Essen. Es war von Anfang an als Behelfsunterkunft gedacht: Jetzt ist klar, ab wann Essens ehemaliges Marienhospital keine Flüchtlingsunterkunft mehr ist.

Das ehemalige Marienhospital ist bald keine Flüchtlingsunterkunft mehr. Wie die Stadt Essen am Freitag (24.1.) mitteilt, wird die Unterkunft Ende März aufgegeben. Bei der Flüchtlingsunterkunft in der Hospitalstraße 24 in Altenessen handelte es sich ohnehin um eine Behelfsunterkunft, also von vornherein um eine zeitlich befristete Lösung. Eröffnet worden war die Einrichtung im März vor zwei Jahren. Nach dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2023 waren innerhalb kurzer Zeit auch viele Ukrainerinnen und Ukrainer auch nach Essen geflüchtet.

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Schnell waren es seinerzeit mehr als 3000 Menschen, die Situation in den Übergangswohnheimen im Stadtgebiet wurde knapp. Quasi in einer Nacht- und Nebelaktion wurden in dem ehemaligen Krankenhaus in Altenessen Bettgestelle aufgebaut sowie Matratzen und Kommoden dort aufgestellt, wo bis 2020 kranke Menschen versorgt worden waren. Zunächst kamen die Menschen in der Hospitalstraße auf zwei Etagen unter, später sollte eine dritte folgen. Für Kinder wurde in den Räumlichkeiten ein Spielzimmer eingerichtet, auch eine Kleiderkammer ging an den Start, ein kleines Musikzimmer mit Sitzmöglichkeiten sollte den Freizeitwert etwas steigern.

Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Marienhospital bot Platz für 250 Menschen

Wie die Stadt am Freitag mitteilt, bot die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Marienhospital Platz für 250 Personen, derzeit seien in den Räumlichkeiten an der Hospitalstraße in Altenessen 161 Menschen untergebracht. Neben dieser Einrichtung gibt es im Essener Stadtgebiet noch zwei weiterer solcher Einrichtungen. „Behelfseinrichtungen sind in Essen Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete, um Obdachlosigkeit zu verhindern“, erklärt die Stadtverwaltung. In dieser Form der Unterbringung gebe es zum Beispiel keine Küchen, in denen sich die untergebrachten Menschen selbst versorgen könnten.

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen sagt: „Durch die Aufgabe der Behelfsunterkunft in der Hospitalstraße und der geplanten Eröffnung von zwei Regelunterkünften in Huttrop und im Südostviertel in diesem Jahr können wir den Menschen, die untergebracht werden müssen, ein selbstbestimmteres Wohnen ermöglichen.“ Die geplanten neuen Regelunterkünfte verfügten demnach auch über Küchen. „Den Menschen kann so ein Stück Alltag zurückgegeben werden“, so Kufen.

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen: „Durch die Aufgabe der Behelfsunterkunft in der Hospitalstraße und der geplanten Eröffnung von zwei Regelunterkünften in Huttrop und im Südostviertel in diesem Jahr können wir den Menschen, die untergebracht werden müssen ein selbstbestimmteres Wohnen ermöglichen.“
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen: „Durch die Aufgabe der Behelfsunterkunft in der Hospitalstraße und der geplanten Eröffnung von zwei Regelunterkünften in Huttrop und im Südostviertel in diesem Jahr können wir den Menschen, die untergebracht werden müssen ein selbstbestimmteres Wohnen ermöglichen.“ © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Zwei Regelunterkünfte sollen in diesem Jahr in Essen entstehen

Wo sollen die beiden Regelunterkünfte entstehen – und wann? Von der Essener Stadtverwaltung heißt es dazu, dass eine der beiden Einrichtungen an der Franziskanerstraße 43-47 (Südostviertel) vermutlich im zweiten oder dritten Quartal mit einer Kapazität für 150 Menschen eröffnet werden soll. Die andere Unterkunft soll voraussichtlich im vierten Quartal in der Königgrätzstraße 12 (Huttrop) eingerichtet werden und an diesem Standort ebenfalls Platz für 150 Personen bieten. „Dort sehen die aktuellen Planungen neben eigenen Kochmöglichkeiten für die Menschen auch barrierefreie Wohnräume vor“, teilt die Stadtverwaltung zur Ausstattung mit.

Wie viele geflüchtete Menschen sind in Essen derzeit überhaupt in städtischen Flüchtlingsunterkünften untergebracht? Das seien laut Stadt 872 Personen. Der Stand dieser Erhebung sei der 17. Januar.

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