Mülheim. Ein Mülheimer Unternehmer hat alles gegeben, um dem kleinen Jungen eine besondere Therapie zu ermöglichen. Das Ergebnis: Überraschend.

Es war eine große Spendenaktion und noch größere Hoffnungen, die an die Stammzellentherapie für den vier Jahre alten Mika geknüpft waren. Der kleine Junge ist durch eine Nabelschnurverknotung im Mutterleib schwerst mehrfach behindert. Mika kann nicht laufen, sitzen oder sprechen und macht wöchentlich mehrere Therapien, die ihm helfen sollen, sich in seinem Tempo bestmöglich zu entwickeln.

Viele Therapien bezahlen seine Eltern, die nichts unversucht lassen wollen, aus eigener Tasche. Ihre bislang größte Hoffnung ruhte auf einer Stammzellentherapie im niederländischen Eindhoven. Sie sollte dazu führen, dass in Mikas Gehirn Areale aktiviert werden und vermehrt Arbeit übernehmen, um inaktive Hirnareale auszugleichen. Doch 18.000 Euro Therapiekosten sind für die Essener Familie nicht zu stemmen und so kam der Mülheimer Stefan Bucksteegen ins Spiel.

Nach der Therapie ging es zur Intensiv-Reha in die Slowakei

Frei nach dem Motto „das muss doch möglich sein“ stellte er ein Charity Golfturnier auf die Beine, sprach Unternehmer an und gewann eine Stiftung für das Vorhaben. Gemeinsam mit einer Spende aus unserer Aktion Jolanthe wurde die Summe schließlich tatsächlich erzielt und Mika konnte im Juni mit seinen Eltern in die Niederlande fahren.

Mülheim: Charity-Golfturnier für Mika
Schalke-Kultfan Mohammed „Momo“ Albarnawe mit Mika (4) und dessen Vater Andreas Holzinger (r.) beim Charity-Golfturnier im Mai. Die Aktion von Stefan Bucksteegen machte die erste Therapie möglich. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Inzwischen sind einige Wochen vergangen, Mika war mit seinen Eltern zu einer Intensiv-Reha in der Slowakei. Dort bekam er mehrere Therapieeinheiten pro Tag, um die Stammzellen bestmöglich zu aktivieren. Und das offenbar mit Erfolg: „Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen“, sagt Mikas Vater Andreas Holzinger, dem die Begeisterung anzuhören ist.

Der Kinderneurologe stellte Verblüffendes fest

Mika hat nicht nur neue Fähigkeiten erlangt. So hat der Junge, der das Greifen trainieren muss, angefangen, mit seinem Essen zu spielen. „Für andere mag das etwas vollkommen Normales sein, für uns ein großer Erfolg“, sagt der Vater. Was aber wohl das schönste Ergebnis ist, ist, dass Mika inzwischen auf Ansprache reagiert und mit seinem Blick sein Gegenüber fixieren kann.

Ein besonderer Moment war der Besuch beim Kinderneurologen. Mika muss wegen einer Epilepsie regelmäßig seine Hirnströme in einem EEG messen lassen. „Beim letzten Mal sagte der Arzt, dass wir nun mal über ein ganz neues Thema sprechen müssten. Mikas Hirnschädigung sei von mittelschwer auf leicht gewechselt.“ Veränderungen dieser Art dürfen Neurologen eher selten verkünden.

In Mülheim wurde kräftig mit Mika mitgefiebert

Die Mülheimer Unterstützer Stefan Bucksteegen und auch Janine Willrich und Bernd Nierhaus vom Verein Rolli Rocker haben während der gesamten Zeit mitgefiebert und freuen sich mit der Familie über die tollen Ergebnisse. Aber damit ist die Reise noch nicht beendet. „Die Ärzte in den Niederlanden empfehlen, die Stammzellentherapie nach sechs Monaten zu wiederholen, um noch einen Schritt weiterzugehen. Wir haben die Hoffnung, Mikas Sprachentwicklung damit anzustoßen“, sagt der Vater, der enorm dankbar für die „Riesenhilfe“ aus Mülheim ist.

Damit werden erneut 18.000 Euro fällig. Andreas Holzinger möchte seine Unterstützer nicht schon wieder beanspruchen, aber er möchte auch keine Chance verstreichen lassen, seinem kleinen Sohn bessere Chancen und mehr Lebensqualität zu ermöglichen. Die Familie hat inzwischen eine „Go Fund me“-Seite eingerichtet, über die online gespendet werden kann. Alternativ kann eine Spende auch über den Mülheimer Verein Rolli Rockers Sprösslinge erfolgen (Sparkasse Mülheim, IBAN: DE71 3625 0000 0175 1033 17, Verwendungszweck: Mika). Dort kann auch eine Spendenquittung ausgestellt werden.

Die „Go Fund me“-Seite kann hier aufgerufen werden: www.gofundme.com/f/eine-stammzellentherapie-fur-mika

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