Essen-Kray. Schon als Kind radelte er, wurde später erfolgreicher Rennfahrer und Vorsitzender des Rad-Renn-Clubs Blitz Kray: Jetzt starb Gerhard Bolgehn.
Rad gefahren ist Gerhard Bolgehn fast sein ganzes Leben lang. Schon als Kind saß er im Sattel, gehörte als Jugendlicher zum Verein Olympia Steele, fuhr Rennen und wurde Dritter bei der Stadtmeisterschaft. Mehr als 30 Jahre war er dann der Vorsitzende des traditionsreichen Rad-Renn-Clubs Blitz Kray. Die Mitglieder trauern nun um Gerhard Bolgehn, er starb Anfang Januar im Alter von 83 Jahren.
„Wer ihn kannte, weiß, was wir verloren haben“: In stiller Trauer und mit einem Nachruf verabschieden sich seine Vereinskameraden von Gerhard Bolgehn, der plötzlich und unerwartet verstorben sei. Mit ihm verliere der Verein ein Mitglied und einen Vorsitzenden, der die Geschicke des Clubs über drei Jahrzehnte mit gelenkt und geführt habe, hat Herbert Stimper formuliert – auch für einen Freund.
Einsatz für den Radsport und den Verein aus Essen-Kray eint die Mitglieder
Herbert Stimper ist Geschäftsführer und gehört ebenfalls seit fast 40 Jahren zu den Krayer Blitzen, die er ohne Gerd Bolgehn – wie sie ihn auch nannten – nicht kennt. Gemeinsam erlebten sie die Höhen und Tiefen ihres 1953 gegründeten Vereins, in dem es durchaus sportliche Ambitionen, Erfolge und Stadtmeisterschaften gab, während die Blitze inzwischen vor allem Hobbyradler ansprechen und um Mitglieder kämpfen. Der Einsatz für ihren Radsport wie für den Verein eint sie.
Gerhard Bolgehn sei schon in jungen Jahren begeisterter Rennradfahrer gewesen und sei deshalb am 1. Mai 1985 in den Radrennclub RRC Blitz Kray eingetreten, erinnert Herbert Stimper an die lange Mitgliedschaft. Schon kurze Zeit später sei Bolgehn dann der zweite Vorsitzende geworden, habe schließlich 1990 die Geschäfte von Vereinsgründer Hans Stein übernommen. „Bis zu seinem Tod hat er sie in beeindruckender Weise mit sehr viel Einsatz und Verstand geführt.“
Sein Organisationstalent hat Gerhard Bolgehn dabei geholfen, für seine Mitstreiter galt er ebenso als „lebendes Navigationsgerät“, wie Herbert Stimper notiert hat: „Er kannte alle Strecken, die wir als Radtourenfahrten ausgerichtet haben, auswendig.“ Sogar alle Mitglieder habe er namentlich gekannt. Bei diesen Fahrten (immer am letzten Sonntag im August) kamen dann bis zu 1000 Teilnehmer. Zuletzt waren die Kosten und Auflagen für den Verein allerdings so hoch, war das Personal so geschrumpft, dass diese Touren gestrichen werden mussten. Stattdessen gab es immer wieder neue Ideen wie Mittwochsradeln für alle oder Sicherheits-Training für Schüler und Schülerinnen.
„Bei allen Vereinsveranstaltungen, ob es das Oster- bzw. Pfingstrennen in Kray oder die Krayer Volksgartenfeste oder alle anderen Vereinsveranstaltungen waren, stand er dem Verein mit Rat und Tat zur Seite“, lautet nun der Dank an Gerhard Bolgehn. Bei den Mittwochsradlern hätten seine Strecken immer großen Zuspruch gefunden. Gab es ein Problem mit einem Fahrrad: „Gerhard war immer bereit zu helfen und hat den Weg gefunden, das Problem aus der Welt zu schaffen“, berichtet Herbert Stimper.
Gerhard Bolgehn selbst wollte am 26. Januar in seinem Club nicht mehr für ein Amt kandidieren, sondern die Vereinsgeschäfte in jüngere Hände übergeben. Er sei nicht mehr der Jüngste, es könne ja immer etwas dazwischenkommen, habe er selbst gesagt. So ist es dann gekommen. „Wie recht er mit dieser Aussage haben sollte, mussten wir jetzt in erschreckender Weise feststellen“, sagt Stimper im Namen der Blitze. Statt seinen Nachfolger im Amt zu begrüßen und wie geplant zum Ehrenvorsitzenden ernannt zu werden, wird Gerhard Bolgehn am 27. Januar beigesetzt.
Mit ihm verlieren die Krayer Blitze nicht nur ein Vereinsmitglied, einen Vereinsvorsitzenden, sondern auch einen lieben und guten Freund: „Seine liebenswerte Art und seine große Hilfsbereitschaft werden uns sehr fehlen“, formuliert Herbert Stimper. Die Krayer Blitze werden ihm für alle Zeiten ein ehrendes Andenken bewahren. Sie werden sich gern an den leidenschaftlichen Radfahrer erinnern, der einst über sich selbst sagte: „Wenn die Sonne scheint und die Temperatur stimmt, sitze ich auf dem Drahtesel.“
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