Essen. Auf der Rüttenscheider Straße gilt ein neues Verkehrskonzept. Es hagelt Kritik. Die Stadt lädt zum Info-Tag. Auch der OB Thomas Kufen kommt.

Heftiger Gegenwind für die „Verkehrsoptimierung“ auf der Rüttenscheider Straße: Nachdem in der vergangenen Woche an drei Kreuzungen neue Verkehrsführungen scharfgeschaltet worden sind, wird nicht nur im Stadtteil über die neue Regelung auf der Rü debattiert und gestritten. Auch aus der Lokalpolitik gibt es harsche Kritik.

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„Wir fordern die Stadtverwaltung und die zuständigen Stellen auf, diese irrwitzigen Änderungen umgehend zurückzunehmen und eine einfache, verständliche Verkehrsführung zu gewährleisten, die sowohl den Verkehrsteilnehmern als auch den Anwohnern zugutekommt“, sagt etwa der Fraktionsvorsitzende der Essener FDP, Hans-Peter Schöneweiß.

FDP, SPD und EBB üben scharfe Kritik am neuen Verkehrskonzept der Stadt Essen

Harsche Worte findet Kai Hemsteeg, Fraktionsvorsitzender des Essener Bürger Bündnisses (EBB): „Die neue Verkehrsführung ist ein kompletter Fehlschlag.“ Die unklare Beschilderung und die zahlreichen Verbote hätten zu einer gefährlichen Situation geführt, behauptet Hemsteeg weiter. „Die Stadt muss die Verantwortung für diese misslungene Planung übernehmen und die neuen Regelungen unverzüglich zurücknehmen. Das aktuelle Konzept ist gescheitert und muss durch eine Lösung ersetzt werden, die den Bedürfnissen aller gerecht wird.“

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Die SPD äußert sich folgendermaßen in einer Mitteilung: „Die nun erfolgte Umsetzung der geänderten Verkehrsführung auf der Rüttenscheider Straße wurde von der Stadtverwaltung nicht nur schlecht kommuniziert, sie ist obendrein nicht nachvollziehbar und überlastet die Nebenstraßen unnötig.“

Gleichwohl bleibe die Verkehrswende in der aufs Auto ausgelegten Stadt Essen notwendig, „da wir nur so den Raum gewinnen, um die Lebensqualität in unserer Stadt zu steigern und allen Verkehrsarten zukünftig gerecht zu werden“. Ulrich Malburg, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt, sagt: „Doch mit der Posse auf der Rüttenscheider Straße schaffen es CDU und Grüne tatsächlich, dass sich die Mehrheit der Stadtbevölkerung wünscht, dass die Zeit zurückgedreht wird.“

Ein Video vom Rüttenscheider Stern sehen Sie hier via Instagram:

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Stadt Essen lädt zu einem info-Tag am Mittwoch, 23. Oktober, an den Rüttenscheider Stern

Derweil hat die Stadt Essen in der vergangenen Woche – parallel zur bereits stattfindenden Anbringung der neuen Verkehrsschilder – einen Termin am Mittwoch, 23. Oktober, angekündigt: Von 13 bis 15 Uhr finden sich am U-Bahn Aufgang Rüttenscheider Stern Mitarbeiter des Ordnungsamtes sowie von der Polizei ein, um im Rahmen eines „Info-Tages“ Fragen zum neuen Verkehrskonzept zu beantworten. Nach Angaben der Stadtverwaltung wollen sich auch Oberbürgermeister Thomas Kufen und Verkehrsdezernentin Simone Raskob vor Ort „ein Bild von der Situation“ machen.

Bei dem Termin am Mittwoch sollen „verständliche Pläne zur neuen Wegeführung an den drei Kreuzungen Friedrichstraße, Manfredstraße und Rüttenscheider Stern am Stand ausgehängt“ werden, auch über das „gesamte Verkehrskonzept auf der Rü“ soll informiert werden. „Um noch einmal besonders auf die Regelungen auf Fahrradstraßen aufmerksam zu machen, werden vor Ort entsprechende Flyer verteilt“, heißt es seitens der Stadtverwaltung in einer Ankündigung.

Informationen über das umstrittene Verkehrskonzept scheinen notwendig. Nachdem durch die neue Beschilderung unterschiedliche Durchfahrtsverbote und Abbiegezwänge für den motorisierten Verkehr eingeführt wurden, sind viele Verkehrsteilnehmer ganz offensichtlich von der neuen Regelung überfordert. Das zeigten Vor-Ort-Besuche in der vergangenen Woche. Am Donnerstagnachmittag war die Atmosphäre am Rüttenscheider Stern sogar spürbar aggressiv. Es wurde gemeckert und gehupt, ein Fußgänger schlug mit der flachen Hand auf die Fensterscheibe eines Autos, dessen Fahrer (wohl aus Verwirrung) mitten auf der Kreuzung stehenblieb.

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