Mülheim. Seit drei Jahren wächst das ehrenamtliche Saubermachen in Mülheim in enorme Höhen. Warum sich immer mehr Menschen für ihre Stadt einsetzen.

Wenn es um die Sauberkeit in ihrer Stadt geht, packen immer mehr Mülheimerinnen und Mülheimer ehrenamtlich an. Das zeigt schon der Blick auf die Statistik von einer der ältesten Saubermach-Aktionen Mülheims: „Mülheim räumt auf“ gibt es seit 20 Jahren, doch seit 2021 sprang die Zahl der Mitmachenden erstmals auf über 4000. Und kratzt nun an der 5000er Marke. Die „Erfinder“ der Kampagne wollen diesen Schwung nutzen, mit zwei besonderen Aktionen.

Das Bewusstsein für achtlos weggeworfenen Müll sei seit vier Jahren gestiegen, verzeichnet MEG-Sprecherin Jennifer Ebbers. Vielleicht sei das ein ausnahmsweise positiver Effekt der Corona-Pandemie, als die Menschen mehr denn je in die Natur flüchteten. Denn in den 20 Jahren der Aktion „Mülheim räumt auf“ haben rund 48.000 Mülheimerinnen und Mülheimer mitgemacht, doch allein in den vergangenen drei Jahren waren es gut 13.000 Kinder und Erwachsene.

Mülheim räumt auf startet wieder im Oktober

Mithilfe von Handschuhen und den markanten Säcken haben freiwillige Helfer 2022 an der Mendener Brücke jede Menge Müll eingesammelt.
Mithilfe von Handschuhen und den markanten Säcken haben freiwillige Helfer 2022 an der Mendener Brücke jede Menge Müll eingesammelt. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Auch in diesem Jahr sind am 11. und 12. Oktober Kindergärten, Schulen, Firmen und Vereine - und wer sonst gerne unterstützen möchte - gefragt, zu Handschuhen und Abfallsäcken zu greifen, die von der MEG mit ihren Aktions-Partnern Stadt Mülheim und Centrum für Bürgerschaftliches Engagement bereitgestellt werden. Und zur runden 20 gibt es diesmal auch etwas mehr als ein ernst gemeintes Dankeschön und das gute Gefühl, Mülheim lebenswerter gemacht zu haben.

„Die Gruppen sollen diesmal ihre kuriosesten Funde fotografieren und einsenden“, sagt Ebbers. Die Fotos gehen an cleanup@mheg.de. Für drei Gruppen mit den ungewöhnlichsten Dingen gibt es jeweils einen Gewinn. In der Vergangenheit gab es allerhand Kurioses. An eine weggeworfene Kassette mit etlichen Schlüsseln erinnert sich Ebbers kopfschüttelnd. Welche Türen diese Schlüssel wohl öffneten, blieb allerdings ein Geheimnis.

MEG will das große Engagement von Mülheimern ganzjährig stützen

Auch Geflüchtete aus Syrien haben bei „Mülheim räumt auf“ mitgewirkt, hier sind es Abdullah, Hussin, Abdul, Alzaal und Alassaf (v.r.) mit Landschaftswächterin Karin Piek.
Auch Geflüchtete aus Syrien haben bei „Mülheim räumt auf“ mitgewirkt, hier sind es Abdullah, Hussin, Abdul, Alzaal und Alassaf (v.r.) mit Landschaftswächterin Karin Piek. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Doch künftig soll es bei zwei Aufräumtagen im Jahr nicht bleiben. Ermutigt durch das große Interesse, will die MEG das Saubermachen das ganze Jahr über unterstützen. 363 Tage im Jahr - 363, weil ja an zwei Tagen ohnehin schon aufgeräumt wird - können Mülheimerinnen und Mülheimer also ihre Säuberungsaktion auf der Website der MEG unter „Clean up your Mülheim“ anmelden. Sie bekommen dann die gewohnte Hilfe in Form von Sammelutensilien und Beratung. Jedes Jahr nehmen dann alle Gruppen an einem Gewinnspiel teil, wenn sie ein Foto ihres Clean-ups ebenfalls an cleanup@mheg.de senden. Die Gewinnergruppe erhält ein zusätzliches Dankeschön.

Erst einmal aber steht am 11. und 12. Oktober das traditionelle Aufräumen an: Interessenten melden sich über den Bürgerservice an. Das geht im Online-Formular unter www.mheg.de, oder per Telefon (0208 99 66 0-0) oder auch per Fax (0208 99 66 0-666). „Wichtig ist uns“, betont Sprecherin Ebbers, „dass bei der Aufräumaktion die Bestimmungen des Natur- und Landschaftsschutzes eingehalten werden“.

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