Kamp-Lintfort. Politik diskutierte im Rat über mögliches KAL-Kfz-Kennzeichen und bezog Stellung. Warum CDU, Grüne, FDP und Libra den SPD-Vorschlag ablehnen.

Die Reaktionen in den sozialen Medien reichten von „haben die keine anderen Sorgen“ bis „wäre klasse“ – die Rede ist vom Vorstoß der Kamp-Lintforter SPD, die Voraussetzungen für ein eigenes Kamp-Lintforter Kfz-Kennzeichen zu schaffen. Diskutiert wurde der SPD-Vorschlag nun auch im Rat.

Hintergrund des erneuten Vorstoßes der SPD ist ein Forschungsprojekt der Uni Heilbronn, das sich mit der Kennzeichenliberalisierung beschäftigt und im Rahmen einer Initiative auch neue Kfz-Ortskennungen für 320 deutsche Städte und Gemeinden mit über 20.000 Einwohnern ermöglichen möchte. Dazu listet das Projektteam in Frage kommende Städte mit entsprechenden Vorschlägen für Kfz-Kennzeichen auf, Kamp-Lintfort ist dort mit dem Kürzel KLI geführt, das von der Kamp-Lintforter SPD vorgeschlagene Kennzeichen KAL ist dort der Stadt Kaltenkirchen zugeordnet.

Option, die weder Stadt noch Bürger etwas kostet

In diesem Zusammenhang gehe es bei dem Antrag vor allem darum, sich eine Option zu sichern, die weder die Stadt noch den Bürgern etwas koste, stellte SPD-Fraktionschef Norbert Thiele klar. Angestrebt werde eine entsprechende Rechtsänderung der Fahrzeugszulassungs-Verordnung in einer gemeinsamen Initiative mit anderen Städten auf Landes- und Bundesebene.

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„Es spricht eben eine emotionale Seite an“, zeigte Thiele Verständnis für die Debatte in den sozialen Medien. „Man darf es nicht überschätzen, aber auch nicht zu ernst nehmen.“ Immerhin biete ein eigenes Kfz-Kennzeichen gerade im Jahr des Stadtjubiläums die Möglichkeit, seine Identifikation und Zuneigung zu Kamp-Lintfort zu zeigen.

CDU: „Mit KAL verbinde ich nicht Kamp-Lintfort“

Reichlich Kritik gab es dennoch von Seiten der Opposition: „Mit KAL verbinde ich nicht Kamp-Lintfort“, machte CDU-Fraktionschef Simon Lisken klar. Sicherlich könne so ein Kfz-Kennzeichen ein Stück weit Stadtmarketing sein, aber: „Wir haben das schon beim ersten Mal abgelehnt.“ Sein Fraktionsvize Matthias Gütges plädierte dafür, erst einmal abzuwarten. Ein Nein kam auch von den Grünen: „Man kann auf Autos auch mit entsprechenden Aufklebern arbeiten“, hieß es von den Grünen. Zudem habe man erfahren, dass KAL im Russischen so viel wie Kot bedeute.

Mit den Stimmen der SPD-Mehrheitsfraktion wurde der Antrag auf den Weg gebracht.