Moers. Die Details zur Krankenhausreform in NRW liegen auf dem Tisch. Was die Pläne für das Krankenhaus St. Josef bedeuten. Was wegfällt, was bleibt.
Ab April 2025 ändert sich für die Krankenhäuser in NRW einiges. Gesundheitsminister Karl-Heinz Laumann hat am Dienstag neue Details zur Krankenhausplanung vorgestellt. Die Änderungen wirken sich selbstredend auch auf das Krankenhaus St. Josef in Moers aus, ebenso auf den Rheinberger Standort.
Das Ergebnis der Planungen wertet Geschäftsführer Ralf Nennhaus positiv für die beiden Standorte. „Wir müssen uns auf Einschränkungen einstellen, aber planerisch nur geringfügige Fallzahlverluste hinnehmen. Und diese Fallzahlverluste können wir perspektivisch durch neue Angebote ausgleichen“, sagt der Geschäftsführer auf Nachfrage der Redaktion. Überdies habe man sich im Laufe des Jahres mit der Krankenhausplanung auseinandersetzen können. So habe man auch die wirtschaftlichen Planungen auf die neuen Gegebenheiten hin einstellen können. Was heißt das nun konkret? Welche Leistungsgruppen werden dem St. Josef zugewiesen?
Das sind die Leistungen am St. Josef Krankenhaus
Man könne weiterhin den notwendigen und erforderlichen Beitrag in der Grund- und Regelversorgung (Innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe) für die Stadt Moers und die Umgebung am linken Niederrhein leisten, erklärt Nennhaus. Und weiter: „Dazu sind wir in unseren Schwerpunkten Neurologie mit Schlaganfalleinheit (StrokeUnit); Urologie und Psychiatrie (am Standort Rheinberg) gestärkt worden.“
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Insbesondere die Zuweisung der Interventionellen Kardiologie (Linksherzkatheter) im Rahmen der Inneren Medizin stärke die Untersuchung von Notfällen vor allem auch im Rahmen der Neurologie. Der operative Schwerpunkt Orthopädie bleibe erhalten und durch die Übergangsregelung auch das operative Spektrum der Wirbelsäulenbehandlung. Das ist dem Geschäftsführer wichtig zu betonen. Palliativmedizin und multimodale Schmerztherapie bleiben ebenfalls.
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Allerdings fallen einige Eingriffe im Bereich der Viszeralchirurgie im Krankenhaus St. Josef weg. Um das zu kompensieren, sollen Kooperationen mit benachbarten Häusern aufgebaut werden. Nennhaus: „Dazu haben wir uns bereits frühzeitig mit dem Da Vinci – Operationsroboter verstärkt, um alternative Operationsmethoden anbieten zu können.“
Der Geschäftsführer des Krankenhauses St. Josef äußert Kritik
Verstärkt werden soll die geriatrische Versorgung als Hauptleistung, das Angebot in der Altersmedizin will das St. Josef deutlich ausbauen. „Hier sehen wir eine große Möglichkeit zusammen mit unseren bereits genannten Schwerpunkten für die ältere Bevölkerung in unserem Einzugsgebiet ein breites Versorgungsangebot vorzuhalten“, sagt Geschäftsführer Ralf Nennhaus.
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Für Nennhaus ist es nicht der Krankenhausplan NRW 2022 und seine Umsetzung, der die finanzielle Basis des Hauses gefährdet. „Vielmehr ist es so, dass die nicht ausreichende Re-Finanzierung der gestiegenen Lohnkosten und die noch immer nicht ausreichende Finanzierung der Investitionskosten durch unser Bundesland uns und anderen Häusern die finanzielle Grundlage entzieht“, betont der Geschäftsführer. Und weiter führt er aus: „Dazu kommt die immer weiter zunehmende Bürokratisierung, die trotz aller Versprechen für einen Bürokratieabbau, erfolgt.“ Zudem nennt er „die Förderung der Digitalisierung nach dem KHZG, deren Nachfolgekosten ab 2026 von den Häusern“ selbst zu stemmen seien.