Kreis Wesel. Die Lichterzüge waren ein Hingucker. Sie sollte zugleich Demonstration sein, doch dieser Ansatz ist gescheitert. Offen ist, wie es weitergeht.

Wer noch leise Hoffnung hegte, wird jetzt enttäuscht: In diesem Jahr wird es keinen „Funken Hoffnung“ der Bauern mit ihren Weihnachtstreckern in den Städten und Dörfern des Kreises Wesel geben, das hatte sich bereits 2023 angedeutet. Ob es das endgültige Aus für die beliebte Attraktion auch für die kommende Jahre ist, lässt der Verein Land sichert Versorgung (LSV) offen.

Die Lichterzüge waren als besondere Form der Demonstration gedacht, um auf die Sorgen der Bauern aufmerksam zu machen, doch: „Wenn man ehrlich ist, ist der Funke nicht übergesprungen, mittlerweile gilt er sogar eher als erloschen“, schreibt Sprecherin Svenja Stegemann in einer Mitteilung. Statt als Protest haben die meisten Menschen die Weihnachtstrecker als Attraktion im Advent wahrgenommen. Die Sorgen der Bauern sind aber nicht kleiner geworden. Als Beispiel nennt sie etwa den Weizenpreis, der trotz unterdurchschnittlicher Ernte eingebrochen sei, Ware zu Dumpingpreisen im Ausland gekauft werde. Immer mehr müssten die heimischen Bauern mit Auslandsware konkurrieren, deren soziale und ökologischen Produktionsstandards unklar seien. Gleichzeitig treibe überbordende Bürokratie die Kosten in die Höhe. Die regionale sowie die Direktvermarktung brächen nach einem kurzen Corona-Hype jetzt ein, selbst die Anzahl der Biobetriebe sei gesunken.

Über 2025 ist noch nicht entschieden

All das habe dazu geführt, dass nach intensiven Diskussionen keine Lichterfahrten in diesem Jahr organisiert werden, die Landwirte haben keine Motivation dazu. „Vielleicht merkt so doch der ein oder andere, dass es ohne heimische Landwirte „ein bisschen dunkler wird“. Das endgültige Aus müsse das aber nicht sein. Ob und in welchem Rahmen 2025 Lichterfahrten stattfinden, wolle man zu gegebener Zeit entscheiden und frühzeitig kommunizieren.