Moers. In Moers zahlen Bürgerinnen und Bürger im Vergleich zu anderen Kommunen viel für ihr Gas. Das sorgt für scharfe Kritik an der Enni. Die Details.
Die hohen Gaspreise, die die Menschen in Moers und Neukirchen-Vluyn bezahlen, sorgen weiterhin für scharfe Kritik. Jetzt hat sich die Linke Liste Moers gemeldet, die „empört“ über die aktuelle Entwicklung ist und die Preispolitik der Enni. Hintergrund ist ein Gaspreisvergleich des Vergleichsportals Verivox. Aus ihm geht hervor, dass Verbraucher im Grundversorgungstarif rund 3335 Euro zahlen. Angenommen werden hier die jährlichen Kosten für einen Einfamilienhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden. Viele Enni-Kundinnen und -Kunden nutzen allerdings einen Sondertarif, hatte eine Sprecherin jüngst erklärt. Zwischen 2704 und 2739 Euro zahlen die Moerserinnen und Moerser im Schnitt. Zu viel, findet die Linke Liste.
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„Das ist eine Frechheit und eine Unverschämtheit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern“, wird Friedhelm Fischer, Mitglied im Stadtrat für die Linke Liste Moers, in einer Mitteilung zitiert.. „Schon im letzten Jahr haben wir die enormen Preissteigerungen angeprangert und die ENNI aufgefordert, endlich Entlastung für die Menschen zu schaffen. Aber stattdessen treibt die ENNI-Geschäftsführung weiter die Preise in die Höhe.“
Linke Liste Moers kritisiert „fragwürdige Einkaufspolitik“
Die hohen Preise führte Enni jüngst auf die „enormen Preissprünge an den Energiebörsen“ durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und den Ausfall französischer Atomkraftwerke zurück. Die Beschaffungsstrategie des Unternehmens sei allerdings auf Sicherheit ausgelegt, das benötigte Gas werde deshalb 18 bis 24 Monate im Voraus eingekauft. „Diese Strategie führt dazu, dass sich die – durch die Energiekrise bedingten – höheren Beschaffungskosten nun zeitversetzt ausschleichen“, erklärte eine Sprecherin. Im kommenden Jahr könne der Energieversorger die Preise wieder senken.
Die Linke Liste betont, dass andere Stadtwerke in der Region deutlich niedrigere Gaspreise haben. Laut dem Vergleichsportal zahlen Kundinnen und Kunden beispielsweise in Essen durchschnittlich 2082 Euro für 20.000 kWh, in Wesel im Schnitt 2081 Euro. Fischer sieht darin einen Beweis, dass Enni eine „fragwürdige Einkaufspolitik“ betreibt und die Bürgerinnen und Bürger „schamlos abzockt“. „Gerade für Menschen mit geringem Einkommen sind die hohen Heizkosten eine massive Belastung. Viele wissen schon jetzt nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen.“
Hohe Gaspreise in Moers: Maßnahmen von Stadt und Enni gefordert
Die Linke Liste Moers fordert die Stadt und die Enni auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Gaspreise für die Bürgerinnen und Bürger spürbar zu senken. Sie wünscht sich einen Preisdeckel bei den Energiepreisen und gezielte Hilfen für Einkommensschwache, um die Kosten für Haushalte zu begrenzen und sicherzustellen, dass niemand in die Energiearmut gerät. Fischer: „Die Ampel-Koalition in Berlin muss zudem endlich echte Entlastungen auf den Weg bringen, statt weiter an den Symptomen herumzudoktern. Die Menschen hätten es satt, für die Krisengewinne der Energiekonzerne aufkommen zu müssen.
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Die Linke Liste geht noch weiter: Sie warnt davor, dass hohe Energiepreise in Kombination mit zunehmender Armut ein „Nährboden für rechte Kräfte“ sind. Sie könnten den sozialen Zusammenhalt sowie die Demokratie gefährden.