Kalkar. Auf einer Toilette des Kalkarer Jan-Joest-Gymnasiums sind möglicherweise rassistische Aufkleber angebracht worden. Fahndung liefert ersten Erfolg
Ein möglicher Fall von Volksverhetzung beschäftigt zurzeit das Kalkarer Jan-Joest-Gymnasium (JJG) sowie die Kriminalpolizei. Mehrere Schüler, nicht nur des Gymnasiums, könnten in Straftaten verwickelt sein.
„Übelste rechtsextremistisch-nazistische Darstellungen“
Nach NRZ-Informationen wurden die Taten am Freitag, 24. Januar, entdeckt: Auf der Jungen- bzw. Herrentoilette am Pädagogischen Zentrum waren möglicherweise rechtsextremistische, fremdenfeindliche und rassistische Aufkleber angebracht worden. „Es handelt sich wirklich um übelste rechtsextremistisch-nazistische Darstellungen bzw. Aussagen, dass wir als Schulleitung uns nicht vorstellen wollten, dass dies einer unserer Schüler gewesen sein könnte“, erklärte Schulleiterin Susanne Janßen dazu.
+++ Abonnieren Sie den Kanal NRZ Kleve auf WhatsApp +++
+++ Folgen Sie uns auf Instagram auf www.instagram.com/nrz_emmerich_kleve +++
Trotzdem muss es offenbar doch ein oder mehrere Schüler des JJG gewesen sein, da diese Aufkleber im Verlauf des Schultages geklebt wurden.
Möglicherweise übernimmt der Staatsschutz die Ermittlungen
Die Kriminalpolizei ist von der Schule eingeschaltet worden und kam noch am Freitag zum Tatort, um eine mögliche Volksverhetzung zu untersuchen, die dann das Hinzuziehen des Staatsschutzes nach sich ziehen könne, hieß es zunächst. „Die Sache liegt jetzt beim Staatsschutz“, war von die Kreispolizei Kleve zu erfahren, die den Vorfall am Donnerstag bestätigte. Der Staatsschutz wird sich nun genau mit den Inhalten der Aufkleber beschäftigen und dann bewerten, inwieweit es sich wirklich um Volksverhetzung handelt.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und dem Umland
- Kleve: Neues arabisches Restaurant neben Saturn
- Kalkar: Das sind die verkaufsoffenen Sonntage in 2025
- Kleve: Diese Azubis haben bei der Voba die Ausbildung gemeistert
- Parookaville: Fan-Liebling und Wirbelwind im Line up
Ein Verdächtiger wurde bereits identifiziert
Und es gibt offenbar bereits einen ersten Fahndungserfolg: Ein Schüler wurde als möglicher Verantwortlicher identifiziert und bereits befragt.
Schulleiterin Janßen ergänzt: „Diese Vorkommnisse haben uns zutiefst erschüttert und betreffen uns alle.“ An die Eltern der Schüler gerichtet, erklärt sie: „Wir sind entsetzt über diese Ereignisse, und wir möchten Ihnen versichern, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um die Situation aufzuklären.“
Erste Hinweise zur Herkunft der Aufkleber
Und es gebe laut Janßen auch bereits Hinweise, woher die Aufkleber stammen könnten: Mitschüler informierten die Schulleitung, dass ein Schüler einer anderen Schule diese Aufkleber verteilt habe, auch an Kalkarer Gymnasiasten. Auch dies untersuche die Polizei. Die Schulleiterin fügt noch hinzu: „Wir hoffen sehr, dass die Aufkleber nicht aus rechtsextremistischer, rassistischer Gesinnung, sondern aus Unüberlegtheit angebracht wurden und werden das in den Klassen und Kursen selbstverständlich thematisieren.“
Sie bittet zudem die Eltern, mit ihren Kindern zu reden, „denn auch wenn sie aus Naivität oder Unüberlegtheit in eine solche Sache hineingezogen werden, kann das sehr ernste Konsequenzen haben.“
Janßen: „Respektvolles und tolerantes Miteinander fördern“
Die Schulleitung appelliert daran, gemeinsam wachsam zu sein und ein respektvolles und tolerantes Miteinander zu fördern. „Ihre Unterstützung ist entscheidend, um ein sicheres und wertschätzendes Umfeld für alle Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten“, so Susanne Janßen.