Emmerich. René Schneider war zu Gast beim SPD-Neujahrsempfang in Emmerich. Umweltpolitischer Sprecher im Landtag sprach über zwei Gesichter des Wassers.

Passend zum Frühlingsbeginn blühte die charakteristische rote Nelke der Sozialdemokraten auf. Der Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins Emmerich lockte am Sonntagvormittag 60 Interessierte ins PAN-Kunstforum. Zwischen den roten Fähnchen betteten sich nicht nur Genossen. „Wir freuen uns immer, auch weitere Ehrenamtliche zu begrüßen“, blickte Ortsvorsitzende Meike Schnake-Rupp auf eine bunte Schar Vereinsvertreter. Schließlich seien die das Rückgrat einer gut funktionierenden Stadt, was sich so auch auf eine Partei übertragen ließe.

Aus der gefüllten Menge stach einer ganz besonders raus. Begrüßender Applaus trug René Schneider ans Rednerpult. Als Mitglied des Landtags sowie umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion gewährte er spannende Einblicke.

Rund 60 Interessierte kamen zum SPD-Neujahrsempfang und lauschten dem Vortrag von René Schneider.
Rund 60 Interessierte kamen zum SPD-Neujahrsempfang und lauschten dem Vortrag von René Schneider. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Der Rhein „kann auch zum Biest werden“

Quell seiner Rede bildete ein Thema, das so schlicht wie wichtig scheint: Wasser. Zwischen Knappheit und Überfluss mag der friedlich daliegende Rhein meist täuschen. „Der kann auch zum Biest werden“, setzte Schneider an. So sei auch der Niederrhein nicht sicher vor den schwerwiegenden Folgen des sich ändernden Klimas. Hochwasserkatastrophen wie im Juni 2021 zeigten bereits, welche Gefahren die Umschwünge bergen.

Engen Kontakt mit den Deichverbänden pflegend kennt der Sozialdemokrat etwaige Hürden, die Überwindung fordern. Neben Vereinfachung der Planungsverfahren, müsse das Deichland geschützt werden: „Es gilt, dem Raubbau an der Natur ein Ende zu setzen.“

Wassermanagement hilft in Dürreperioden der Landwirtschaft

Die Rolle des Wassers trägt in Zukunft jedoch zwei Gesichter. Eine Ressource, die einerseits in Massen fließt, wird andererseits zum umkämpften Gut. Drohende Dürreperioden werden besonders dem landwirtschaftlichem Kreis Kleve zusetzen. Daher brauche es frühzeitiges Wassermanagement, um im Falle einer Krise die Landwirte als Nahrungsschöpfer zu unterstützen. Andernfalls sei unklar, wem in einer Trockenzeit Vorrang zu gewähren sei. „Die Landwirtschaft verdient unseren ausdrücklichen Respekt und darf nicht zu kurz kommen“, appellierte Schneider. Gerade deshalb müsse faire Politik gemacht werden, die die Agrarwirte vertritt.

Als erste ökologische Partei der Bundesrepublik verfolge die SPD weiterhin eine Politik „im Dreieck“, gesponnen zwischen Sozialem, Umwelt und Wirtschaft. So forderte bereits Willy Brandt 1961: „Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden.“ Sich auf jenes Zitat beziehend blickte der Landtagsabgeordnete stolz auf die Emmericher Genossen: „Und wir haben es geschafft.“

Zusammenhalt als starkes Gegenmittel

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Nicht nur mit sozialdemokratischen Erfolgen, sondern einer Einheit ehrenamtlichen Engagements im Nacken, rundete René Schneider seine Rede zuversichtlich ab. Drohenden Veränderungen hieße es gemeinsam standzuhalten: „Manch noch so heftigem Schauer, manch noch so harter Brise, die uns entgegen weht, werden wir stehen.“ Nicht nur metaphorisch, sondern wortwörtlich auf die klimabedingten Umbrüche verweisend. Ein Einblick, der neben Angst ihr stärkstes Gegenmittel zeichnete: Zusammenhalt.

Darin bestärkt bedankte sich der Saal mit zustimmendem Applaus. Für alle sprach wohl Meike Schnacke-Rupp: „Einblick in ein so wichtiges und immer aktuelles Thema zu bekommen, war wirklich spannend.“

>> Margit Bongers und Anneliese Heering für ihre Treue geehrt

Als älteste Partei Deutschlands hatte auch der Emmericher Ortsverein hohe Jubilare zu feiern. Margit Bongers ist ganze 50 Jahre dabei. Anneliese Heering trat 1963 ein und konnte mehr als Gold feiern. Sie beweist den Sozialdemokraten bereits 60 Jahre Treue.