Rees. Rees will Kinder und Jugendliche mehr in politische Meinungsbildung einbeziehen. Dafür soll ein Kinder- und Jugendbüro eingerichtet werden.

Künftig sollen Kinder und Jugendliche mehr Möglichkeiten bekommen, sich in die politische Meinungsbildung einzubringen. Dafür wird ein Kinder- und Jugendnetzwerk eingerichtet, und zwar gemeinsam mit den Jugendhäusern aller Ortsteile. Das entsprechende Konzept hat Norman Gebbing-Koltsch, Leiter des städtischen Jugendheimes Remix, jetzt dem Jugend- und Sportausschuss vorgestellt. Die Reaktion war durchweg positiv. Angedacht ist ein Kinder- und Jugendbüro. Eine Kooperationsvereinbarung soll vorbereitet werden.

CDU und FDP hatten beide Ende vergangenen Jahres beantragt, Kinder und Jugendliche mehr in politische Prozesse in der Stadt einzubinden. Daraufhin hatte der Remix-Leiter das Konzept erarbeitet. Im Ausschuss plädierte er für die Einrichtung eines Kinder- und Jugendbüros. Das soll außerhalb des Rathauses entstehen und von Mitarbeitern geleitet werden, die einen guten Zugang zu jungen Menschen haben.

Jugendbeirat schrecke junge Leute eher ab

Die Idee eines Jugendbeirates, den es schon einmal in Rees gegeben hat, wurde nicht verfolgt. Eine Art politisches Gremium sei abschreckend für junge Menschen, und oft zu kompliziert, heißt es in dem Konzept. Besser sei eine Anlaufstelle, die sie regelmäßig besuchen können, sodass Kinder und Jugendliche genau wüssten, wann sie sich mit ihren Ideen und Interessen an die Ansprechpartner vor Ort wenden können.

„So kann man sie stärken und motivieren, ihren eigenen Lebensraum aktiv mitzugestalten“, meinte Norman Gebbing-Koltsch. Für die Umsetzung eines Kinder- und Jugendbüros soll jetzt die Jugendarbeit der bestehenden Einrichtungen aus allen Ortsteilen, und zwar das Jugendhaus Remix im Stadtgebiet, JiM in Millingen, das evangelische Jugendhaus sowie K.O.T. in Haldern und der Jugendtreff Relaxx in Mehr, vernetzt werden.

Eigene Webseite fürs Jugendnetzwerk Rees ist angedacht

„Das Jugendhaus Remix als städtische Einrichtung nimmt dabei die Funktion als Schnittstelle zwischen den Kindern und Jugendlichen sowie Jugendhäusern und Stadtverwaltung ein“, sagte der Remix-Leiter. Angedacht ist, abgesehen davon, dass das Remix Mittler zwischen den jungen Leuten und der Stadtverwaltung ist, dass auch mal Ausschüsse besucht werden. „Wichtig ist, dass für das Jugendnetzwerk Rees eine geeignete Online-Präsenz, also eine eigene Webseite, eingerichtet wird“, schlug Gebbing-Koltsch vor. Denn am intensivsten würden sie sich über soziale Netzwerke informieren und austauschen.

Aus dem Ausschuss kam große Zustimmung für das vorgestellte Konzept einer offenen Beteiligungsform junger Menschen am politischen Geschehen in der Stadt. „Das ist eine sehr gute Sache. Wir sollten dabei aber auch an die Vereine und Verbände denken“, meinte etwa Dominik Teloh. Mit der Idee sollte man unbedingt auch an die Schulen gehen, sagte Ulrich Doppstadt (Grüne). „Die werden schon angeschrieben“, erläuterte für die Verwaltung Sigrid Mölleken. Die Gefahr bestehe wohl, dass das Ganze im Sande verlaufe. Deshalb müsse man unbedingt Stadt und Politik mit einbeziehen, betonte Dirk Slis (SPD).