Essen-Fulerum. Seit 20 Jahren ist Anja Schmitz aus Essen-Fulerum bei der Offenen Gartenpforte dabei. In der Zeit hat sie schon viel erlebt.
Seit 20 Jahren gewährt die Veranstaltungsreihe „Offene Gartenpforte: Gärten an der Ruhr“ Einblick in private Gärten für den guten Zweck, eine Tradition, die aus England übernommen wurde. Beim Blick über den Gartenzaun können Besucherinnen und Besucher hinter Mauern und Jägerzäunen verborgene Paradiese entdecken.
„Jeder Garten ist anders, genau wie die Menschen selbst, die die grünen Oasen gestalten“, ist Anja Schmitz aus Essen-Fulerum überzeugt. Die heute 60-Jährige ist von Beginn an bei der Offenen Gartenpforte dabei und freut sich immer wieder über interessante Begegnungen und den Austauch mit anderen Gartenfreunden und -freundinnen.
Garten in Essen-Fulerum ist seit 20 Jahren bei der Offenen Gartenpforte dabei
Im vergangenen Jahr hatte Anja Schmitz aus privaten Gründen eine Pause eingelegt und sich nicht an der Offenen Gartenpforte beteiligt. „Jetzt bin ich wieder voll dabei“, sagt sie. Ihr Mann unterstütze sie bei ihrem Hobby, helfe manchmal bei schweren Arbeiten wie dem Ausgraben von Baumwurzeln. Die Feinarbeiten seien dagegen eher nichts für ihn.
Im Laufe der 20 Jahre hat es immer wieder besondere Öffnungstage gegeben, die ihr gut im Gedächtnis geblieben sind. So hat sie drei Wochen nach Pfingststurm Ela vor zehn Jahren ihren Garten geöffnet – trotz eines umgefallenen Baums, zerstörter Blüten und umgeknickter Pflanzen.
„Die Besucher haben es kaum gemerkt und nur gefragt, warum ich Blumentöpfe in den Beeten stehen habe“, blickt sie zurück auf ihren Versuch, sturmbedingte Lücken zu schließen. Auch die Coronazeit sei schlimm gewesen, man habe eine gesonderte Genehmigung zur Gartenöffnung von der Stadt einholen und alle Besucher hätten FFP2-Masken tragen müssen. Trotzdem sei die Freude damals groß gewesen, endlich einmal herauszukommen und draußen etwas erleben zu können.
Mit 350 Quadratmetern ist der Garten in der Nähe des Essener Südwestfriedhofs eher klein
In der letzten Zeit hat sich ihr mit rund 350 Quadratmetern eher kleiner Garten etwas verändert. Ein Kirschbaum musste wegen verfaulter Wurzeln gefällt werden und auch ein Zierapfelbaum sei abgestorben. Dort sei die Wurzel noch im Boden, so dass eine Neubepflanzung an der Stelle schwierig sei. „Es haben sich aber so neue Sichtachsen ergeben und ich habe dort einen neuen Sitzplatz eingerichtet“, sagt Schmitz. Zudem habe sie ein Stück Hecke entfernen müssen, dort hätten sich offenbar Engerlinge, also Käferlarven, an den Feinwurzeln zu schaffen gemacht.
Am Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juni, 11 bis 17 Uhr, öffnet Anja Schmitz nun wieder ihr Rosentor an der Oberscheidtstraße 6a, in der Nähe des Südwestfriedhofs. Der Eintritt kostet 2,50 Euro pro Person und kommt einem sozialen Zweck zugute. „Insgesamt hat die Interessengemeinschaft, die hinter der Offenen Gartenpforte steckt, in den 20 Jahren schon weit über 100.000 Euro für gute Zwecke spenden können“, sagt die Fulerumerin. Es sei ein großer Vertrauensbeweis der Gäste, die den Gartenbesitzerinnen Eintrittsgelder und Spenden anvertrauten, die dann an die entsprechenden Stellen weitergegeben würden.
„Ich habe damals auch eine Sonderöffnung für die Flutopfer organisiert und bemalte Steine gegen Spenden abgegeben. Das ist jetzt schon eine Art Tradition geworden. Es gibt sogar Leute, die die Steine sammeln“, freut sich Anja Schmitz. Viele Besucher seien sowieso „Wiederholungstäter“, kämen jedes Jahr oder auch in kürzeren Abständen zur Gartenöffnung, da sich ein Garten ja immer verändere, je nachdem, was gerade blühe.
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Die Besucher erwartet neben prachtvoll blühenden Rosen auch eine Vielfalt an Stauden, 100 verschiedenen Hosta (Funkien) und 40 Hortensienarten. „Einige Hortensiensorten kennen die Leute vielleicht gar nicht. Die habe ich teils schon vor 15 Jahren bei einem Hortensienzüchter in den Niederlanden erworben“, blickt die Gartenfreundin zurück.
Essener Gartenfreundin experimentiert gern mit Pflanzen
Als Experiment hat sie eine Feigenpflanze auf Spalier gesetzt. Es gebe durchaus Feigensorten, die mit dem Klima hier zurechtkämen. „Die hat große, tolle Blätter, die noch einmal einen besonderen Akzent setzen, aber die große Ernte lässt noch auf sich warten.“ Wie viele Besucher zur Gartenöffnung kommen, hängt sehr stark vom Wetter ab. „Bei Regen und zehn Grad können es 50 an einem Wochenende sein, bei gutem Wetter durchaus auch 150 an einem Tag“, weiß sie aus Erfahrung.
Bei Kaffee und Kuchen haben die Besucher die Möglichkeit, Anregungen für die eigene Gartengestaltung zu sammeln und Erfahrungen auszutauschen. Es gibt Tipps rund um den Garten und Pflanzenableger. Die Besucherinnen und Besucher können die Blütenpracht von vier unterschiedlich gestalteten Sitzplätzen aus genießen. Die Angaben zu acht weiteren geöffneten Privatgärten stehen auf www.gaerten-an-der-ruhr.de .
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