Neukirchen-Vluyn. Die Pläne für die Feier zum 40-jährigen Stadtrecht in Neukirchen-Vluyn gedeihen zusehends. Eine Rolle in der Entwicklung spielt auch Christian.
Christian war es: Nach der „Aufzeichnung im Melderegister und der Fortschreibung der Einwohnerzahl durch das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik“, wie damals in den Zeitungen berichtet wurde, war Christian Fischer der 25.000 Einwohner Neukirchen-Vluyns. Da mit seiner Geburt am 19. Dezember 1978 diese magische Einwohnergrenze überschritten worden ist, wurde aus der großen Gemeinde die mittlere, kreisangehörige Stadt.
Es sollte allerdings noch zwei Jahre dauern, bis die Formalitäten abgearbeitet waren und Neukirchen-Vluyn zum 1. Januar 1981 Stadtrechte bekam. Conrad Listemann war seinerzeit Verwaltungschef, Oskar Böhm war Bürgermeister. Das Amt hat heute Ralf Köpke inne, der am Mittwoch an die „legendäre Silvesterparty“ mit 250 Gästen erinnerte, mit der damals in die Stadt hineingefeiert worden war.
Neukirchen-Vluyn bekam neue Aufgaben
Köpke selbst hatte diese Phase in seiner Abiturzeit erlebt. Als dann 1981 nach der rauschenden Feier alle wieder nüchtern waren, trat auch die Ernüchterung ein. Denn man stellte fest: „Das kostet alles Geld“, wie Köpke sagt. Mit der neuen Einordnung kamen auch neue Aufgaben. Schon damals war heiß über ein Jugendamt diskutiert worden. „Inhaltlich hätte ich ja gern ein eigenes“, sagt Bürgermeister Köpke auch heute, das sei aber nicht finanzierbar. Er lenkt den Blick weiter auf die Pläne für die Feierlichkeiten.
So arbeiten die Stadt und ihre Partner weiter am Programm für die Feier, die – wie berichtet – unter dem Titel „40 Jahre – 40 Impulse“ geplant wird. Motto: Neukirchen-Vluyn neu entdecken. Es soll ein Fest mit der Stadtgesellschaft für die Stadtgesellschaft sein, sagt der Bürgermeister. Möglichst viele Menschen sollen sich beteiligen. Stadtsprecherin Sabrina Daubenspeck zählt auf: „Welche Ecke der Stadt kenne ich noch nicht? Wer kann was bieten? Wer hat etwas zu erzählen?“ Es gibt bereits ein gutes Gerüst; freuen würde man sich im Rathaus allerdings über Aktivitäten in den Außenbereichen. Voraussetzung: Alles muss coronakonform sein, die Formate werden für zehn bis 15 Personen ausgelegt.
Es gibt 40 Veranstaltungen zum Jubiläum
Wanderfachmann Jürgen Weiß lädt zur Tour auf dem NV-Jubiläumsweg, es gibt Nachtwächterführungen durchs Dorf, ein Besuch in der Wurstküche der ehemaligen Metzgerei Mevissen ist ebenfalls vorgesehen. Die Stadtbibliothek beteiligt sich mit Lesungen an frischer Luft und Desiree Burger zeigt, was die Tanz(t)räume und ihre Teilnehmer drauf haben. Der städtische Klimaschutzmanager führt Interessierte durch den Solarpark und es soll eine Tour entlang der diversen Bäume des Jahres geben. Darüber hinaus sind Freiluft-Yoga-Treffen geplant, bewegte Lesungen und dergleichen mehr.
Rüdiger Eichholz kündigt Konzerte an, für den Kultursommer 2021 habe der Arbeitskreis der Wir-4-Kulturbeauftragten eine Förderung beantragt. Die sei nicht zeitgebunden, somit werden die Jubiläumsveranstaltungen mit aus diesem Topf gespeist, wie er sagt. Aktionszeitraum sind die Sommerferien. Idealerweise soll es an jedem der 40 Tage eine Veranstaltung geben.