Mülheim. Mülheims Drachenbootfestival 2024 ist Geschichte. Rund 100 Teams waren mit Eifer dabei, so die lustige Truppe der „OPtimisten“. Unsere Rückschau.
„Kein Grad zu viel, kein Grad zu wenig und alles läuft super“, so kurz und knapp fällt am Samstag Jürgen Teschkes Zwischenbilanz des diesjährigen Drachenbootfestivals aus. Er ist einer der Organisationsleiter der DJK Ruhrwacht, die das Festival am Wochenende auf die Beine stellt. Wer auf das Gelände hinter der Stadthalle und im Müga-Park kommt, denkt unweigerlich, er betritt ein Volksfest. Aus allen Richtungen dröhnt unterschiedliche Musik. Hunderte Menschen unter unzähligen Pavillons lachen, trinken und essen, während sie sich angeregt miteinander unterhalten. Und dabei scheint die Sonne bei 27 Grad vom wolkenlosen Himmel.
Die Vielzahl der Mannschaften ist nahezu unüberschaubar und so manche Namen wirken im ersten Moment ein wenig verstörend. „Adios Amigos“ tragen knallbunte Hemden und irgendwie wirkt alles sehr mexikanisch – inklusive aufblasbarem Sombrero mit Nachos darin und sehr lauter Party-Musik. Wenig Engagement bei der Namensfindung legte ganz offensichtlich die „Nameless Crew“ an den Tag, deren Paddlerinnen Meike, Leni und Lisa bester Laune und mit einem Eis in der Hand über das Gelände schlendern. „Wir sind ein großer Freundeskreis und haben neunmal trainiert“, wie sie nicht ohne Stolz zu Protokoll geben.
Die „Oranje Clochards“ waren einst Gäste der Kneipe Clochard in Mülheim-Speldorf
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Die „Die Kokser“ erschrecken mit ihrer Team-Bezeichnung zunächst. Wenn man dann aber ein bisschen genauer hinsieht, stellt man fest, dass es sich um den „Betriebssportverein Kokerei Schwelgern e.V.“ handelt. Also doch alles sauber! Die Mannschaft „Oranje Clochard“ ist komplett in niederländisches Orange gekleidet und besteht aus ehemaligen Gästen der Speldorfer Kneipe Clochard, die es allerdings schon einige Jahre nicht mehr gibt. „Die sind schon lange dabei und kommen jedes Jahr wieder“, so Teschke. „Heute sind’s insgesamt rund 70 Teams und am Sonntag nochmal ungefähr 30.“
Dementsprechend groß ist das Areal, auf dem sich die Drachenbootmannschaften mit ihrer Ausstattung verteilt haben. Die Otto-Pankok-Schule hat es an eine Stelle weit in Richtung der alten Eisenbahn-Brücke verschlagen, über die mittlerweile der Radschnellweg führt. Auch das Gymnasium war schon einige Male dabei. „Den ersten von drei Läufen haben wir heute schon gewonnen“, freut sich Larissa Pousset. Zwei ihrer Kinder besuchen das Gymnasium, von dem nun Eltern, Lehrkräfte, Jugendliche und Kinder hier gemeinsam im Boot sitzen - im Drachenboot.
Im Boot der Otto-Pankok-Schule sitzen Mülheimer zwischen elf und über 50 Jahren
Das diesjährige Team der Schule besteht aus rund 30 Personen im Alter von elf bis etwas mehr als 50 Jahren. Marie und Paula, beide 13, besuchen die achte Klasse des OPs, wie es im Volksmund genannt wird. Zur Vorbereitung auf den Wettkampf gab es sieben Trainings. Viele der Bootsbesatzungen, die das Ganze nur in Vorbereitung auf diese Veranstaltung machen, belassen es bei weniger Übungsläufen.
Die Klassenkameradinnen waren fleißig und haben beinahe jedes Training mitgemacht. „Als gefragt wurde, wer mitmachen möchte, haben wir uns angemeldet“, erklären sie. „Wir haben das Training locker gestartet“, erinnert sich Marie. „Beim ersten Mal gab es eine Einführung, wie man synchron paddelt und das Gleichgewicht hält.“ Es sei die Freude am gemeinsamen Erleben, die ihnen an der Aktion so gut gefalle.
Mit dem Schlachtruf „Opti! Opti! Opti! Mist! Mist! Mist!“ konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen
Die „OPtimisten“, wie sich das Team des OPs nennt, müssen insgesamt drei Rennen bestreiten, das zweite steht kurz bevor. Nach den ersten beiden Läufen erreichen die Boote – je nach Leistung – ein A-, B- oder C-Finale. „Letztes Jahr sind wir ins C-Finale gekommen. Dieses Jahr ist das B-Finale das Ziel.“ Der zweite Lauf wirft die Bootsbesatzung allerdings ein wenig zurück. „Da sind wir nur Vierter von Vieren geworden.“
Der dritte und letzte Vorlauf bringt mit einem weiteren Sieg dann aber doch den erhofften Einzug in eines der B-Finale – und in dem belegen die OPtimisten einen hervorragenden zweiten Platz. „Das ist ein super Ergebnis. Wir sind richtig zufrieden“, freut sich Pousset. Mit dem Schlachtruf „Opti! Opti! Opti! Mist! Mist! Mist!“ konnte aber eigentlich auch nichts mehr schiefgehen. Im nächsten Jahr möchte das OP wieder teilnehmen und bis dahin ein regelmäßiges Training im schuleigenen Boot etablieren.
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