Goch. Der 15-Jährige, der in Goch mit einem Messer hinter einem Elfjährigen gelaufen ist, steht jetzt im Kontakt mit dem Jugendamt Goch.

Der 15-Jährige Syrer, der in der vergangenen Woche einen 11-Jährigen auf einem Bolzplatz von Viktoria Goch mit einem Messer bedroht haben soll, musste jetzt zum Jugendamt der Stadt Goch. Stadt Sprecher Torsten Matenaers bestätigte der NRZ auf Nachfrage, dass es einen Kontakt seitens des Jugendamtes zum 15-Jährigen gibt.

Der Sprecher hielt sich allerdings sonst mit weiteren Angaben zurück. Gerade bei Kinder und Jugendlichen gelte eine besondere Pflicht zum Personen- und Datenschutz. So möchte Matenaers auch nicht auf die Frage antworten, welche Maßnahmen das Jugendamt jetzt für den 15-Jährigen vorsieht, der in Kleve mit einer Softair-Pistole von der Polizei angehalten wurde und wenig später in Goch mit dem Messer herumlief.

So haben wir am 1. September 2024 berichtet:

Der 15-Jährige aus Goch, der am Dienstag mit einer Softair-Pistole durch die Klever Innenstadt lief und von der Polizei mit vorgehaltener Waffe gestoppt wurde, ist erneut aufgefallen. Wie Polizeisprecher Stefan Sparberg der NRZ bestätigte, tauchte der 15-Jährige am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr am Hubert-Houben-Stadion in Goch auf, er soll mehrere Kinder mit einem Messer bedroht haben und er soll mit seinem Messer hinter einem Elfjährigen hergelaufen sein. Der Elfjährige wandte sich an die Polizei.

Polizei geht von einer Bedrohungslage aus

Die Kinder in Goch hätten große Angst gehabt, erzählt Sparberg. „Gott sei Dank ist nichts passiert.“ Die Polizei habe das Messer sicherstellen können und den Jungen noch einmal angesprochen: „Er hatte bereits am Dienstag nach dem Vorfall mit der Pistole in der Klever Innenstadt eine intensive Ansprache erhalten“, so Sparberg. Der 15-Jährige sei von den Fußball spielenden Jungen eindeutig identifiziert worden. Die Polizei geht von einer „Bedrohungslage“ aus, die sich im Stadion abgespielt habe.

Bolzplatz Viktoria Goch
Hier soll die Bedrohung mit dem Messer erfolgt sein: der Bolzplatz von Viktoria Goch. © NRZ | Johannes Kruck

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In Goch schlägt der Fall inzwischen hohe Wellen. In Internetforen wird heftig diskutiert. Da der 15-jährige Syrer in einem Asylbewerberheim lebt, wird seine Abschiebung gefordert. Auch von Verhaftung und harter Bestrafung ist die Rede. Das alles kann Sparberg nachvollziehen, nur: „Wir haben in Deutschland keine Sippenhaft“, und wegen einer Drohung könne man auch niemanden ins Gefängnis stecken. Schon gar nicht einen 15-Jährigen“. Dennoch nehme die Polizei den Fall sehr ernst. Die Kripo in Goch habe heute intensive Ermittlungen aufgenommen. Auch mit der Stadt sei Kontakt aufgenommen worden. Am Montag soll der 15-Jährige beim Jugendamt vorsprechen. 

„Ob er den wilden Gangster markieren will oder ob psychisch etwas nicht stimmt, kann ich nicht sagen.“

Stefan Sparberg, Sprecher der Kreispolizei Kleve.

15-Jähriger ist dem Jugendamt bekannt

„Der Junge ist jetzt dreimal auffällig geworden, zweimal in den letzten vier Tagen. Und das trotz der intensiven Ansprache am Dienstag. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Ob er den wilden Gangster markieren will oder ob psychisch etwas nicht stimmt, kann ich nicht sagen“, so der Polizeisprecher zur NRZ. Ein Fall für die Jugendpsychiatrie sei er wohl nicht. Dem Jugendamt war der 15-Jährige bereits bekannt. Er war einmal schwarzgefahren. 

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Die Polizei war mit drei Streifenwagen und einem Hundeführer vor Ort. Innerhalb der Polizei wird darüber nachgedacht, dem Jungen Fingerabdrücke abzunehmen und Polizeifotos zu machen, um deutlich zu machen, dass er hier eine Grenze überschritten hat.