Mülheim. An einer von Mülheims größten Kreuzungen fällt seit Tagen die Ampel aus, mit schwerwiegenden Folgen. Wieso nicht mehr Maßnahmen ergriffen werden.

In der Stadt hat es sich schon herumgesprochen und wer kann, der meidet sie: die Kreuzung Frohnhauser Weg - Kruppstraße - Heinrich-Lemberg-Straße. Seit mehreren Tagen schon ist die Ampelanlage der großen Heißener Kreuzung defekt und das macht sich bemerkbar - bereits in mehreren Fällen ist es zu Unfällen gekommen, teils auch mit Personenschaden.

Der Knotenpunkt rund um die L 132 ist nicht wenig frequentiert. So überrascht es nicht, dass sich ganz ohne Ampel einige brenzlige Situationen ergeben. „Gerade hat es so laut geknallt, dass es durch halb Heißen geschallt hat. Besser später ankommen als nie. Passt auf euch auf“, schreibt etwa eine Nutzerin bei Facebook. In den Kommentaren überschlagen sich Kritiken, viele wundern sich, dass es keine Ersatzampel gibt. „Bin da eben durch. Katastrophe. Du kommst da nicht durch, wenn du wartest, du musst da Gas geben. Was ist daran so schwer, so eine Übergangsampel da hinzustellen“, fragt eine weitere Nutzerin.

Mülheimer Kreuzung als neuer Unfall-Hotspot

Während viele Bürgerinnen und Bürger die Stadt in der Verantwortung wähnen, erklärt diese auf Nachfrage, dass Straßen NRW zuständig sei. Mit der L132 als kreuzende Straße betreut der Landesbetrieb die Kreuzung und ist eben auch in solch einer Situation zuständig. Auf Nachfrage erklärt Sprecherin Nadia Leihs, dass die Anlage erstmals am 12. Juli ausgefallen sei. Nach einer Reparatur sei die Ampel wieder zeitweise funktionsfähig gewesen, nun aber seit mehreren Tagen defekt. Betroffen sei das Steuergerät, eine Art Computer, ohne den bei einer Ampel gar nichts geht. „Wir rechnen damit, es Ende der Woche austauschen zu können.“

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Um die Kreuzung dennoch befahrbar zu machen, habe Straßen NRW mehrere Warnschilder aufgestellt, die darauf hinweisen, dass die „Signalanlage außer Betrieb“ ist. Zusätzlich gilt im Kreuzungsbereich aller drei Straßen Tempo 30 und die Linksabbiegerspuren der mündenden Straßen seien gesperrt, um zu vermeiden, dass Autos in der Kreuzung stehen bleiben. Maßnahmen darüber hinaus, etwa temporäre Ampeln, wie man sie von Baustellen kennt, seien indes keine Option für den zuständigen Landesbetrieb gewesen.

Baustellen-Ampeln in Mülheim-Heißen? Wohl keine Option

„Für kurze Dauern stellen wir in der Regel keine Baustellen-Ampeln auf. In dem Fall ist die Reparatur die schnellere Lösung“, so Nadia Leihs. Wann genau die endgültig erfolgt, sei noch nicht sicher. Am Donnerstagnachmittag seien Arbeiter vor Ort gewesen, freigegeben werden sollte die Anlage nach aktuellem Stand offenbar am Freitag. In diesem Zuge solle die Anlage auch auf LED umgerüstet werden.

In den vergangenen Tagen kam es an der Kreuzung zu mehreren Unfällen.
In den vergangenen Tagen kam es an der Kreuzung zu mehreren Unfällen. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Die Polizei bestätigt auf Nachfrage das, was sich bereits in den sozialen Medien angedeutet hat: An der Kreuzung ist es in den vergangenen Tagen zu mehreren Unfällen gekommen. „Wir haben sieben Unfälle seit dem 8. Juli verzeichnet“, erklärt Polizeisprecher Thomas Weise. „Zwei davon mit Personenschaden, leichte Verletzungen.“ Die Beschilderungen an der Kreuzung seien überprüft und als „einwandfrei“ eingestuft worden. „Wir merken zwar eine große Unsicherheit bei den Verkehrsteilnehmern, aber es bedarf aus unserer Sicht keines weiteren Eingriffs.“

Den aber wünschen sich nicht nur Facebook-Nutzer in den Kommentaren („Die Polizei sollte da lieber mal 2 Leute hinstellen“), sondern auch die Freien Wähler Mülheim. In einer öffentlichen Stellungnahme fordert die Fraktion, dass zu Hauptverkehrszeiten ein Verkehrspolizist eingesetzt wird, um den Verkehr zu regeln. „Die aktuelle Situation ist inakzeptabel und stellt eine erhebliche Gefährdung für alle Verkehrsteilnehmer dar“, sagt Franziska Bauernfeind, Interim-Vorsitzende der Freien Wähler. „Es kann nicht sein, dass wir erst auf einen tödlichen Unfall warten müssen, bevor angemessene Maßnahmen ergriffen werden.“ 

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