Moers. 100 Operationen wurden bereits im Moerser St. Josef-Krankenhaus mit dem Roboter durchgeführt. Was diese Form der OP für Patienten bedeutet.
Seit Ende letzten Jahres ist der „da Vinci-Roboter“ in den GFO Kliniken Niederrhein am Standort Moers im Einsatz. Und nach wenigen Monaten wurde jetzt bereits die 100. Operation durchgeführt. Das roboter-assistierte Operationssystem wird klinik- und standortübergreifend für Eingriffe in der Urologie, Gynäkologie sowie in der Allgemein- und Viszeralchirurgie eingesetzt, teilt das St. Josef-Krankenhaus mit, das zu den GFO-Kliniken gehört.
Der Roboter arbeitet laut Mitteilung nicht autonom, sondern wird an seinen Steuerungshebeln von erfahrenen und extra ausgebildeten Operateuren bedient. „Das Operationssystem bietet für beide, den Operateur und den Patienten viele Vorteile“, so Dr. Michael Reimann, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie: „Wir arbeiten noch minimal-invasiver als bei den konventionellen Eingriffen, es werden große Schnitte vermieden und die Gewebe besonders atraumatisch behandelt. Das bedeutet für Patienten eine schnellere Heilung und Genesung. Auch aus kosmetischer Sicht ist diese Operation ein Pluspunkt für unsere Patienten, denn anstelle einer großen Narbe gibt es nur wenige einen bis zwei Zentimeter lange Einschnitte.“
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„Da Vinci-Roboter“: Moerser Arzt betont auch die Vorteile für den Operateur
Dr. Marc Alexander Renter, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie betont auch die Vorteile für den Operateur: „Bei herkömmlichen Operationen steht der Operateur oft stundenlang in gebückter Haltung am Operationstisch, das kann ermüdend sein. Das neue System ermöglicht ein Operieren im Sitzen. Weniger Ermüdung bedeutet auch bessere Konzentration.“ Ein weiterer Vorteil ist es, dass feinste Strukturen im Millimeterbereich hochaufgelöst dargestellt werden und die Kamera ein gestochen scharfes, wackelfreies 3D-Bild über Stunden bietet, was sich besonders beim Haupteinsatzgebiet des „da Vinci“, den onkologischen Operationen, bezahlt macht.
Operationen sind immer Teamarbeit. Dem eingespielten, speziell für die roboter-assistierte Operation geschulten Team ist der reibungslose Ablauf im OP zu verdanken, heißt es. „Das Robotik-Programm ist außergewöhnlich gut angelaufen“, so der ärztliche Direktor des St. Josef Krankenhauses, Dr. Michael Jonas. „Die Anlernphase unseres Teams wurde in Rekordgeschwindigkeit absolviert, so dass wir heute schon unseren 100. Patienten erfolgreich mit dem ,da Vinci’ operieren konnten.“ Die Nachfrage der Patienten nach dieser Operation sei von Anfang an sehr hoch gewesen.