Essen. Das Basement des neuen Königshofs öffnet am Donnerstag, 26. September. Vorab gewährt Aldi Nord einen Blick in seinen Laden. Das ist dort anders.

Es ist noch nicht lange her, da gingen Discounter und Supermärkte der Kundschaft zuliebe gerne auf die grüne Wiese: Mit dem Auto vorfahren, einkaufen am besten für die ganze Woche, Kofferraum voll. Jetzt entdecken die Handelsketten die Innenstädte und den Typus urbaner Verbraucher. Im neuen Königshof, am Entrée zur Essener Innenstadt, eröffnet der Discount-Riese Aldi Nord am 26. September um 10 Uhr eine neue Filiale. Diese Zeitung durfte sich schon acht Tage vor der Eröffnung in der fast fertigen Filiale im Untergeschoss umsehen.

Das Basement des Königshofs liegt direkt unterhalb des Willy-Brandt-Platzes. Zu erreichen ist die neue Ladenzeile entweder über den Pavillon vor dem Eick-Haus oder über die unterirdische Passerelle, die zu den U-Bahnhöfen führt. Noch wird hier kräftig geschraubt, gebohrt, gesägt und gehämmert. Und der Laie fragt sich, wie die Handwerker das bis nächsten Donnerstag wohl alles schaffen wollen.

Regale mit Getränken, Süßigkeiten und Haushaltswaren sind ebenso gefüllt wie die Tiefkühlregalwand

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Industrial Design im Königshof: Die Decken im neuen Aldi sind absichtlich nicht abgehängt. Auch im Erdgeschoss fällt der Blick auf freiliegende Rohre und Versorgungsleitungen. Die LED-Beleuchtung ist energiesparend.
Industrial Design im Königshof: Die Decken im neuen Aldi sind absichtlich nicht abgehängt. Auch im Erdgeschoss fällt der Blick auf freiliegende Rohre und Versorgungsleitungen. Die LED-Beleuchtung ist energiesparend. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Im neuen Aldi-Markt sind die Vorbereitungen für den Eröffnungstag jedoch schon ziemlich weit vorangeschritten. Die Regale mit Süßwaren und Haushaltsartikeln sind bereits komplett bestückt. Die Getränkeabteilung mit Wasser und Cola, Wein und Wodka steht ebenfalls, und in der langen Tiefkühlregalwand warten Rahmspinat, Brokkoli und Fischstäbchen schon auf ihre Käufer.

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Aldi Nord-Sprecher Dennis Boczek führt durch den neuen Markt, der eher den urbanen Verbraucher anspricht. „Er kauft eher kleinere Mengen ein, dafür schaut er häufiger vorbei.“
Aldi Nord-Sprecher Dennis Boczek führt durch den neuen Markt, der eher den urbanen Verbraucher anspricht. „Er kauft eher kleinere Mengen ein, dafür schaut er häufiger vorbei.“ © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Der urbane Verbraucher kauft eher kleinere Mengen ein, dafür schaut er häufiger vorbei“, sagt Aldi Nord-Sprecher Dennis Boczek. Der neue Aldi im Königshof ist nicht der erste City-Aldi in Deutschland. Zwei Beispiele: Am Altstadtmarkt in Recklinghausen ist Aldi in das Erdgeschoss des früheren Karstadt-Warenhauses gezogen und in Leipzig in den Hauptbahnhof. Der urbane Verbraucher bevorzugt den Jutebeutel, aber er nutzt auch das Lastenfahrrad.

Was ist anders bzw. neu am Königshof-Aldi? Nun, die Verkaufsfläche fällt mit 950 Quadratmetern geringfügig kleiner aus als die des Standard-Aldi (1050 qm). Trotzdem gibt‘s auch hier das Standard-Sortiment mit 1.860 Produkten plus den dreimal wöchentlich wechselnden Aktionsartikeln.

Essener Verkaufsfläche ist kleiner, trotzdem gibt‘s das Aldi-Standard-Sortiment mit 1860 Produkten

Backwaren spielen eine große Rolle im Sortiment. Rechts daneben („Frisch & Fertig), direkt am Eingang also, befinden sich Convenience-Produkte wie Wraps, Baguettes und Smoothies. Der Kunde läuft direkt darauf zu.
Backwaren spielen eine große Rolle im Sortiment. Rechts daneben („Frisch & Fertig), direkt am Eingang also, befinden sich Convenience-Produkte wie Wraps, Baguettes und Smoothies. Der Kunde läuft direkt darauf zu. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Angepasst an die veränderte Zielgruppe hat sich die Warenpräsentation: Wer die neue Filiale betritt, läuft sofort auf das „Frisch & Fertig“-Regal mit den gekühlten Convenience-Produkten zu. Wraps und belegte Baguettes, fertige Salate, Smoothies und andere verzehrfertige Produkte sind ideal für die Mittagspause im Büro. „Oder für den Bahnreisenden, der sich für die Fahrt zur Arbeit oder zum Urlaubsort eindeckt“, fügt Boczek hinzu. Gleich daneben die große Backwarenabteilung, die von morgens bis spätabends in Betrieb sein wird. Aldi Nord kooperiert in Essen mit der regionalen Handwerksbäckerei Sondermann, die das Backregal (30 Produkte) um zehn lokale Spezialitäten ergänzt.

Der Kassenbereich: Es wird fünf statt vier Kassen geben sowie drei Schnellkassen für die eilige Kundschaft.
Der Kassenbereich: Es wird fünf statt vier Kassen geben sowie drei Schnellkassen für die eilige Kundschaft. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Wer kleinere Mengen einkauft, soll an der Kasse nicht lange warten müssen. Der Aldi im Königshof-Basement hat fünf statt regulär vier Kassen, außerdem kommen drei Stehkassen hinzu. Von ihr sollen eilige Kundinnen und Kunden profitieren, die nur schnell eine Flasche Wein, ein Päckchen Zigaretten oder ein Croissant kaufen und die Wartezeit an der Kasse verkürzen wollen. Bei der Stehkasse handelt es sich allerdings nicht um eine Self-Scan-Kasse.

Neuer Aldi in Essen: Fünf statt vier Kassen und eine Schnellkasse für die eilige Kundschaft

Der größte Unterschied zum Normal-Aldi sind die ausgedehnten Öffnungszeiten. Der Aldi im aufwändig umgebauten Warenhaus hat montags bis samstags von 6 bis 22 Uhr geöffnet – zwei Stunden mehr als normal (7 bis 21 Uhr). Hinzu kommt der verkaufsoffene Sonntag von 9 bis 20 Uhr. Die exponierte Lage mit Nähe zu Hauptbahnhof und U-Bahnhöfen macht‘s möglich. Über den Aldi mit Gleisanschluss sagt der regionale Aldi-Immobilienleiter Markus Mozin: „Wir freuen uns, dass wir als Essener Unternehmen in diesem traditionsreichen Gebäude eine moderne Einkaufsmöglichkeit im Herzen der Essener Innenstadt realisieren können.“

Zu Eröffnung gibt‘s Aktionen: Die ersten 100 Kundinnen und Kunden bekommen ein Rubbellos, Hauptgewinn ist ein Einkaufsgutschein über 500 Euro. Außerdem spendiert Aldi am Eröffnungstag Kaffee und Croissants.

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