Weeze. Zwischenfall am Airport: Geflüchtete Menschen erleben in Weeze hinterm Zaun, wie wir auf unserer Festivalmeile feiern. Tragische Symbolik.
Ob die drei Flüchtlinge der Zentralen Unterbringungseinheit (ZUE) in Weeze bedacht haben, was sie da mit ihrer Aktion auslösen? Die Männer aus dem Flüchtlingsheim wollten über den Zaun des Parookaville-Festivals klettern und sorgten dafür, dass der Flughafen für eine halbe Stunde gesperrt werden musste, dass Polizei und Sicherheitspersonal auf den Beinen waren, dass horrende Kosten für so einen Einsatz ausgelöst werden. Das war vermutlich die größte Dummheit, die die drei in ihrem Leben begangen haben.
Geflüchtete neben Parookaville-Mega-Party - eine unglückliche Symbolik
Aber, kann man es ihnen wirklich verdenken? Da wird von Mittwoch bis Sonntag das größte Festival in Deutschland zelebriert, tausende Menschen feiern unseren Wohlstandswahnsinn ab. Und hinterm Zaun dürfen die Flüchtlinge zugucken? Eine unglücklichere Symbolik kann man sich kaum ausdenken.
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Hinterm Parookaville-Zaun wird Frieden und Freiheit gefeiert
Sicherlich, das ist kein Grund, sich illegal Zutritt auf das Festivalgelände zu verschaffen. Und viele der Party People haben auch lange für diese fünf Tage gespart, denn die Eintrittspreise von 120 Euro pro Tag sind happig. Und da hat man noch nichts gegessen und getrunken. Aber wie sollen das Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien oder sonst woher überhaupt verstehen? Hinterm Zaun wird Frieden und Freiheit gefeiert, eine bessere Welt herbeigetanzt. Aber wessen Freiheit ist das? Die der reichen, der westeuropäischen Partygänger. Dass man da als Flüchtling aus dem Heim auch mal dabei sein möchte, ist nur zu verständlich.