Kleve. Die Polizei in Kleve teilt auf NRZ-Nachfrage weitere Hintergründe zum Angriff auf dem Hochschulgelände mit. Tatwaffe wird noch gesucht.

Die Polizei in Kleve veröffentlicht auf Anfrage der NRZ weitere Details zum Angriff auf dem Hochschulgelände. Am Mittwoch, 10. Juli 2024, kam es im Fakultätsgebäude 6 der Hochschule Rhein-Waal zu einem Angriff auf einen Mann. Ein 19-jähriger Mann aus Kleve hat sich jetzt der Polizei gestellt und dem Haftrichter Details und Hintergründe geschildert.

Es wird wild spekuliert

Wie die Polizei Kleve, die die Pressehoheit von der Kripo Krefeld übernommen hat, mitteilt, sind Täter und Opfer Studierende der Hochschule Rhein-Waal. Sie gerieten im Eingangsbereich des Gebäudes 6 in Streit. Worüber genau gestritten wurde, ist unklar. In Studentenforen wurde im Internet wild über eine Freundin spekuliert, um die sich die beiden gestritten haben sollen. Die Polizei stellt klar: „Hinweise auf eine politische Tat oder eine Beziehungstat liegen nicht vor“.

Das Opfer sei am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen worden, sagte die Polizeisprecherin. Im Laufe des Mittwochs sollen erneut Taucher im Spoykanal eingesetzt werden, um nach dem Tatwerkzeug zu suchen. 

So haben wir am Dienstag, 16. Juli 2024, berichtet:

Die Polizeibehörden sind nach wie vor sehr zurückhaltend mit Informationen über die Hintergründe des Überfalls auf die Hochschule Rhein-Waal. Auch die jüngste Pressemitteilung wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Nun teilt die Polizei mit, dass sich der Tatverdächtige gestellt hat. Ein 19-Jähriger aus Kleve habe sich vor dem Haftrichter „umfassend zu der Tat geäußert“, so die Polizei.

Auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal wurde eine Person im Gebäude 6 angegriffen. 
Auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal wurde eine Person im Gebäude 6 angegriffen.  © NRZ | Andreas Gebbink

Polizei drückt sich kryptisch aus

Nach wie vor kein Wort über ein mögliches Motiv, über die Tatwaffe, über den Hergang des Geschehens. Die Ermittlungen würden weiter andauern, so die Polizei.  Der bereits erlassene Haftbefehl wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Beendet wird die Pressemitteilung mit dem Hinweis: „Es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung, wonach eine Person, die einer Straftat verdächtig ist, solange als unschuldig gilt, bis ihre Schuld rechtskräftig nachgewiesen ist!“

Was dieser letzte Satz genau bedeutet, bleibt offen. Ob der 19-Jährige vielleicht gar kein Täter ist, bleibt unklar. Auch ob die Tat überhaupt eine Tat war, bleibt rätselhaft. 

So haben wir am Freitag, 12. Juli 2024, berichtet:

Die Polizei in Krefeld und Kleve fahndet weiter nach dem Angreifer von der Hochschule Rhein-Waal. Eine Sprecherin der Kripo in Krefeld sagte der NRZ auf Nachfrage, dass es keine Spur vom Täter gibt. Entsprechend gibt die Polizei auch keine weiteren Hinweise zur Tat heraus.

So haben wir am Donnerstag, 11. Juli 2024, berichtet:

Auch am Donnerstagmorgen bleibt die Polizei äußerst zurückhaltend mit Informationen zum Angriff an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Ein Polizeisprecher aus Krefeld sagte der NRZ, dass man jetzt von einer gefährlichen Körperverletzung ausgehe. Der Tatverdächtige sei der Polizei bekannt, er sei aber nach wie vor flüchtig.

Das sagt der Hochschulpräsident

Ob die Taucher am Mittwoch die Tatwaffe im Spoykanal gefunden haben, wollte der Sprecher nicht sagen. Auch möchte er sich nicht dazu äußern, ob es sich bei den beiden Streitenden um Studierende handelt, wollte die Polizei ebenfalls nicht sagen. Auch der Anlass des Streits bleibt nebulös: War es eine persönliche Auseinandersetzung? Hat die Tat einen politischen Hintergrund? Hier tappt die Öffentlichkeit noch im Dunkeln.

Hochschulpräsident Oliver Locker-Grütjen geht im Gespräch mit der NRZ von einer Messerattacke aus. Nach seinen Angaben ereignete sich die Tat im Eingangsbereich des Fakultätsgebäudes 6. Er sei am Mittwoch früh vom Sicherheitsdienst informiert worden sei. Er möchte auch deutlich betonen, dass die Evakuierungshelfer und die Ersthelfer zügig vor Ort gewesen seien. Hier habe die Meldekette gut funktioniert.

