum erwähnt außerdem Personen, die viele Kontakte mit anderen Menschen haben, beispielsweise Beschäftigte in Kitas oder im ÖPNV. Es sei „völlig problemlos“, sich am selben Tag doppelt impfen zu lassen.

Für manche Personengruppen kann auch eine Ansteckung mit RSV (Respiratorische Synzytial-Viren) gefährlich werden. Bislang kannte man das Risiko vor allem für kleine Kinder. Mittlerweile gibt es eine Impfempfehlung der Stiko auch für Personen ab 75 Jahren und Über-60-Jährige mit Risikofaktoren. „Die RSV-Impfung ist noch ganz neu und wenig bekannt“, sagt von Lackum. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen sei auf dem Weg und werde in Kürze erwartet.

Impfung-Aktion in Mülheimer Apotheke - teils lange Wartezeiten

Schon begonnen hat die Impfaktion in vier Marx-Apotheken in Mülheim. Ohne Voranmeldung kann man sich dort an bestimmten Tagen Grippe- und Coronaimpfungen geben lassen, auch direkt hintereinander. Nur Impfpass und Gesundheitskarte müssen vorgelegt werden.

Beim ersten Termin am Mittwoch in der Apotheke am EKM sei immenser Andrang gewesen, berichtet Apotheker Patrick Marx auf Anfrage. „Es gab eine riesige Schlange. Die Leute mussten teilweise über eine Stunde warten, haben aber geduldig mitgemacht.“ Statt der geplanten zwei habe sein Team drei Stunden lang geimpft, insgesamt 140 Impfungen seien es gewesen, so Marx.

Fortgesetzt wird die Aktion am 3. Oktober, 16 bis 18 Uhr, in der Barbara Apotheke an der Aktienstraße. Zwei weitere Termine folgen Ende Oktober. Er glaube übrigens nicht, dass Apotheker mit eigenen Impfaktionen den Ärzten Konkurrenz machen, ergänzt Patrick Marx. Sondern es würden sich insgesamt mehr Leute impfen lassen - „weil das Thema präsent wird“.

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