Kleve/Ven-Zelderheide. Anwohner des Klever Reichswaldes beauftragen deutsche Anwälte, um gegen den geplanten Windpark vorzugehen. Infoabend in Ven-Zelderheide.

In den Niederlanden wehren sich Bürger gegen die geplanten Windkraftanlagen am Kartenspielerweg in Kranenburg. Am Dienstag, 29. Oktober, fand in Ven-Zelderheide ein Informationsabend statt, um über mögliche rechtliche Schritte zu informieren. Anwohner aus Grafwegen, Breedeweg und Ven-Zelderheide haben Anwälte eingeschaltet, um die Pläne von ABO Energy zu stoppen. 

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Anwälte erläutern die Situation

Die Anwohner trafen sich im Gemeenschapshuis (ehemalige St.-Anontius-Kerk) in Ven-Zelderheide, Vensestraat 1. Hinter der Initiative stehen die direkt betroffenen Anwohner Rian Grutters, Corien Haver und Paula Castien.

Paula Castien, die in Breedeweg ein Bed & Breakfast führt, erläutert im Vorfeld der NRZ, dass zwei Anwälte des grenzüberschreitenden Kanzlei LexQuire anwesend sein werden. Ein Anwalt aus Düsseldorf und ein Anwalt aus Maastricht werden die Rechtslage erläutern und die Möglichkeiten, die sich für die niederländischen Anwohner bieten.

„Die neu geplanten Windräder sind mega. Das sind Industrieanlagen“

Paula Castien, Anwohnerin in Breedeweg

Wie berichtet, plant ABO Energy (ehemals ABO Wind) seit einiger Zeit erneut einen Windpark am Kartenspielerweg. Die Pläne wurden angepasst. So sind jetzt elf Anlagen geplant, die eine Nabenhöhe von 179 Metern erreichen sollen. „Schon bei der Planung vor acht Jahren wurde für den Breedeweg mit Problemen durch Schattenwurf gerechnet und in Ven-Zelderheide werden die Anwohner durch Lärm belästigt“, so Castien. „Die neu geplanten Windräder sind mega. Das sind Industrieanlagen“, sagt sie.

Informationsabend für Bürger

Derzeit können die Anwohner ihre Bedenken im Rahmen der 18. Änderung des Regionalplans sowie der Änderung des Flächennutzungsplans vorbringen. Erst wenn ein Bebauungsplan für den Windpark beantragt wird, können auch Eingaben gemacht oder später Klagen gegen einen Beschluss eingereicht werden. Sollte der Rechtsweg erfolglos bleiben, wollen die niederländischen Anwohner einen so genannten Planungsschaden geltend machen. Letzteres sei nur möglich, wenn man von Anfang an in das Verfahren einbezogen worden sei, so Castien. 

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Der Informationsabend soll die Anwohner über das laufende Verfahren informieren. „Wenn noch mehr Bürger mitmachen, können wir uns die Kosten teilen“, sagt die Anwohnerin aus dem Breedeweg. Außerdem sei die Wirkung im Verfahren größer.