Kleve. Auf der Herzogstraße wurden zwei Jugendliche von der Polizei gestellt: „Situation hätte schnell anders verlaufen können.“
Die Polizei hat am Dienstagmittag mit gezogenen Schusswaffe zwei junge Männer auf der Herzogstraße in Kleve angehalten. Die Männer, 15 und 17 Jahre alt, hielten eine schwarze Pistole in der Hand und gingen damit durch die Klever Innenstadt. Die Polizei wurde auf die beiden Jugendlichen von Passanten in der Fußgängerzone aufmerksam gemacht.
Die Situation war unklar
Da die Situation unklar war, hatten die Polizisten ihre Dienstwaffe gezogen und unter Androhung des Schusswaffengebrauchs die Jugendlichen aufgefordert, die Waffe fallen zu lassen.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und dem Umland
- Kleve: Neues arabisches Restaurant neben Saturn
- Kalkar: Das sind die verkaufsoffenen Sonntage in 2025
- Kleve: Diese Azubis haben bei der Voba die Ausbildung gemeistert
- Parookaville: Fan-Liebling und Wirbelwind im Line up
Der 15-Jährige aus Goch kam der Aufforderung sofort nach und ließ die Waffe fallen. Anschließend seien beide Personen nach weiteren gefährlichen Gegenständen durchsucht worden. Bei dem Begleiter handelte es sich um einen 17-Jährigen, ebenfalls aus Goch. Beide sind polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten.
Der 15-Jährige wollte sich einen „Spaß“ erlauben
Wie die Polizei feststellte, handelte es sich bei der Pistole um eine Airsoft-Waffe, die einer scharfen Waffe zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Pistole wurde den Jugendlichen abgenommen und sichergestellt.
Zur Erklärung seines unfassbaren Handelns sagte der 15-Jährige, dass er sich nur einen Spaß erlaubt habe. „Es bleibt zu hoffen, dass die daraufhin erfolgte eindringliche Belehrung, welche Folgen so ein „Spaß“ haben kann, ebenso wie das anschließende Gespräch mit den Erziehungsberechtigten und die Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren nach dem Waffengesetz (wegen des Führens einer Anscheinswaffe in der Öffentlichkeit) sowie dem Ordnungswidrigkeitengesetz (Belästigung der Allgemeinheit), bei dem Jugendlichen „angekommen“ ist!“, so die Polizei in einer Erklärung.
Keine drohenden Bewegungen
Wie bislang bekannt, kam es darüber hinaus nicht zu sonstigen Straftaten oder einer Gefährdung von Unbeteiligten.
„Da läuft jemand mit einer Knarre in der Hand.“
Wie die Polizei der NRZ auf Nachfrage mitteilte, seien die Polizisten im Bereich von Galeria Kaufhof angesprochen worden: „Da läuft jemand mit einer Knarre in der Hand“. Der Polizeisprecher berichtet ferner, dass die Passanten in der Innenstadt nicht panisch reagiert hätten, aber verängstigt gewesen seien. Der 15-Jährige habe mit der Pistole keine drohenden Bewegungen gemacht. Die Polizisten seien mehrfach von aufgeregten Bürgern auf die beiden Jugendlichen hingewiesen worden.
Polizisten sind betroffen
Softairwaffen sind frei verkäuflich und sehen täuschend echt aus, so der Polizeisprecher. Er weist darauf hin, dass seine Kollegen von dem Vorfall sehr betroffen sind – vor allem auch vor dem Hintergrund von Solingen. „Wir haben hier keine Spezial-Cops, sondern Kollegen, die sich wünschen, niemals in eine solche Situation zu geraten. Was wäre gewesen, wenn der junge Mann nicht sofort die Waffe fallen gelassen hätte? Dann kann so eine Situation ganz schnell anders ausgehen. Die Kollegen haben gut und besonnen gehandelt“, so der Sprecher. Aber der Fall habe sie mitgenommen.