Kamp-Lintfort/Kreis Wesel. Der Kamp-Lintforter Bürgermeister Christoph Landscheidt, weitere Bürgermeister aus dem Kreis und Landrat Ingo Brohl wehren sich gegen die Trasse.

In der Debatte um die weitere Trassenführung der Amprion-Höchstspannungsleitung hat Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt gemeinsam mit den Bürgermeistern der weiteren betroffenen Kommunen im Kreis Wesel sowie mit Landrat Ingo Brohl eine Stellungnahme an den Präsidenten der Bundesnetzagentur geschickt. Die Zustimmung dafür holte sich der Bürgermeister im Hauptausschuss am Dienstag.

Auch interessant

In dem Brief äußern die Städteoberhäupter gegenüber Agenturpräsident Jochen Homann ihre Überraschung, dass die Bundesnetzagentur jüngst die Aussage getroffen habe, eine Trassenführung durch den Kreis Wesel neben der alternativen Trasse durch den Kreis Kleve als gleichrangig geeignet zu betrachten.

Auch interessant

Die Bürgermeister führen zum einen die „nach unserer Ansicht erheblich größeren Schädigungen von Natur und Landschaft“ an, zum anderen geben sie zu bedenken, dass ihre Kommunen bereits von verschiedenen Trassen durchzogen seien, zum Beispiel von der Zeelink-Pipeline, der geplanten 380 KV-Leitung „ENLAG 14“ und weiteren „Öl- und Gaspipelines, die zum Teil den Rhein queren“. Dadurch befürchten sie eine Einschränkung für die weitere Entwicklung ihrer Kommunen sowie „unüberwindbare Konfliktsituationen“ durch mögliche Leitungsüberschneidungen.

Auch wenn man wisse, dass durch die Trassenführung auch im Kreis Kleve eine starke Betroffenheit ausgelöst würde, „halten wir die Auswirkungen auf die betroffenen Kommunen im Kreis Wesel bei der Festlegung der Trasse durch unser Kreisgebiet für deutlich schwerwiegender“, schreiben die Bürgermeister.

Bürgermeister Christoph Landscheidt machte im Hauptausschuss deutlich, dass die Handlungsmöglichkeiten in der Frage der Trassenführung beschränkt ist. Man könne nichts anderes tun, als dafür zu werben, den Kreis Wesel nicht zusätzlich zu belasten.

Die Mitglieder des Hauptausschusses beschlossen außerdem einstimmig, sich für die Umsetzung des Trassenkorridors „Rheinquerung Rees“ auszusprechen, der im Kreis Kleve liegen würde. (pho)