Mülheim. Viele klagen über eine Schneckenplage im Garten. Dabei gibt es einige Mittel, um die hartnäckigen Weichtiere effektiv zu verbannen.
Trotz des schwankenden Wetters begrüßen die Pflanzen dankbar die längeren Tage des Frühlings, um zu wachsen und zu blühen. Doch das feuchte Wetter lockt auch eine unerwünschte Gästeschar an: Schnecken. Die machen sich gern über das hart erarbeitete Gemüse her und bereiten so manchem Gärtner Kopfzerbrechen. „Sie gehen an fast alle Pflanzen ran; ich kenne Mitarbeitende, bei denen wird alles weggefressen“, so die Mülheimerin Sabine Arzberger von der Naturgarten Regionalgruppe Rhein-Ruhr.
Schneckenkorn komme ihr aber nicht in den Garten. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor Schneckenkorn mit Metaldehyd, da sein unachtsamer Gebrauch eine Gefahr für andere Tiere und Kleinkinder darstellen könne. Geschäftsführer Ben Borowski von B&H Garten- und Landschaftsbau äußert sich ebenfalls skeptisch zum Einsatz von Schneckenkorn: „Es mag zwar effektiv sein, aber es schadet den Organismen im Garten.“
Mülheim: Welche Hausmittel helfen gegen Schneckenplagen?
„Pflanzen mit ätherischen Ölen sollen helfen, da Schnecken diese angeblich nicht mögen. Das ist ein Versuch von mir; ob es wirklich wirkt, weiß ich selbst noch nicht“, berichtet Arzberger. Doch auch vor Minze, die sehr starke ätherische Öle besitzt, machen Schnecken keinen Halt, habe ihr eine Freundin erzählt. Nun experimentiert die Naturgärtnerin mit Holzhexel, in der Hoffnung, dass Schnecken aufgrund der Schleimspur nicht darüberkriechen können.
Laut Borowski sollen Schnecken strauchige Pflanzen wie Lavendel und Pflanzen mit hohem Stamm weniger mögen. Wenn nichts hilft, empfiehlt er möglicherweise ein Hochbeet. Es gibt auch drastischere Lösungen wie die Bier-Falle, bei der Schnecken in einem mit Bier gefüllten Becher ertrinken. Doch beide Experten raten von dieser Methode ab. „Diese Fallen locken nur benachbarte Schnecken oder andere Tiere an“, bestätigt Borowski. Viele sollen sich stattdessen dafür entscheiden, Schnecken selbst einzusammeln und zu töten. „Das ist keine angenehme Aufgabe, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um Lebewesen handelt“, betont Arzberger.
Der Tigerschnegel: Nicht alle Schnecken sind schlecht für den Garten
„Natürlich ist es ärgerlich, wenn Schnecken den selbst angebauten Salat vernichten, aber Schnecken sind auch Teil des ökologischen Gleichgewichts“, erklärt Borowski. Er selbst unternehme nichts gegen die Weichtiere. „Natürlich muss man dann den Verlust hinnehmen, aber das gehört zum Gärtnern dazu“, sagt er. Doch nicht alle Schnecken seien schlecht für den Garten: Der Tigerschnegel sei zum Beispiel äußerst nützlich, da er junge Nacktschnecken und deren Eier frisst. „Bei der Menge von Schnecken, die wir momentan haben, kommen die aber nicht ganz hinterher“, ergänzt Arzberger.
Auch der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) betont, dass Schnecken eine bedeutende Rolle im Ökosystem spielen. Sie sollen unter anderem maßgeblich zur Bestäubung und Samenverbreitung von Pflanzen beitragen und dabei helfen, organische Materialien wie Blätter, Pilze, Holz und andere Stoffe wieder zu Erde werden zu lassen. Darüber hinaus seien Schnecken ein wichtiges Nahrungsmittel für andere Tiere wie Singvögel, um genug Kalk zu erhalten, der für die Produktion von Eierschalen benötigt wird.
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