Mülheim. Nach dem Aus in der Mülheimer Stadtmitte kann das Angebot an der Hauskampstraße fortbestehen. Welche Pläne es am neuen Standort gibt.

Das würde man auf einem Hinterhof in Mülheim-Styrum nicht vermuten: Einen Laden mit Mode für alle, vom Säugling bis zum Senior, der außerdem Schuhe, Kinderspielzeug und einige Haushaltswaren, wie Geschirr und kleine Elektrogeräte führt. Vor kurzem aber ist der Schenkladen der Awo in das Gebäude des Wohlfahrtsverbandes an der Hauskampstraße 58 eingezogen und lädt Bedürftige dort zum Stöbern ein.

„Bei der Kleiderausgabe wird alles nur so über den Tisch geschoben. Hier können die Leute in Ruhe gucken, Sachen anprobieren“, sagt Birthe Grahl, Mitarbeiterin der Awo. „Sie gehen nie mit leeren Händen“, ergänzt ihre Kollegin Isabella Gopin, die mit der Hilfe mehrerer Ehrenamtlichen den Schenkladen betreut.

Mülheimer Schenkladen und Lager nun unter einem Dach

Das Konzept dahinter: Wer Kleidungsstücke oder Haushaltsgegenstände abzugeben hat, kann sie an den Schenkladen spenden. Bedürftige Menschen können sich umschauen und passende Teile kostenlos mitnehmen – „maximal sechs pro Person“, so Elke von der Aue, eine der Ehrenamtlichen.

Nicht nur Kleidung, auch viele Spielwaren und Kuscheltiere gibt es an der Hauskampstraße 58 in Styrum.
Nicht nur Kleidung, auch viele Spielwaren und Kuscheltiere gibt es an der Hauskampstraße 58 in Styrum. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Das Angebot war schon im alten Lokal am Dickswall beliebt. Als der dortige Mietvertrag auslief, wollte die Awo ihn jedoch bewusst nicht verlängern: „Unser Lager befand sich schon immer hier in Styrum, nun ist der Laden direkt nebenan. Außerdem gehört der Stadtteil zu den ärmeren in Mülheim. Wir möchten hier eine Ergänzung zu den innerstädtischen Anlaufstellen sein“, erklärt Michaela Rosenbaum, Leiterin der Awo Mülheim.

Weniger Kunden in Mülheim-Styrum: „Wir müssen uns hier noch rumsprechen“

Am neuen Standort werde man bald in einen frisch renovierten Gebäudeteil wechseln. Spätestens dann finden hoffentlich auch wieder viele Kunden in den Laden, derzeit sei noch Luft nach oben. „Wir müssen uns hier noch herumsprechen“, vermutet Isabella Gopin.

Und: Der Schenkladen braucht laut den beiden Damen neue Spenden, vor allem Bekleidung. „Nur Babysachen haben wir wirklich genug“, meint Awo-Leiterin Rosenbaum lachend. Die Kleidung sollte in gutem Zustand und gewaschen sein. Statt Second-Hand-Artikeln könne auch Geld oder Neuware, beispielsweise Unterwäsche oder Strümpfe, gespendet werden. „Am besten erkundigt man sich vorher, was gebraucht wird.“

Der Schenkladen geht online: Plattform für größere Möbelstücke steht vor dem Start

„Wir möchten hier eine Ergänzung zu den innerstädtischen Anlaufstellen sein“, sagt Michaela Rosenbaum, Geschäftsführerin des Awo-Ortsverbands Mülheim.
„Wir möchten hier eine Ergänzung zu den innerstädtischen Anlaufstellen sein“, sagt Michaela Rosenbaum, Geschäftsführerin des Awo-Ortsverbands Mülheim. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Voraussichtlich ab September soll es zudem eine neuartige Spendenmöglichkeit für größere Einrichtungsgegenstände, wie Schränke und Betten, geben: In Zusammenarbeit mit der Hochschule Ruhr West hat die Awo eine Internetplattform geschaffen, auf der Spender, ähnlich wie etwa bei Ebay, Möbel einstellen und von Interessenten direkt kontaktiert werden können. So bleibt im Schenkladen auch weiterhin genügend Raum zum Stöbern.

Öffnungszeiten des Awo-Schenkladens (Hauskampstraße 58): Di. und Do. 14 bis 17 Uhr. Parkplätze auf dem Hof, barrierefreier Zugang möglich. Sachspenden können auch außerhalb der Öffnungszeiten am Haupteingang oder in der Holzwerkstatt abgegeben werden. Informationen zu Geldspenden unter www.awo-mh.de.

Die Awo sucht außerdem weitere Ehrenamtliche, die gerne im Schenkladen oder Lager mithelfen möchten. Unabhängig davon werden auch Personen gebraucht, die andere beim Ausfüllen von Formularen oder Sortieren ihrer Unterlagen unterstützen können. Interessierte können sich an Birthe Grahl (b.grahl@awo-mh.de) wenden.

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