Essen. Erst waren sie jahrelang nicht nutzbar, nun hat der Wiederaufbau fast eine halbe Million Euro gekostet: zwei Spielplätze im Essener Westen eröffnet.
Mehr als 420 Spielplätze können die Mädchen und Jungen in Essen nutzen. Im Bereich der Pausmühlenstraße und an der Hülsmann/Ecke Bischof-Franz-Wolf-Straße mussten die Kinder allerdings fast fünf Jahre auf ihre Spielmöglichkeit verzichten, jetzt sind sie wieder spielbereit.
Vor fast fünf Jahren haben die Stadtwerke die zuvor an den gleichen Orten bestehenden Spielplätze abgebaut und die Flächen für den Schachtbau und als Baustelleneinrichtung hergerichtet. Denn im Rahmen des großen Generationenprojekts „Emscherrenaturierung” haben die Essener Stadtwerke die Arbeiten rund um den Pausmühlenbach ausgeführt. Um die Abwässer zu sammeln und ins Emschersystem weiterleiten zu können, mussten umfangreiche Schachtbauwerke erstellt und Rohre mit bis zu 2,80 Meter Durchmesser unterirdisch vorgetrieben werden. Dazu wurden die Spielplatzflächen benötigt, um jeweils einen Schacht zu realisieren und auch die umfangreichen Materialien zu lagern – so lauten die Erklärungen.
Im November 2019 habe man mit dem Abbau der Spielplätze begonnen, die noch brauchbaren Spielgeräte seien auf anderen Spielplätzen montiert worden. Die Arbeiten an den zwölf und 20 Meter tiefen Schächten seien dann zügig vorangegangen, nicht zuletzt, weil der Boden im Essener Norden relativ weich sei, erklärten Zuständige der Essener Stadtwerke. Der Essener Dienstleister hat dann die Flächen nach Abschluss der Arbeiten modelliert, schließlich sollte Grün und Gruga die Spielplätze wieder neu errichten.
Die B-Spielplätze (für Kinder von drei bis 13 Jahren), die beide derzeit (noch) nicht von Spielplatzpaten betreut werden, sind in mehrere Bereiche aufgeteilt. Beide Plätze haben einen Kleinkinderbereich ab drei Jahren mit Sandspiel und einem Häuschen, das auch zu Rollenspielen einladen soll. Für ältere Kinder gibt es einen Kletterturm mit Stahlrutsche und Balance- und Turnstangen. An der Pausmühlenstraße ist über dem Schachtbauwerk ein kleines Fußballfeld mit einem Tor vorhanden. Am Wegrand wurden Ahornbäume gepflanzt.
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Der Spielplatz an der Hülsmannstraße ist ebenfalls in verschiedene Altersklassen gegliedert. Auch hier gibt es für die Kleinen Sand und weitere Spielgeräte, wie Wippen und Schaukeln. Größere Kinder können sich an einer Seilrutsche austoben oder an einem trichterförmigen Spielgerät klettern und rutschen, ein Fußballkleinfeld steht bereit. Der Spielplatz an der Hülsmannstraße bietet zudem durch den alten Baumbestand reichlich Schatten. Bänke für begleitende Eltern seien aus besonders haltbarem Stahl und Holz, also sehr widerstandsfähig, hieß es dazu. Beide Neubaumaßnahmen haben zusammen etwa 460.000 Euro gekostet.
Jetzt haben Vertreter der beteiligten Unternehmen sowie Beigeordnete Simone Raskob und Oberbürgermeister Thomas Kufen die Plätze in Augenschein genommen und offiziell an die Nutzer übergeben. Bezirksbürgermeisterin Margarete Roderig freute sich sichtlich: „Das sind zwei weitere Highlights in unserem Stadtbezirk für die Kinder. Jetzt brauchen wir nur noch zwei neue Paten für diese toll hergerichteten Spielplätze.” Beide Spielplätze seien auch von Kindern mit Beeinträchtigungen nutzbar. Und die Arbeiten am Spielplatz an der Münstermannstraße sollen noch in diesem Jahr beginnen, im nächsten Frühjahr habe Gerschede dann einen weiteren, schönen Spielplatz.
„Spielplatzpaten sind für den Erhalt und die Sicherheit sehr wichtig. Sie sind ein Bindeglied zwischen Verwaltung, Politik und den Bürgern bzw. den Kindern”, sagt der Kinderbeauftragte des Bezirk 4, Christian Müller. Wer Interesse hat, für einen dieser Spielplätze ehrenamtlich die Patenschaft zu übernehmen, könne sich im Kinderbüro der Stadt oder auch direkt bei Christian Müller unter muellerpizzurro@aol.com melden.
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