Essen. Der alte Mietspiegel läuft in wenigen Tagen aus, doch der neue lässt noch auf sich warten. Das ist der Grund.
Vermieter und Vermieterinnen, die auf den neuen Mietspiegel für Essen warten, müssen sich gedulden. Der alte Mietspiegel gilt zwar nur noch bis Ende Juli, der neue aber wird noch nicht zum 1. August vorliegen. Wie der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Peter Rath, auf Nachfrage bestätigte, wird dieser wohl erst Anfang September veröffentlicht, soll dann aber rückwirkend ab August in Kraft treten.
Als Ursache nannte Rath Verzögerungen bei den Berechnungen, die von einem externen Unternehmen durchgeführt werden. Für den aktuellen Mietspiegel gab es in diesem Jahr wieder eine sogenannte Vollerhebung. Dabei fließen sämtliche Mieterhöhungen der vergangenen sechs Jahre ein sowie die Mietpreise bei Neuvermietungen.
Mietspiegel Essen: Letzte Änderung führte zu Kritik
Bei der letzten Anpassung des Essener Mietspiegels vor zwei Jahren war die ortsübliche Vergleichsmiete um fast sechs Prozent gestiegen. Als Basis dafür war damals allerdings die Inflationsentwicklung vom Gutachterausschuss herangezogen worden. Das hatte zu deutlicher Kritik an der - gesetzlich erlaubten - Systematik geführt, weil die Inflation damals vor allem durch die teure Energie und hohe Lebensmittelpreise getrieben war und nicht so stark durch die Mieten selbst.
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Wie sich die Entwicklung im neuen Mietspiegel abbildet, bleibt daher abzuwarten. Eine weitere Erhöhung der ortsüblichen Vergleichsmiete wäre jedoch keine Überraschung, da generell die Mieten in Folge der Bauzinsentwicklung und des knappen Wohnraums gestiegen sind. Bereits kurz nach Veröffentlichung des Mietspiegels 2022 hatten vor allem große Wohnungsunternehmen die neuen Spielräume für Mieterhöhungen genutzt.
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Was ist ein Mietspiegel?
Der Mietspiegel ist für die Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete bindend. Er gilt grundsätzlich für nicht preisgebundene Mietwohnungen. Bei der Berechnung der ortsüblichen Miete fließen neben Lage und Ausstattung auch Größe und Baujahr der Wohnung ein.
Auf Grundlage des Mietspiegels können Mieter und Vermieter die ortsübliche Vergleichsmiete errechnen. Diese ist für Vermieter die Obergrenze, bis zu der sie Mieterhöhungen durchsetzen können. Wird eine Wohnung neu vermietet, hilft der Mietspiegel aber auch den Mietern. Sie können überprüfen, ob das Mietverlangen des Vermieters sich im ortsüblichen Rahmen bewegt.
Essen hat seit 2016 einen qualifizierten Mietspiegel. Ein solcher wird nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten erstellt und hat daher bei gerichtlichen Auseinandersetzungen mehr Gewicht. Er muss alle zwei Jahre den Marktentwicklungen angepasst werden.
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