Moers. Zahlreiche Nutzer spotten über die Demokratie-Kundgebung in Moers – und fordern Demos für die Opfer von Attacken. Was hindert Euch denn?

Hunderte Menschen gingen am Samstag in Moers auf die Straße, um sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu positionieren. Das ist ein großartiges Signal. Denn es zeigt, was eine Demokratie ermöglicht: Freie Meinungsäußerung abseits von Hass und Hetze, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Trotzdem ernteten die Teilnehmenden viel Spott und Häme, besonders im sozialen Netzwerk Facebook. Die Kommentare gehen zum Teil unter die Gürtellinie.

Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:

Immer wieder ist dabei die Forderung zu lesen, dass es stattdessen Demonstrationen und Kundgebungen für die Opfer von Attacken geben sollte, wie etwa für die zwei Toten bei der jüngsten Messerattacke in Aschaffenburg. Und genau hier wird es absurd. Wenn von einem Teil der Nutzer solche Kundgebungen vermisst werden, muss die Frage erlaubt sein: Warum organisiert Ihr denn dann keine?

Kundgebung in Moers erinnerte auch an Opfer

Etwas fordern, selbst nicht aktiv werden – aber andere Menschen für ihre Kundgebung und ihren Einsatz im Netz verspotten: Das ist billig. Dass Menschen in sozialen Netzwerken große Töne spucken und in der Realität nicht handeln, ist nichts Neues. Aber es verzerrt den Diskurs und befeuert eine Diskussionskultur, die weit unter einem niveauvollen Umgang miteinander liegt.

Auch interessant

Übrigens: Die Kundgebung in Moers erinnerte auch an die zahlreichen Opfer des Holocaust. Wer wirklich für Opfer einstehen und an sie erinnern will, hätte hier prima teilnehmen können.

Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn: