Kleve. Die Polizei bestätigt der NRZ eine Schlägerei auf dem Hochschul-Campus. Ein Zeuge berichtet von einem Messer. Präsidium zieht Konsequenzen.
Die Hochschule Rhein-Waal kommt nicht zur Ruhe: Die Kreispolizeibehörde Kleve bestätigt gegenüber der NRZ eine Schlägerei zwischen zwei Gruppen, die sich am Dienstagabend gegen 20 Uhr auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal ereignet hat. Die Polizei hat zwei Strafanzeigen geschrieben. Die Schlägerei trug sich auf Höhe des roten Waggons zu.
Sieben Männer gerieten in Streit
Das Präsidium der Hochschule hat sich deshalb in einer aktuellen E-Mail an die Studierenden und Mitarbeitenden gewandt. Darin heißt es, dass sich „unerwünschte Vorfälle“ häufen würden. Die Campus-Aufsicht müsse immer wieder über unzulässiges, kriminelles oder gewalttätiges Verhalten berichten. Der jüngste Vorfall habe sich am Dienstagabend zugetragen. Zwei Gruppen seien aneinander geraten, „wobei auch ein Messer gezückt wurde“, so der Hochschulpräsident in seiner E-Mail. Auch am Campus in Kamp-Lintfort habe es vor einiger Zeit einen ähnlich gelagerten Fall, heißt es in der Mail weiter.
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Polizeisprecher Stefan Sparberg sagte der NRZ, die Schlägerei auf dem Campus habe sich zwischen sieben Personen abgespielt. Dabei sei laut Zeugenaussagen auch ein Messer gezückt worden. Die Polizei selbst habe das Messer nicht gesehen und daher auch nicht sicherstellen können. Der Sprecher berichtet, dass die Schlägerei aus nichtigem Anlass entstanden sei. So seien die alkoholisierten Männer nach dem Motto „Ey, mach mal Platz!“ in Streit geraten. Dabei sei auch mit einem Gürtel geschlagen worden und eine Glasflasche zu Bruch gegangen. Ein Teilnehmer sei an der Hand verletzt worden, er habe Anzeige gestellt.
Studierende waren nicht beteiligt
An der Schlägerei am Dienstag seien keine Studierenden oder Mitarbeiter der Hochschule beteiligt gewesen. „Uns erschüttert die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, die auch vor unserer Hochschule nicht haltmacht“, so Locker-Grütjen und Kanzler Michael Strotkemper in ihrer Mail.
„Es ist gewünscht, dass die Polizei mehr Präsenz auf dem Campus zeigt.“
Das Präsidium kündigt jetzt Maßnahmen an, die die Hochschule sicherer machen soll. So gebe es bereits an beiden Hochschulstandorten eine Video-Überwachung. Die Campusaufsicht habe die Sicherheitslage rund um die Uhr im Blick und alarmiere umgehend die Sicherheits- und Ordnungsbehörden. Die Hausordnung der Hochschule untersage bereits heute das Mitführen von Waffen. Entsprechende Schilder seien auf dem Campus aufgestellt worden.
Sanktionen sollen verschärft werden
Verstöße gegen diese Hausordnung können mit Hausverbot geahndet werden. Auch vor strafrechtlicher Verfolgung werde nicht zurückgeschreckt. Für beide Standorte gebe es Notfallpläne.
Die Hochschulleitung regt weitere Maßnahmen an: So habe man die Notfallpläne bereits kritisch durchgesehen und überarbeitet. „Die bestehende Taskforce ‚Sicher studieren und arbeiten an der HSRW‘ befasst sich nunmehr auch mit dem Thema Messergewalt und berät in diesem Zusammenhang über weitere Schritte“. Es werde zudem eine Exmatrikulationsordnung erarbeitet, die eine Ausweitung der Sanktionsmöglichkeiten erlaubt. Diese soll jetzt im Wintersemester vom Senat der Hochschule verabschiedet werden.
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Polizei soll mehr Präsenz zeigen
Die Zusammenarbeit mit der Polizei soll verbessert werden. „Es ist gewünscht, dass die Polizei mehr Präsenz auf dem Campus zeigt, beispielsweise durch einen Info-Stand während der Freshers‘ Week oder durch Vorträge“, heißt es in der Mail. Auch möchte die Hochschule Übungen zu diversen Notfällen anbieten. Deeskalationstrainings für Mitarbeitende und Studierende sind im Gespräch. Das Präsidium prüft, inwieweit die Campusaufsicht aufgestockt werden muss. Wer Zeuge einer Gewalttat werde, der solle sich nicht in Gefahr bringen, sondern die 110 wählen.
Stefan Sparberg sagte der NRZ, dass er es verstehen könne, dass die Hochschule sich mehr Polizeipräsenz wünscht. Der aktuelle Vorfall hätte sich allerdings auch an jeder anderen Stelle in der Stadt zutragen können. Das sei kein spezifisches Problem der Hochschule. Weitere Vorfälle dieser Art, könne man nicht bestätigen. Da sich die Polizei direkt „um die Ecke“ befinde, sei man auch schnell vor Ort.
Hochschulpräsident Oliver Locker-Grütjen schreibt der NRZ: „Wir möchten, dass sich alle am Campus so sicher wie möglich fühlen. Daher steht unsere Campusaufsicht rund um die Uhr zur Verfügung. Die Beleuchtung sowohl auf dem Campus in Kleve als auch dem in Kamp-Lintfort ist sehr gut, sodass die Wege auch nach Einbruch der Dunkelheit sehr gut ausgeleuchtet sind. Zudem funktioniert die Zusammenarbeit mit den Ordnungs- und Sicherheitskräften an den beiden Hochschulstandorten reibungslos.“