Essen/Mülheim. Die Polizei registriert mehr Wohnungseinbrüche. Mit Beginn der Winterzeit werden die Kriminellen wieder aktiver. Doch man kann sich schützen.
Die Tage werden wieder kürzer, die Schatten länger und mit ihnen die Finger lichtscheuen Gesindels, das es auf fremdes Hab und Gut abgesehen hat: Mit der niedrig stehenden Sonne beginnt die Hochsaison der Einbrecher, warnt die Polizei - und das aus gutem Grund. Nach Jahren der relativen Entspannung auf dem weiten Feld der Wohnungseinbrüche haben die Deliktzahlen in diesem Jahr wieder zugelegt und es wäre eine Überraschung, sollten sie mit Beginn der Winterzeit nicht noch weiter steigen: 1496 Fälle wurden bereits allein in den ersten acht Monaten bekannt, also durchschnittlich 187 pro Monat.
Nur jeder zehnte Einbruch in eine Wohnung wurde aufgeklärt
Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Jahr 2023 wurden in Essen und Mülheim insgesamt 1606 sogenannte Wohnungseinbruchdiebstähle erfasst. Das waren etwa 133 pro Monat, 218 mehr als im Jahr zuvor und damit ein Plus von rund einem Viertel gegenüber 2022. Exakt 521 der Taten, also fast jede zweite, blieben unvollendet, was vor allem der immer besseren Eigensicherung der potenziellen Opfer zu verdanken ist.
Jedes zehnte Delikt wurde aufgeklärt, die Ermittler kamen 143 mutmaßlichen Kriminellen auf die Schliche. Nahezu jeder zweite von ihnen war ein Ausländer. Die Höhe des Schadens durch Einbrüche bezifferte die Polizei Essen auf rund 3,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Anteil von 6,2 Prozent der Schadenssumme aller Straftaten des vergangenen Jahres.
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Insgesamt aber haben mehr Aufklärung und womöglich aufmerksamere Nachbarn sowie eine bessere technische Prävention mit dazu beigetragen, dass die Einbruchszahlen in Essen auf einem deutlich niedrigeren Stand sind als noch vor ein paar Jahren. Zur besseren Einordnung mag ein kurzer Rückblick dienen: Noch in 2015 waren der Polizei Essen 3029 Einbrüche bekannt geworden, ein bis dahin nie dagewesener Höchststand.
Türen und Fenster werden in Sekundenschnelle aufgehebelt
Einbrecher schlagen dann zu, wenn die Gelegenheit günstig ist. Sie haben weder Zeit noch Geduld, sich lange an gut gesicherten Türen oder Fenstern zu schaffen zu machen, sondern es auf schnelle Beute abgesehen, um damit unerkannt verschwinden zu können. Während Sie noch bei der Arbeit sind, die Kinder abholen oder einkaufen, nutzen die Kriminellen den Einbrecher Schutz der frühen Dunkelheit, um Wohnungen auszuspähen und im schlechtesten Fall danach auszuräumen. In Sekundenschnelle werden Fenster oder Türen aufgehebelt, im Haus oder in der Wohnung die Schränke durchsucht, Schubladen herausgerissen und
Inhalte auf der Suche nach Wertvollem wahllos auf dem Boden verteilt, heißt es beim Landeskriminalamt in Düsseldorf.
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Vor diesem Hintergrund bietet eine gute mechanische Sicherung von Türen und Fenstern nach wie vor den besten Schutz vor Einbrechern, so die Polizei. Allenfalls zusätzlich Sinn machen elektronische Schließsysteme rund ums Haus, oder Bewegungs- und Öffnungsmelder, die mittlerweile ohne eine aufwendige Kabelverlegung auskommen, sondern virtuell miteinander und auf Monitoren sichtbar kommunizieren.
Beratungsstelle ist an zwei Tagen in der Woche geöffnet
Kostenlose und markenneutrale Beratung in allen Fragen der technischen Prävention an Dach und Fach, aber auch rund um die Mobile Sicherheit, wenn es darum geht, Fahr- oder Motorräder vor Langfingern oder Einbrechern zu schützen, bekommen Interessierte an der Bochumer Straße 20 in Essen-Steele. Die dortige Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle ist dienstags 8.30 bis 15.30 Uhr und an jedem ersten Samstag im Monat von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Terminanfragen sind unter 0201 829-4444 und auch per E-Mail möglich: kpo.essen@polizei.nrw.de.
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