Bottrop/Essen. Die marode A42-Brücke zwischen Bottrop und Essen soll neu gebaut werden. Im Oktober werden die ersten Bäume gefällt. Das ist der Zeitplan.
Noch dieses Jahr sollen die Arbeiten losgehen zum Neubau der maroden Emscherbrücke über die A42 und den sechsspurigen Ausbau der Autobahn zwischen Bottrop-Süd und dem Autobahnkreuz Essen-Nord. Das haben die Chefinnen der Autobahn Westfalen den Stadtspitzen von Essen und Bottrop immer wieder versichert. Die ersten Bauarbeiten laufen schon. Im Oktober werden die ersten Bäume fallen, damit die Baufahrzeuge freie Bahn bekommen. Ein Stand der Dinge.
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Die Bezirksregierung hat Ende Juni wie erwartet den Planfeststellungsbeschluss geliefert, insgesamt recht zügig nach vier Jahren. Und das, obwohl die letzten Planänderungen erst im Mai und Juni 2024 von der Autobahn Westfalen eingereicht wurden. Danach wurde der Beschluss bis August ausgelegt.
Ausbau der A42 zwischen Bottrop und Essen: Erhebliche Vorarbeiten nötig
Jetzt fehlt noch ein letzter Akt, damit die Autobahn Westfalen die Bagger anrollen lassen kann: „Wir warten derzeit darauf, dass uns die Bezirksregierung die Bestandskraft des Planfeststellungsbeschlusses bestätigt“, sagt Anton Kurenbach, Sprecher der Autobahn Westfalen.
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Diese Wartezeit will die Autobahngesellschaft bestmöglich nutzen, sagt Kurenbach: Derzeit würden zum Beispiel die Ausschreibungen vorbereitet. Außerdem sind noch jede Menge Details zu klären: „Für den direkten Ausbau der A 42 sind erhebliche Vorarbeiten notwendig, zum Beispiel Grunderwerb, Kampfmittelsondierung, Rodungsarbeiten etc. Zeitgleich erfolgen diverse Abstimmungen mit Betroffenen, Behörden sowie den Städten Bottrop und Essen.“
„Anfang Oktober beginnen die Rodungsarbeiten für das Baufeld. “
Sobald das grüne Licht aus Münster kommt, werden als Erstes am Kanalufer Bäume fallen, sagt Anton Kurenbach: „Anfang Oktober beginnen die Rodungsarbeiten für das Baufeld.“
Zu sehen sind bereits die Bauarbeiten am Tanklager in Ebel am Kanalhafen. Dort werden die Rohrbrücken von Ruhr Oel und Wasserversorger RWW verlegt, damit sie im Wortsinn aus dem Weg sind, wenn Autobahn Westfalen dort die Baustelle einrichtet für den Neubau der Emscherbrücke. Die Fundamente für die neue Rohrbrücke sollen Stück für Stück bis Juni 2025 entstehen, sagt ein Sprecher des BP-Konzerns.
Städte Bottrop und Essen fordern zweite Fahrzeugwaage am Lichtenhorst
Bevor diese Arbeiten nicht abgeschlossen sind, gibt es keinen Platz für die von den Städten Bottrop und Essen geforderte zweite Waage am Lichtenhorst. Die würde es möglich machen, die gesperrte Auffahrt Bottrop-Süd Richtung Dortmund wieder zu öffnen. Autobahn Westfalen hat den Städten aber schon mitgeteilt: Wegen der Anschlussarbeiten nach Fertigstellung der Brücke sei eine Freigabe der Baustelle und der Straßen „frühestens Ende 2025“ zu erwarten.
Halten die beiden Städte trotzdem fest an ihrer Forderung nach der zweiten Schranke? O ja, sagt Bottrops Stadtsprecherin Jeanette Kuhn: „Wir haben bekanntlich der Autobahn GmbH unsere technische Machbarkeitsstudie für die Öffnung der Auffahrt Bottrop-Süd in Richtung Dortmund mit der zweiten Schranken- und Wiegeanlage übergeben. Von Seiten der Autobahn GmbH wird nun zusätzlich eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erwartet. Genaue Kriterien dafür wurden uns seitens der Autobahn GmbH bisher nicht zur Verfügung gestellt.“
Stadt Bottrop beziffert Kosten auf 6,49 Millionen Euro
Und was ist mit den zusätzlichen Kosten der Stadt Bottrop durch die marode A42-Brücke? Die Stadt beziffert sie bis zum Stichtag 31. Mai auf 6,49 Millionen Euro. Den Löwenanteil von sechs Millionen Euro machen aus die Asphaltmaßnahmen auf besonders betroffenen Straßen entlang der Umleitungsstrecken (Schlaglöcher, Risse und Spurrinnen) sowie Schäden an den Brückenbauwerken, hochgerechnet bis 2028.
Diese Rechnung hat Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler im Juni schon NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer präsentiert, als der auf der Brücken-Baustelle die Forderungen der Städte unterstützte und umleitete. Ich bin die falsche Adresse für diese Rechnung, hatte er Tischler gesagt. Schickt sie dem Kollegen Wissing nach Berlin, meine guten Wünsche begleiten euch.
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Das habe die Stadt tatsächlich gemacht, sagt Jeanette Kuhn: „Bezüglich der Erstattung der Kosten, die der Stadt Bottrop durch die Sperrung der A 42 für den Schwerlastverkehr entstehen, hat uns die Autobahn GmbH an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr verwiesen. Der Oberbürgermeister hat Herrn Bundesminister Wissing die Kostenermittlung der Stadt Bottrop übermittelt.“