Essen-Schönebeck. Unbekannte haben im Essener Bürgerpark am Kreftenscheerweg gewütet. Jetzt gibt es keine Leuchte mehr, der Weg ist abends dunkel.
Die Mitglieder des Nachbarschaftsvereins Kreftenscheerweg in Schönebeck sind sauer und enttäuscht. Mit viel Energie halten sie ihren kleinen Bürgerpark in Schuss und hatten zuletzt sogar eine Solarbeleuchtung für den Weg durch den Park für rund 1000 Euro durch Grün und Gruga installieren lassen. In der vergangenen Woche nun wurden die Leuchten durch Unbekannte von den Halterungen gerissen und zerstört. Der Weg ist abends jetzt duster.
„Es ist hier eigentlich eine ruhige Wohngegend“, erklärt Simone Hausmann, die zweite Vorsitzende des Nachbarschaftsvereins. „Wir wohnen hier alle schon seit Jahrzehnten, jeder kennt jeden und man versteht und hilft sich, wenn es nötig ist.“ Mit Vandalismus haben die Anwohner hier noch keine Bekanntschaft gemacht, bis man letzte Woche eines Morgens die aus der Halterung gerissenen Solarleuchten fand. „Das war ein Schock“, berichtet Simone Hausmann im Gespräch mit dieser Redaktion.
Nähe zum Bahnhof Borbeck-Süd: Bürger vermuten Zusammenhang
Im Verein vermutet man, dass die räumliche Nähe zum Bahnhof Borbeck-Süd etwas mit diesem bislang einmaligen Vandalismus zu tun habe. In der Siedlung habe man keine Jugendlichen, die eine solche Zerstörungswut aufbringen würden. „Im Gegenteil, die jungen Nachbarn beteiligen sich an den Aktionen des Nachbarschaftsvereins sehr oft und tatkräftig“, bricht Simone Hausmann für die jungen Leute eine Lanze.
Ob die Beleuchtung des Weges zwischen Kreftenscheerweg und Dreigarbenweg wiederhergestellt wird, das werden die Vereinsmitglieder in ihrer nächsten Versammlung entscheiden. Simone Hausmann weiß noch nicht, wie es weitergeht in Sachen Beleuchtung. Anzeige bei der Polizei hat der Vereinsvorsitzende online gestellt.
Polizei Essen: Bisher kein konkreter Tatverdacht
Zum Ermittlungsstand meldet Polizeioberkommissar Hendrik Heyer aus der Pressestelle der Polizei: „Die angesprochene Online-Anzeige zu der Sachbeschädigung ist bei uns eingegangen und wird von dem zuständigen Kriminalkommissariat bearbeitet. Ein konkreter personenbezogener Tatverdacht besteht noch nicht. Die Ermittlungen dahingehend laufen. “
Jedenfalls lassen sich die rund 20 Vereinsmitglieder durch dieses Negativerlebnis nicht schrecken. „Wir werden weiterarbeiten im Sinne unserer 2017 beschlossenen Satzung“, sagt Hausmann.
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Der Verein hatte sich 2017 zur Mitwirkung an der „Grünen Hauptstadt Europas“ gegründet und für die Gestaltung und Pflege des kleinen Parks auch Fördergelder beantragt. Dazu gehörte, dass das gemeinschaftliche Engagement gefördert wurde. Die ohnehin sehr guten nachbarschaftlichen Beziehungen hätten sich durch die Vereinsgründung noch vertieft, berichtet Simone Hausmann. So habe man die Kinderfreundlichkeit in der Straße, die Brauchtumspflege und Förderung der Kultur immer im Fokus. Man habe zum Beispiel eine syrische Familie mit sieben Kindern erfolgreich in die Nachbarschaft integriert. Darüber freue man sich hier ganz besonders.
Verein beteiligt sich an verschiedenen Aktionen in Essen
Der Verein beteiligt sich regelmäßig an den Sauberzauber-Aktionen von Stadt und EBE und die Vereinsmitglieder treffen sich von März bis November in kurzen Abständen, um ihr „Wäldchen“, wie sie den kleinen Park liebevoll nennen, in Ordnung zu halten. „Wir beseitigen Wildwuchs, erledigen Strauchrückschnitte, kümmern uns um Neupflanzungen und erstellen Rückzugsmöglichkeiten für verschiedene Kleintierarten. So gibt es im Bürgerpark zum Beispiel zwei Insektenhotels.“ An einigen Bäumen hängen kleine Schilder, auf denen die Namen von Baumpaten verewigt sind. Und ein Bücherschrank ist seit einiger Zeit auch Teil des Parks am Kreftenscheerweg.
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Nach dem Schockerlebnis durch Vandalismus wird sich der Verein wieder mit der Zukunft beschäftigen. Da stehen für den Frühling und Sommer etliche Aktionen auf dem Programm, vom Sauberzauber über ein Straßenfest und die regelmäßigen Aufräumtage im Bürgerpark, und, und, und ... Darauf freue man sich in der gesamten Nachbarschaft.
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