Moers. Bei der Initiative Königlicher Hof wächst der Ärger über den Zustand von Homberger Straße und Kö. Jetzt gibt es Forderungen an die Stadt.

Das Maß ist offenkundig voll: „Die Zustände können wir so nicht mehr akzeptieren“, schimpft Rüdiger Falk von der Initiative Königlicher Hof. Die hatte sich im Frühjahr dieses Jahres aus Geschäftsinhabern und Immobilienbesitzern aus dem Bereich gegründet. Deren Ziel ist es, die Situation rund um Homberger Straße und Kö zu verbessern. Schon im April hatte sich die Gemeinschaft über Vandalismus, Wegelagerei und öffentlichen Alkoholkonsum beklagt und die Folgen aufgezeigt. Nun, ein halbes Jahr später, ist der Unmut gestiegen.

„Mir platzt langsam die Hutschnur“, echauffiert sich Geschäftsmann Falk im Gespräch mit der Redaktion. Er ist unlängst mit der Problematik beim Technischen Beigeordneten im Rathaus vorstellig geworden und hat nun mit seinen Mitstreitern auf Anraten des Dezernates eine Liste mit den dringlichsten Problemen erstellt.

Die Gebäude am Kö in Moers sollen verkauft werden

Die Liste ist lang. Zusammen mit einem Anschreiben wurde sie am Montag beim Bürgermeister abgegeben. Man wolle zusammen mit der Verwaltung nach Lösungen suchen, um den Zustand nachhaltig zu verbessern, heißt es da. Die Initiative will eine städtebauliche Lösung am Königlichen Hof forcieren und schlägt vor, die dortigen Gebäude an einen Investor zu veräußern, der das Areal zu einer „adäquaten Nutzung“ führen soll.

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Durch den Verkauf wären auch wieder finanzielle Mittel für die Umgestaltung verfügbar, heißt es weiter. Beim Punkt Finanzen kritisieren Rüdiger Falk und seine Mitstreiter die hohen Ausgaben für das Schlosstheater mit seiner „sicherlich überschaubaren“ Zielgruppe, während es andererseits bei der Infrastruktur mangele.

„Um die Attraktivität der Geschäfte auf der Homberger Straße zu gewährleisten, ist es zwingend erforderlich, genügend Parkplätze zur Verfügung zu stellen.“

Initiative Königlicher Hof

Darüber hinaus nimmt sich die Initiative Königlicher Hof des Themas Parken und Verkehr an. „Um die Attraktivität der Geschäfte auf der Homberger Straße zu gewährleisten, ist es zwingend erforderlich, genügend Parkplätze zur Verfügung zu stellen“, heißt es in dem Schreiben an die Stadtspitze. Und weiter: „Was nützt es, wenn die gesamte Innenstadt autofrei ist, aber keiner mehr in den umliegenden Geschäften einkaufen geht?“ Folglich wäre die Initiative auch nicht abgeneigt, die Homberger Straße bis zur Hopfenstraße wieder für den Verkehr zu öffnen.

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Immerhin das Fassadenprogramm kommt in der Betrachtung der Gesamtsituation positiv weg. Die generelle Kritik an den Zuständen in diesem Bereich der Innenstadt wird aber nochmal eindringlicher geäußert als vor einem halben Jahr.

Die Initiative macht auch Vorschläge, an welchen Hebeln man kurzfristig ansetzen könnte respektive aus ihrer Sicht ansetzen sollte: So würden unter anderem die Baumscheiben nicht gepflegt und zudem als Hundeklo benutzt, die Markierungen der Kirmes könnten entfernt werden, die Geschäftsinhaber sollten wieder Parkausweise beantragen können und die Möglichkeit haben, vor den Geschäften zu halten. Darüber hinaus bemängelt die Initiative die Müllsituation auf der Homberger Straße, insbesondere aber auch auf der rückwärtigen Kautzstraße, wo sich ein Straßenabschnitt zum Verzücken von Ratten und anderem Getier regelmäßig zum Müll- und Sperrmüll-Dorado entwickelt.

Die Initiative will mehr Sicherheit in Moers

Auch das Thema Sicherheit greift die Initiative wieder auf und fordert mehr Polizeipräsenz. „Wir hätten gern ein Gesamtkonzept“, heißt es im Schreiben. Und offenkundig hat sich auch das Problem der Notdurften nicht erledigt. Wie berichtet gab es Vorfälle im Eingangsbereich der ehemaligen Sparkasse, nun benennt die Initiative auch einen Fall vor der Eisdiele.

Das Schreiben an die Stadtspitze wird flankiert von einer Unterschriftenliste.