Moers. Für das Prinzenpaar im Moerser Karneval war wegen Corona schon nach 13 Tagen Aschermittwoch. Doch beide schmieden Pläne für die nächste Session.
So viel Vorfreude und dann so wenig Karneval: Manni I. und Bea I. hatten gerade mal 13 Tage, an denen sie in ihrem Element sein durften, feiern und Orden verteilen konnten. Dann machte im Dezember die Corona-Welle alle Pläne zunichte. Manfred Oestreich und Beate Timpen, das Prinzenpaar im Kulturausschuss Grafschafter Karneval, erweisen sich jedoch als waschechte Frohnaturen. Sie planen schon für die nächste Session, in der sie, so viel steht schon fest, das närrische Moerser Volk erneut regieren werden.
Auf rund 80 Termine und Auftritte im Januar und Februar hat sich das Paar gefreut. Darunter Highlights wie eine große Sitzung in Köln, das große Treffen der Prinzenpaare in Wesel oder die Teilnahme hoch auf dem Wagen beim Nelkensamstagszug in Moers und Homberg und beim Rosenmontagszug in Duisburg. Prinzessin Bea hatte sich schon ein paar Wochen Urlaub für den Höhepunkt der tollen Tage genommen.
„Wir hätten uns auf allet so jefreut“, entwischt es der gebürtigen Berlinerin im Heimatdialekt. „Aber wir haben gesagt, wir machen das Beste draus“, meint sie resolut. Gerade um die Auftritte in Altenheimen, Krankenhäusern oder in der Kinderklinik Bethanien tue es ihr leid, meint die Prinzessin. „Das ist alles sehr traurig. Die Menschen brauchen es doch, fröhlich und jeck zu sein.“
Es wurde gefeiert – aber nicht sorglos
Einige schöne Erinnerungen an die Anfänge der Regentschaft hat das Prinzenpaar aber doch: „Wir waren bei Sommerfesten der befreundeten Vereine. Es waren aber nicht viele Feste, die Vereine waren da schon sehr vorsichtig“, erklärt Prinz Manni.
Sorglos feiern zu können, war den Jecken schon zum Sessionsbeginn nicht beschieden. „Alle Veranstaltungen fanden streng unter Beachtung der 2G-Regel, später auch plus Testung statt. Es wurden auch weniger Gäste eingelassen“, berichtet Manni I. Und: „Ordensverleihungen mit Umarmungen oder Bützchen, das ist inzwischen ein No-Go.“
Im Kulturzentrum Rheinkamp konnte das Prinzenpaar noch proklamiert werden
„Die Prinzenproklamation im Kulturzentrum Rheinkamp fand am 13. November statt. Da hatten wir Glück und konnten noch Karneval feiern“, ist Bea I. dankbar. Doch die Vorbereitung der Veranstaltungen sei schon anstrengend gewesen. „Aber wenn wir dann alle kontrolliert und sicher im Saal saßen, fiel die Anspannung ab, und wir konnten das Fest genießen.“
Jedoch: Nach der Stammquartier-Einweihung im Haus Engeln am 26. November war Schluss mit Lustig. Und mitten in die Dezember-Pause der Jecken platzte das endgültige Aus für den gesamten weiteren Karneval 2021/22.
„Es wird ein verrücktes Programm geben“
Trotz allem seien die Jecken des Kulturausschuss Grafschafter Karneval stolz, dass es bei den Aktivitäten, die stattfinden konnten, nicht einen einzigen Corona-Fall gegeben habe, sagt Manni I. und blickt nach vorn: „Wir bereiten uns jetzt auf die nächste Session vor. Es wird ein ganz verrücktes Programm geben“, verspricht die Prinzessin. Der Prinz verrät nur so viel: Zusammen mit dem Stammverein des Prinzenpaares Gardecorps Asberg habe man etwas ganz Neues in der „Pipeline“. Wie beispielsweise eine große Karnevalsparty im Kulturzentrum Rheinkamp statt der Proklamation.
„Wir hoffen für 2022/23 auf eine Session, in der die Jecken viel Freude haben werden. Und wir wollen einen schönen Nelkensamstagszug erleben. Das ist schließlich die Krönung für jedes Prinzenpaar“, unterstreicht Prinz Manni I.