Moers. Die Entscheidung fiel nach einem Treffen zwischen der Stadt Moers, der Polizei und dem Kulturausschuss Grafschafter Karneval am Mittwoch.

Auch 2022 wird es keinen Nelkensamstagszug von Duisburg-Homberg nach Moers geben. Das teilte der Vorsitzende des Kulturausschusses Grafschafter Karneval (KGK), Hans Kitzhofer, am Mittwoch mit.

Die Entscheidung sei einstimmig nach einem Gespräch zwischen KGK, Stadt und Polizei gefallen, wie Kitzhofer mitteilte. Der Grund ist die Corona-Pandemie.

Einer der größten Karnevalszüge im Rheinland und am Niederrhein

Der Nelkensamstagszug war für den 26. Februar 2022 geplant. In der Regel umfasst er über 60 Wagen. Er ist damit einer der größten Karnevalszüge im Rheinland und am Niederrhein. Durchschnittlich kommen rund 100.000 Besucherinnen und Besucher an die mehrere Kilometer lange Strecke zwischen dem Duisburger Stadtteil Homberg und Moers.

Das wird auch im kommenden Jahr nicht so sein. Bereits in diesem Jahr war der beliebte Karnevalszug wegen Corona ausgefallen. „Dass der Zug zweimal hintereinander abgesagt wird, hat es noch nicht gegeben. Vor der Pandemie ist er zum letzten Mal während des Irak-Kriegs ausgefallen, erinnert sich Kitzhofer.

Die Entscheidung, den Zug abzusagen war schnell klar

Beim Gespräch mit Vertretern der Stadt Moers und der Polizei am Mittwoch sei schnell klar gewesen, dass es keine Alternative zu einer erneuten Absage gebe, wie Kitzhofer weiter berichtet. Bei der Entscheidung habe auch die neue Corona-Variante Omikron eine Rolle gespielt: „Keiner kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wie sich das entwickelt. Wir haben alle Tränen in den Augen, weil wir den Zug absagen müssen, aber wir müssen Vernunft zeigen.“

Neben Kitzhofer haben auf Seiten des KGK Joachim Fenger, Enno Kramer und Rainer Fischer an der Sitzung teilgenommen. Auch die Verschiebung des Zuges in Düsseldorf sei wichtig gewesen. Es sei damit zu rechnen gewesen, dass deshalb im kommenden Jahr deutlich mehr Besucherinnen und Besucher zum Zug gekommen wären. In Düsseldorf ist der Rosenmontagszug auf Ende Mai kommenden Jahres verlegt worden.

Deshalb kommt eine Verschiebung nicht in Frage

Eine Verschiebung des Nelkensamstagszuges sei für den Kulturausschuss Grafschafter Karneval allerdings nicht in Frage gekommen. Zum einen sei Karneval ein wichtiges Stück Brauchtum, zum anderen gebe es auch Richtlinien des Bundes deutscher Karnevalisten. Die sähen nun einmal vor, dass die Session vom 11.11. bis zum Aschermittwoch dauert – und eben nicht darüber hinaus.

Für die vielen im KGK organisierten Vereine sei die Absage schade, käme aber noch rechtzeitig. Mit einem finanziellen Schaden rechnet Kitzhofer mit Blick auf die Absage zu diesem Zeitpunkt nicht. Die Vereine bittet er, genau zu überlegen, ob bis Karneval Sitzungen stattfinden müssten. Mit Blick auf das grassierende Coronavirus könnten solche Veranstaltungen auch abgesagt werden.