Essen. Die unübersichtlichen Gänge in einem alten Schwimmbad wurden Jugendlichen fast zum Verhängnis. Als ein Brand ausbrach, musste die Feuerwehr schnell handeln.
Das Grundstück ist verwildert und durch einen Bauzaun abgesperrt: Doch das hindert einige Jugendliche nicht daran, das ehemalige Krayer Schwimmbad für Treffen zu nutzen. Vier von ihnen ist dieser „Lost Place“ allerdings beinahe zum Verhängnis geworden, als es am Freitag, 18. Oktober, zu einem Brand in der Bauruine kam.
Um 17.30 Uhr erreichte die Polizei der Anruf, dass in dem alten Bad am Südpark in Kray Müll brennen würde. Sofort wurden Einsatzkräfte der Feuerwache Steele, Kray und Mitte zu der gemeldeten Einsatzstelle entsandt. Nach kurzer Zeit meldeten sich Jugendliche telefonisch bei der Feuerwehrleitstelle, dass sie noch in dem Gebäude seien und nicht ins Freie flüchten konnten. Aufgrund dieser Information ließ der Einsatzleiter unverzüglich das Alarmstichwort erhöhen und forderte weitere Einsatzkräfte der Feuerwachen Kupferdreh und Mitte nach.
Zunächst war von sechs Jugendlichen in dem ehemaligen Schwimmbad die Rede, doch zwei hätten wohl vor Eintreffen der Wehr alleine den Weg nach draußen gefunden, berichtet Feuerwehr-Sprecher Christian Schmücker am Abend.
Die Jugendlichen hatten die Orientierung verloren
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war von außen eine diffuse Verrauchung zu erkennen und Brandgeruch lag in der Luft. Mehrere Führungskräfte führten eine ausgiebige Erkundung durch, da die Herausforderung bei diesem Gebäude war, dass das Gelände stark zugewachsen ist, sämtliche Eingänge gesichert waren und nicht feststand, wo die Jugendlichen in das Gebäude eingestiegen waren.
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„Das Gebäude ist sehr verwinkelt und unübersichtlich. Außerdem gibt es etliche Stolperfallen und Einbruchsstellen, weil es halt so baufällig ist.“ Umso mehr war für die Einsatzkräfte Eile geboten, um die eingeschlossenen Jugendlichen in dem verrauchten Gebäude zu finden.
An verschiedenen Stellen wurden mehrere Trupps unter Atemschutz zeitgleich eingesetzt, die die Türen gewaltsam aufbrachen, um dann das weitläufige Gebäude abzusuchen. Schließlich seien die vier Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren aber unversehrt in einem rauchfreien Raum angetroffen und von der Feuerwehr geborgen worden, berichtet Schmücker. Sie hätten in der großen Anlage offenbar die Orientierung verloren gehabt.
Notärztliche Versorgung erfolgte noch vor Ort
In dem verlassenen Gebäude suchten mehrere Atemschutztrupps mit handgeführten Strahlrohren die Brandstelle, die dann im Verlauf im zweiten Obergeschoss ausfindig gemacht werden konnte. Die dort durchgeführten Löschmaßnahmen zeigten schnell Erfolg. Aufgrund der Vielzahl der Räume und der großen Fläche des Gebäudes waren aufwändige Lüftungsmaßnahmen über mehrere Stunden notwendig, um das Gebäude vollständig zu entrauchen.
Die vier Jugendlichen wurden unterdessen notärztlich versorgt. Ein Transport ins Krankenhaus sei aber in keinem Fall notwendig gewesen, berichtet der Feuerwehr-Sprecher. „Die Kinder wurden danach vor Ort den Erziehungsberechtigten übergeben.“
Die Feuerwehr Essen war mit 55 Leuten in zwei Löschzügen der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Essen-Steele, diversen Sonderfahrzeugen, dem Führungsdienst und zahlreichen Rettungsdienstfahrzeugen sowie dem Leitenden Notarzt der Stadt Essen für rund drei Stunden im alten Krayer Bad im Einsatz. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
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