Mülheim. Wer die Mülheimer Badestelle an der Ruhr am Samstag testete, war sehr angetan. Nur die tierischen Gäste sorgen für Herausforderungen.

Bei der ersten Eröffnung vor über einem Jahr war der Sportausschussvorsitzende Eckart Capitain der einzige, der sich an der neuen Schwimmstelle ins Wasser der Ruhr traute. Diesmal war das Areal beim Startschuss der zweiten Saison gleich von Dutzenden bevölkert – allerdings Gänsen.

Dutzende Graugänse schwammen ausgerechnet in dem abgegrenzten Bereich und hinterließen auf der Wiese ihre Hinterlassenschaften. „Wir hatten vor dem Wochenende noch extra alles sauber gemacht“, meinte Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice.

Gänse-Hinterlassenschaften auf Mülheims Grünflächen: „Muss gesamtstädtisch gelöst werden“

Ihrer Meinung nach müsse das Problem gesamtstädtisch gelöst werden. „Das ist ja keine Sache des Sports. Man muss gucken, wie man die Population verringern kann“, so Ellerwald. Denn, so Stadtdirektor und Sportdezernent David Lüngen, nur das Verjagen vom Ruhrstrand könne keine Lösung sein. „Dann haben wir sie an anderer Stelle“, so Lüngen.

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Auch in den Augen des CDU-Sportsprechers Werner Oesterwind könne es nicht nur ums Umleiten gehen. „Wir hatten letztes Jahr schon die Thematik rund um die Mintarder Straße. So gerne ich Tiere mag, aber sie müssen weg von unseren Sportanlagen.“

Flacher Einstieg dankbar für Mülheimer Kinder

Trotz der tierischen Gesellschaft traute sich doch noch der ein oder andere ins gar nicht so kühle Nass. „Wenn man die Kombination aus Menschen und Tierne hinbekommen würde, wäre das toll. Wir haben es so schön hier und bräuchten das eigentlich an mehreren Stellen in Mülheim“, meinte Cornelia Holthaus.

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Markus Schulz hatte sich das Wasser der Ruhr bedeutend kälter vorgestellt. „Es liegt wahrscheinlich daran, dass der erste Bereich so flach ist“, so der Familienvater. Der flache Einstieg gefalle dem Mülheimer vor allem mit Blick auf die Kinder. „Wir hatten extra dicke Schwimmschuhe mitgebracht, aber die waren gar nicht nötig. Da es alles neu aufgeschüttet ist, haben wir auch keine Angst vor Glasscherben“, so Schulz.

„Wenn es das früher schon gegeben hätte ..“

Das FDP-Mitglied war schon als Jugendlicher oft am Ruhrstrand. „Wenn es das in der Form schon gegeben hätte, wow, das wäre toll gewesen.“

Ursprünglich sollte die zweite (legale) Mülheimer Badesaison schon am Pfingstwochenende starten. Doch der Stadt wurden – im wahrsten Sinne des Wortes – Steine in den Weg gelegt. Durch die Hochwasserereignisse im Winter und Frühjahr wurden zahlreiche Wasserbausteine so verlagert, dass ein sicherer Zugang nicht gewährleistet werden konnte. Diese mussten im Anschluss – nach Genehmigung durch die Bezirksregierung und die Untere Naturschutzbehörde – entfernt werden.

Badesaison in Mülheims Ruhr dauert bis zum 1. September

Nun konnte der verspätete Startschuss erfolgen. Bis zum 1. September steht die Schwimmstelle allen Mülheimerinnen und Mülheimern zur Verfügung. Im letzten Spätsommer wurde die Saison bei schönem Wetter sogar noch um einige Tage verlängert.

„Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen während des Sommers hier hin finden“, meinte cie CDU-Fraktionsvorsitzende Christina Küsters, die in Vertretung für Bürgermeister Markus Püll die Eröffnungsrede übernahm.

Bei der diesjährigen Eröffnung der Schwimmstelle am Ruhrstrand in Mülheim herrschte bestes Badewetter.
Bei der diesjährigen Eröffnung der Schwimmstelle am Ruhrstrand in Mülheim herrschte bestes Badewetter. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Noch ist Susanne Dodd, SPD-Fraktionsvorsitzende in der zuständigen Bezirksvertretung, noch skeptisch aufgrund der tierischen Hinterlassenschaften, grundsätzlich ist sie aber großer Fan der Einrichtung. „Das ist hier ein Naherholungsgebiet für Menschen, die aus ökologischen Gründen nicht mehr weit weg fahren möchten oder es sich nicht mehr leisten können.“

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