Neukirchen-Vluyn. Der Neukirchen-Vluyner Bürgermeister hat erfolglos versucht, mit dem Eigentümer des Hochhauses Kontakt aufzunehmen. Er setzt auf andere Mittel.

Die Situation rund um das Hochhaus am Vluyner Nordring bleibt unbefriedigend. Er habe etliche Versuche unternommen, mit „dem Inhaber der Eigentümergesellschaft den Gesprächsfaden aufzunehmen, der mir während der Kommunalwahl angeboten wurde“, sagte Bürgermeister Ralf Köpke auf Nachfrage der NRZ. Und weiter: „Leider ist es mir jedoch trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, die erforderliche Kommunikation zu vertiefen.“

Dies sei umso verwunderlicher, da der Eigentümer offenbar nach wie vor die Hoffnung hege, „das Gebäude trotz der offenkundigen und Werte verzehrenden Baumängel lukrativ“ zu veräußern.

Auch interessant

Rückblick: Im September des vergangenen Jahres hatte der Eigentümer im Gespräch mit der NRZ seinen Willen bekräftigt, die Immobilie sanieren zu wollen. Das hatte er bereits seit dem Erwerb des Gebäudes immer mal wieder angekündigt. Geschehen ist in den vergangenen Jahren wenig. Ein möglicher Verkauf an eine örtliche Investorengruppe, wie im Herbst 2020 kurz diskutiert, gestaltete sich schwierig. Wie der damalige Bürgermeister Harald Lenßen erklärt hatte, habe die niederländische Staatsanwaltschaft das Gebäude konfisziert und würde einen Verkauf an Dritte gar nicht gestatten.

Stadt und Eigentümer wurden sich mit Blick auf ein mögliches Verkaufsgeschäft nicht einig. Der Verkehrswert des in Rede stehenden Objektes liegt laut einem Gutachten für die letzte Zwangsversteigerung bei einem Euro. Die Forderungen des Eigentümers lagen nach Stadtangaben „meilenweit“ von eigenen Vorstellungen entfernt. Offenbar werden für das Objekt 2,4 Millionen Euro verlangt.

Die Sanierungssatzung ist auf dem Weg

Abgesehen davon haben Stadt und Politik seinerzeit bekräftigt, dass für sie nur ein Abriss infrage komme. Eine erneute Zwangsversteigerung wurde auf den Weg gebracht. Man habe wegen der Pandemie nur noch keinen Termin beim Amtsgericht bekommen, sagt Bürgermeister Köpke.

Wie er weiter ausführt, ist er seinem Vorgänger dankbar für vielfache Initiativen, die auf den Weg gebracht worden seien. Darauf lasse sich aufbauen.

So ist die Sanierungssatzung für das Gebiet zwar noch nicht politisch verabschiedet, sie steht aber vor dem Abschluss. Aber sie biete, wie Köpke sagt, einen „geeigneten rechtlichen Rahmen“, um nach einem Abriss des Turms das verbleibende Grundstück „einer geeigneten Gemeinbedarfsnutzung zuzuführen“. Die Liegenschaft könne zum Beispiel zur Errichtung von modernen Sozialwohnungen durch ein gemeinnütziges Wohnungsunternehmen dienen, führt der Bürgermeister aus.

Der Bürgermeister setzt auf Abriss

Auch interessant

Und sagt weiter: „Ich hoffe darüber hinaus, dass aus der anstehenden Änderung der Landesbauordnung weitere Regelungsinstrumente für die Stadt erwachsen werden. Und natürlich versprechen wir uns auch von der Landesbauordnung, wenn sie so verabschiedet werden sollte, eine Option, auch hier weiter Druck auf den Eigentümer ausüben zu können.“ Das müsse zunächst juristisch geprüft werden.

Köpke zitiert aus dem besagten Entwurf: „Soweit bauliche Anlagen nicht genutzt werden und im Verfall begriffen sind, kann die Bauaufsichtsbehörde die Grundstückseigentümerin oder den Grundstückeigentümer und Erbbauberechtigte verpflichten, die Anlage abzubrechen oder zu beseitigen.“

Zuletzt hatte die CDU-Fraktion den Bürgermeister kritisiert, es gehe am Vluyner Nordring nicht voran.