Essen-Altendorf. Auf dem Gelände einer ehemaligen Essener Grundschule hat der Allbau eine Kita mit Vorbild-Charakter gebaut. Der Betreiber VKJ startet bald.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Allbau ist in Essen mit 18.000 Wohnungen nicht nur der größe Wohnungseigentümer, sondern mit 24 verpachteten Kitas auch in diesem Segment einer der stadtweit größten Investoren. In der Hüttmannstraße in Altendorf steht nun Kita Nummer 25 kurz vor dem Start, und laut Allbau-Chef Dirk Miklikowski ist das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.

Für Miklikowski ergibt sich das Kita-Engagement aus dem Auftrag des Alllbau, der nach seinem Verständnis neben Wohnungen eben auch Infrastruktur umfasst, „die für das gemeinschaftliche Leben von Bedeutung ist“. Gerade in Altendorf, in vieler Hinsicht ein Problemstadtteil, bemüht sich der Allbau im Rahmen seiner Möglichkeiten um soziale Stabilisierung.

Neue Allbau-Kita wirkt großzügig, hell und sehr freundlich

Wie das ins Bauliche übersetzt werden kann, lässt sich an der neuen Kita gut besichtigen, die auf dem Gelände der im Jahr 2011 geschlossenen, zentral gelegenen Markscheide-Grundschule steht. Großzügig, hell und sehr freundlich wirkt das Gebäude von außen wie innen, die Ausstattung ist wertig, aber nicht überkandidelt, der Außenbereich außergewöhnlich groß für eine Kindertagesstätte. 86 Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zu sechs Jahren können hier im Vollbetrieb in mehreren Gruppen betreut werden.

Entstanden ist das Gebäude in Holzbauweise, was von außen wegen des Verputzes nicht auffällt, innen aber schon: Das Raumklima wirkt angenehm, auch aus ökologischen Gründen sei Holz dem Beton überlegen ohne deshalb teurer zu sein, betont Dirk Miklikowski. 3,4 Millionen Euro hat der Kita-Komplex gekostet. Zusätzlich realisierte der Allbau auf dem Grundstück noch einen neuen Wohnblock mit 14 Sozialwohnungen, die bereits bezogen sind.

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Verpachtet wird die Kita an den Essener Verein für Kinder- und Jugendarbeit (VKJ). Deren Geschäftsführerin Vera Hopp ist voll des Lobes über die Zusammenarbeit mit dem Allbau, spricht von der schönsten Kita unter den derzeit immerhin 35, die der VkJ betreibe. „Es ist großartig, was der Allbau hier in gerade einmal zwölf Monaten Bauzeit aufgezogen hat.“ Das sei auch deshalb beachtlich, da an dem Projekt seit einem Jahrzehnt geplant worden sei, zunächst allerdings mit wenig Erfolg, da andere Investoren absprangen. „Dieser Neubau ist eine echte Entschädigung für die zehn Jahre Wartezeit“, so Hopp.

Sprachliche Entwicklung der Kinder soll Schwerpunkt der Arbeit sein

Ein Blick ins Innere der neuen Kita.
Ein Blick ins Innere der neuen Kita. © Allbau

Ein Kita-Betrieb heute hat einen höheren Anspruch als nur Bespaßung und Verwahrung. „Die sprachliche Entwicklung wird Schwerpunkt unserer Arbeit sein“, sagt Leiterin Tanja Reisenauer. Die Mehrheit der Kinder, die hier mitten in Altendorf betreut werden, habe Migrationshintergrund und Probleme mit der deutschen Sprache.

Zweiter Schwerpunkt sei gesunde Ernährung. Die Kinder brächten aus dem Elternhaus eine Reihe von falschen Gewohnheiten mit, die man ergänzen und verändern wolle. Der hohe Stellenwert des Themas Ernährung wird, wie in etlichen anderen Kitas auch, an der Ausstattung der Gruppenräume deutlich, die jeweils einen eigenen Herd mit Kochfeld haben – neben der zentralen Küche, in der ein Koch die Mahlzeiten für die Kinder zubereitet.

Lob für die Bereitschaft der Eltern mitzuarbeiten

VKJ-Chefin Vera Hopp lobte die Bereitschaft vieler Eltern, sich auf gesunde Ernährung einzulassen, wie ihrer Erfahrung nach überhaupt die Elternarbeit im Norden der Stadt oft leichter falle als im Süden, wo Eltern mit höherem Bildungsgrad oft sehr eigene Vorstellungen von der Arbeit der Kita-Mitarbeiter hätten. Elternarbeit kann an der Hüttmannstraße in eigenen Räumen stattfinden, auch diese hält das Kita-Gebäude vor.

Die große Wirtschaftsküche wird erst Ende Juli installiert, ansonsten wirkt die Kita betriebsbereit, sieht man ab von einigen technischen Kleinigkeiten. Zum Start mit den Kindern am 5. August soll aber alles fertig sein.