Hochschulpräsident Oliver Locker-Grütjen.
Hochschulpräsident Oliver Locker-Grütjen. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Tat war nicht absehbar

Die Tat kam für ihn wie aus heiterem Himmel. Es haben sich keine derartigen Spannungen in der Studierendenschaft angedeutet. Man wisse auch noch gar nicht, ob es sich bei den Männer überhaupt um Studierende der Hochschule Rhein-Waal handelt, die Polizei informiert auch die Hochschulleitung noch nicht. Auch der Name des Opfers sei nicht bekannt. Sobald er wisse, wer attackiert worden sei, werde er Kontakt zum 24-Jährigen aufnehmen.

Auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal gibt es kein formales Messerverbot. Dennoch müsse man jetzt darüber nachdenken, die Satzungen und Hausordnungen entsprechend zu überarbeiten, so Locker-Grütjen: „Eigentlich reden wir hier über Selbstverständlichkeiten. Aber offensichtlich ist das nicht mehr selbstverständlich. Die Hochschule ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.“

Die Sozialteams der Hochschule sind vor Ort aktiv, ebenso die Studienberatung. Über eine Ausweitung dieser Angebote werde in den nächsten Tagen nachgedacht. Es gehe jetzt auch darum, Ängste in der Studierendenschaft zu nehmen, so Locker-Grütjen. 

So haben wir am Mittwoch, 10. Juli 2024, berichtet:

Die Staatsanwaltschaft Kleve und die Polizei Krefeld und Kleve teilen jetzt mit, dass es sich bei dem Opfer auf dem Campus-Gelände der Hochschule Rhein-Waal um einen 24-Jährigen handelt, der durch Stich- und Schnittverletzungen schwer verletzt worden ist. Die Verletzungen sind Folge einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern. Die Kriminalpolizei Krefeld wurde eingeschaltet. Sie hat zusammen mit der Kreispolizeibehörde Kleve die Ermittlungen zum Tathergang und den Hintergründen aufgenommen.

Im Gebäude 6 der Hochschule Rhein-Waal ist am Mittwochnachmittag gegen 14.20 Uhr der 24-Jährige verletzt worden. Nach Angaben der Polizei ist eine Person vom Tatort geflüchtet. Derzeit sind die Behörden noch sehr zurückhaltend mit Informationen. Die verletzte Person soll nicht in Lebensgefahr schweben.

Großaufgebot auf dem Hochschulgelände

Taucher des DLRG suchen am Mittwochabend im Sproykanal nach der mutmaßlichen Tatwaffe.
Taucher des DLRG suchen am Mittwochabend im Sproykanal nach der mutmaßlichen Tatwaffe. © Andreas Gebbink | Andreas Gebbink

Auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal war um 14.30 Uhr ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz. Die Feuerwehr war mit gut 30 Einsatzkräften vor Ort. Drei Rettungswagen waren vor Ort. Die verletzte Person wurde durch den Rettungsdienst versorgt.

Ob es sich um einen Streit unter Studierenden handelt, kann die Polizei noch nicht sagen. Donnerstag soll es weitere Informationen geben.

Polizei fahndet nach der flüchtigen Person

An der Hochschule Rhein-Waal wurde eine Person verletzt. Polizei und Feuerwehr waren mit Großaufgebot vor Ort. 
An der Hochschule Rhein-Waal wurde eine Person verletzt. Polizei und Feuerwehr waren mit Großaufgebot vor Ort.  © TV Niederrheiin | Guido Schulmann

Ein Polizeisprecher betont, dass für Außenstehende keine Gefahr bestehe. Die Polizei fahndet derzeit nach dem Flüchtigen. Man sei mit einem Großaufgebot im Einsatz, um die Person schnell zu finden. Bürger sollten den unmittelbaren Hochschulbereich vorerst meiden, damit Polizei und Rettungskräfte ihre Arbeit machen können. Das Gebäude 6 befindet sich in der Nähe des roten Hochschul-Waggons.

Zahlreiche Feuerwehrwagen waren vor Ort. 
Zahlreiche Feuerwehrwagen waren vor Ort.  © NRZ | Andreas Gebbink

Am frühen Mittwochabend waren am Spoykanal drei Taucher vom DLRG im Einsatz. Nach Angaben einer Polizeisprecherin werde derzeit im Wasser nach einem „Stichwerkzeug“ gesucht. Ob es sich dabei um ein Messer oder eine andere Stichwaffe handelt, ist noch unklar. Auch ein Boot war im Einsatz. Der Tatort an der Hochschule Kleve ist jetzt großflächig abgesperrt.

Die Polizei ermittelte im Fakultätsgebäude 6. 
Die Polizei ermittelte im Fakultätsgebäude 6.  © TV Niederrheiin | Guido Schulmann

Im Gebäude 6 der Hochschule Rhein-Waal ist die Fakultät Technologie und Bionik untergebracht.

Taucher machen sich für ihren Einsatz im Spoykanal fertig. 
Taucher machen sich für ihren Einsatz im Spoykanal fertig.  © NRZ | Andreas Gebbink
Ein Boot der DLRG ist im Einsatz.
Ein Boot der DLRG ist im Einsatz. © NRZ | Andreas Gebbink