Moers. Die Moerser Gesellschaft zur Förderung des literarischen Lebens begeht ihren 25. Geburtstag. Zu den Mitgründern gehört ein berühmter Moerser.
25 Jahre alt wird sie in diesem Monat die Moerser Gesellschaft zur Förderung des literarischen Lebens. Aus dem kulturellen Leben der Stadt ist der eingetragene Verein nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Veranstaltungen rund um das breite Feld des Lesens und Schreibens richten die Aktiven der Gesellschaft jährlich aus. Und man beteiligt sich auch an literarischen Projekten anderer Institutionen. Tatsächlich gibt es so viele Aktivitäten der Gesellschaft, dass die stellvertretende Vorsitzende Anne Alsen beim Auflisten selber staunen muss. Vorweg: Die geplante Jubiläumsfeier am 10. Mai soll wegen der Corona-Krise auf den Sommer verschoben werden.
Kein Geringerer als Hanns Dieter Hüsch gründete die Gesellschaft 1996 zusammen mit gut 40 Moerser Bürgern. Seither finden regelmäßig Lesungen zeitgenössischer Autoren statt, darunter bekannte Namen wie Leslie Malton, Thommie Bayer, Anne Gesthuysen oder Elke Heidenreich. Für die beim Publikum beliebten Lesungen sucht der Verein stets passende Lokalitäten aus wie das Peschkenhaus mit seiner privaten Atmosphäre, die moderne Bibliothek oder den Rittersaal im Schloss für die Weihnachtslesung.
Die Veranstaltungen, die zurzeit bedauerlicherweise nicht stattfinden dürften, seien trotz Eintrittsgeldern eher ein Zuschussgeschäft, schildert Anne Alsen. „Unsere 120 Mitglieder zahlen 20 Euro Beitrag im Jahr“, erklärt sie. Hinzu kämen die Einnahmen aus dem Büchertrödel, der viermal im Jahr im Gymnasium Rheinkamp über die Bühne geht: „Alle sind traurig, dass der Trödel ausfallen muss.“ Denn die Community trifft sich dabei regelmäßig zum Austausch.
Die Moerser Gesellschaft, wie sie sich selbst in Kurzform nennt, fliegt auch ein Mal im Jahr aus. Dann geht es per Bus zur Frankfurter Buchmesse. „50, 60 Leute sind immer dabei“, erzählt die zweite Vorsitzende. Noch eine schöne Idee: der jährliche literarische Spaziergang durch den Schlosspark mit Musikern der Musikschule und einem Rezitator. „Wir machen im Park dann an schönen Plätzen wie dem Rosenrondell Halt. Das Angebot wird super angenommen“, freut sich Ideengeberin Anne Alsen.
Ein ganztägiges Literaturseminar steht ebenfalls auf dem Programm. Orte sind beispielsweise das Otto-Pankok-Museum Hünxe, wo es bereits um berühmte Salons ging, oder das Peschkenhaus Moers, wo der Kuss in der Literatur im Mittelpunkt stand. Nicht zu vergessen, der Moerser Literaturpreis, den die Volksbank Niederrhein zusammen mit der Moerser Gesellschaft jährlich für Nachwuchsautoren auslobt. „Bei der Preisverleihung im Martinstift trifft sich alles, was in Kunst und Literatur in Moers Rang und Namen hat“, ist die zweite Vorsitzende stolz.
Dann ist da noch die Aktion Jugendbuch-Jury der Bibliothek Moers, die das Lesen in den Schulen fördert. „Wir spendieren für die jungen Jurymitglieder immer einige Karten für die Frankfurter Buchmesse.“ Und dies liegt wohl nahe: „Wir unterstützen die Arbeit der Mediathek als Freunde der Bibliothek“, kommt Anne Alsen zum Schluss. Und: „Ich finde, wir haben eine tolle Kulturlandschaft für so eine relativ kleine Stadt. Unsere Gesellschaft ist in Moers gegründet worden und heute in der ganzen Stadt vernetzt.“…