Moers. Eiskönigin, Schneewittchen, Schmetterlinge und Zwerge – alle hatten am Wochenende ihren Auftritt. Glück hatte, wer sich Karten sichern konnte.

Wenn Zwerge sich umarmen und Schmetterlinge übers Eis fliegen, dann passiert Märchenhaftes. Zu erleben war diese besondere Szenerie am Samstag und Sonntag in der Enni-Eishalle.

Nach drei Jahren Pause war es wieder so weit: Die Eiskunstlauf-Abteilung des Grafschafter Schlittschuhclubs Moers (GSC) präsentierte zum 40. Mal ihren Märchenzauber. Traditionell als Weihnachtsmärchen in der Vorweihnachtszeit aufgeführt, musste das Team diesmal umdisponieren. „Vor drei Jahren haben wir zuletzt das Märchen ‚Verschwunden in der Galaxie‘ präsentiert“, sagte der Vorsitzende des GSC Moers, Heijo Böhme. „Ein halbes Jahr Corona-Lockdown bedeutete ein Jahr ohne Eis, weil wir nur in der Eishallen-Saison proben können.“

Mit viel Spaß bei der Sache.
Mit viel Spaß bei der Sache. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Als der Lockdown endete, seien wechselnde Hygienekonzepte hinzugekommen, die das Trainerteam vor die Herausforderung regelkonformer Trainingsumsetzung stellten. Aufgrund von Energiesparmaßnahmen im Winter verkürzte die Moerser Eishalle die Eissaison auf drei Monate. „Wir konnten glücklicherweise auch bei befreundeten Vereinen aus Krefeld und Dinslaken trainieren“, so Böhme.

Als das Trainerteam seinen Plan bekannt gab, doch noch ein Märchen aufs Eis bringen zu wollen, war der Zulauf riesig: „150 Kinder und junge Erwachsene von drei bis Mitte 20 aus dem GSC machen diesmal mit“, erklärte Svenja Hiebsch-Mendritzki, Leiterin der Eiskunstlauf-Abteilung beim GSC. Hinter den jungen Sportlerinnen und Sportlern liegt eine intensive Trainingszeit: „Ab Dezember probten sie ein bis drei Mal wöchentlich mit großem Eifer“, sagte Hiebsch-Mendritzki freudestrahlend.

70 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

Sie selbst werkelte am Entwurf für die Kulisse und Requisiten. Vom Aufbau und der Elektrik über das Nähen der Kostüme bis zum Schminken packten 70 ehrenamtliche Helfende an – und das mit Erfolg: „Nach wenigen Tagen waren alle 500 Eintrittskarten je Vorführung vergriffen“, freute sich Hiebsch-Mendritzki.

Gemeinsam geht es voran.
Gemeinsam geht es voran. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Glücklich blickte sie auf die schillernde Eisfläche. Ihre 17-jährige Tochter Luisa, die vor zwölf Jahren mit dem Eislaufen anfing, glitt bezaubernd in der Rolle der Eiskönigin mit Anna (Claudia Latusek), Schneemann Olaf (Inga Timmerbeil) und zahlreichen Schneeflocken übers gefrorene Nass. Riesig freute sich das Publikum auch, als sie Schneewittchen (Denise Pugliesi) mit ihren sieben lustigen Zwergen, der bösen Hexe (Carolin Guderjahn) und dem Prinzen (Maxim Stiefel) wiedererkannten. Ebenfalls im bunten Kostüm war Märchenfigur Vaiana (Melina Rehpenning) da und entführte in ihre Unterwasserwelt.

Ein Zeichen für den Erhalt der Eishalle

Pirouetten in der Hocke, Rückwärtsfahren und synchrone Duett-Performances zu bekannten Radio- und Klassiksongs waren einige der Eislauftricks, mit denen die Eisakrobaten die Publikumsherzen aufwärmten und lobenden Applaus bekamen. Ein gelungener Abschluss der GSC-Eissaison und ein Zeichen für den Erhalt der Eishalle.

Der Grafschafter Schlittschuhclub (GSC) sucht Mitglieder. Die Saison startet voraussichtlich im September oder Oktober. Interessenten wenden sich per E-Mail an vorstand@gscmoers.de. Mehr Information unter: www.gscmoers.de